Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal Sex, Lies & Scandal Netflix Streamen online
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Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal

Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal Sex, Lies & Scandal Netflix Streamen online
„Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal“ // Deutschland-Start: 15. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Aktuell hat Netflix wieder eine Reihe von True Crime Dokus neu im Angebot. Zuerst war da Homero Gómezo González: Hüter der Monarchen über einen Aktivisten, der sich für die Natur und Schmetterlinge einsetzte, bis er spurlos verschwand. Im Anschluss wurde in Verstrickt in Lügen: Die Geschichte von César Román die Geschichte eines bekannten Kochs erzählt, der unter Verdacht steht, ein schreckliches Verbrechen begangen zu haben. Nun gibt es mit Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal schon wieder Nachschub, wobei man sich darüber streiten kann, ob das hier eine klassische True Crime Doku ist. Denn auch wenn da ein großes und folgenreiches Verbrechen beschrieben wird, das eigentliche Thema ist ein anderes.

Ehebruch mit System

So ist die titelgebende Ashley Madison keine Frau. Stattdessen handelte es sich um eine populäre Datingplattform aus Kanada. Das Besondere an ihr war, dass sie sich an Menschen richtete, die eine Affäre suchen. Wo andere Plattformen Ehebruch und Betrügereien lediglich in Kauf nehmen, warb man hier offensiv damit, dass die User und Userinnen verheiratet sind und dank der Partnerbörse unverbindlichen Sex außerhalb der Partnerschaft haben können. Das mag man moralisch verwerflich halten. Tatsächlich wird in Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal immer wieder darüber gesprochen, ob die Betreiber der Seite etwas Schreckliches tun oder letztendlich nur das einfacher machen, was ohnehin getan wird. So oder so: Das Konzept ging auf, Millionen hatten sich registriert und kräftig Geld dafür gezahlt.

Das allein wäre schon eine Doku wert gewesen. Hinzu kommt aber ein anderer Faktor, der dann für richtig viel Ärger sorgte: Die Plattform wurde gehackt und im Anschluss erpresst. Wenn sie nicht offline genommen würde, würden alle persönlichen Daten der User und Userinnen online gestellt. Das war ein echtes Dilemma, beide Varianten wären eine Katastrophe für das Unternehmen. Was es mit diesem Hack auf sich hat, wird dabei nicht verraten, bis heute ist nicht klar, wer dahintersteckt. Ein bisschen wird dann zwar spekuliert, ohne fixes Ergebnis jedoch. Wer selbst gern Hypothesen aufstellt, bekommt bei Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal also Gelegenheit dazu, umso mehr, da sich die Erpresser seltsam verhielten.

Teils spannend, teils nervig

Die dreiteilige Serie versucht, diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden, also das Verbrechen wie auch ein Porträt des Unternehmens. Dabei kommen Leute zu Wort, die selbst für Ashley Madison arbeiteten. Und als wäre das nicht schon Stoff genug, werden zusätzlich Leute interviewt, die diese Plattform genutzt haben. Leider ist der dritte größere Bestandteil der schwächste. Wenn eine Frau ihre ständigen Affären zu rechtfertigen versucht, dann ist das ebenso nervig wie ihr weinerliches Pendant, das unter Tränen Vergebung erbittet. Diese Geschichten haben für die jeweiligen Familien und Partnerschaften sicherlich eine große Bedeutung. Spannend sind sie aber nicht, zumal Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal manche Szenen auch gnadenlos ausschlachtet und sich für keinen billigen Trick zu schade ist.

Das macht die Serie einerseits natürlich schon menschlicher, was an und für sich nicht verkehrt. Es zieht die Geschichte aber auch in die Länge und führt dazu, dass man irgendwann nicht mehr weiß, wovon hier überhaupt erzählt werden soll. Einige Punkte sind dennoch so irre, dass Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal durchaus sehenswert ist. Wer will, kann sich hiervon auch zu Diskussionen oder Gedanken inspirieren lassen. Wenn beispielsweise manche Betroffene in ihrer Verzweiflung Selbstmord begehen, darf man darüber nachdenken, wer die Schuld trägt. Die Plattformbetreiber? Die Hacker? Die Selbstmörder selbst? Die Dokumentation enthält sich dabei selbst einer Wertung, überlässt es dem Publikum, eigene Schlüsse aus all dem zu ziehen. Gleiches gilt für die Frage, wie eine Affäre moralisch zu beurteilen ist.

Credits

OT: „Ashley Madison: Sex, Lies & Scandal“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Zoe Hutton, Gagan Rehill, Toby Paton

Bilder

Trailer

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fazit
„Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal“ erzählt von einer besonderen Datingplattform für Seitensprünge und wie diese Zielscheibe einer Hackerorganisation wurde. Die Dokuserie hat dabei eine Menge zu erzählen, wobei die Interviews mit den Usern und Userinnen deutlich weniger interessant sind.
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