Basri (Arkham Rizky Saputra) und seine Frau Salma (Rezky Chiki) sind Inhaber eines Odong-Odong, eines kleinen Karussells. Sie ziehen von einem Jahrmarkt zum nächsten und verdienen so ihren Lebensunterhalt. Auch wenn es nicht viel ist, was sie verdienen, sind die beiden dennoch sehr glücklich miteinander. In den Augen ihrer Freunde und Verwandten können sie aber nicht glücklich sein, solange sie noch kein Kind haben. Bei einem Familientreffen sollen die beiden umgestimmt werden. Doch während sich Salma aus der Unterhaltung zurückzieht, wird Basri Opfer von Hohn und Spott über seine angeblich fehlende Männlichkeit. In einem stillen Moment konfrontieren die beiden einander und warum sie wirklich noch keine Kinder haben.
Sich im Kreis drehen
Khozy Rizals Basri and Salma in a Never-Ending Comedy feierte auf den 76. Filmfestspielen in Cannes seine Weltpremiere und war der erste indonesische Kurzfilm, der im Preis um die Palme d’Or ins Rennen ging. In dem Film, welcher kürzlich auf dem Filmfest Dresden lief, erzählt Rizal von einer Beziehung, die eigentlich glücklich ist, aber in den Augen der Gesellschaft nicht erfüllt sein kann. Indem er seine Charaktere den unterschiedlichen Sichtweisen der Gesellschaft, ihrer Freunde und Verwandte, aussetzt, entlarvt der Regisseur nicht nur Vorurteile, sondern auch eine konservative Haltung, die eine sehr konventionelle Vorstellung von Glück und Beziehung hat.
Im Kern der Geschichte befindet sich ein interessanter Widerspruch. Obwohl die beiden Hauptfiguren eine Arbeit haben, die sie zwangsläufig täglich mit Kindern umgibt, sind sie dennoch kinderlos. Gerade in den Augen ihrer Umwelt liegt hier nicht nur ein Widerspruch vor, sondern fast schon ein Affront. Ein Familienessen wird in diesem Zusammenhang zu einem erneuten Versuch, die beiden endlich umzustimmen, wobei sich ihre Freunde und Verwandten immer weiter in eine Mischung aus Vorurteilen sowie offenem Mobbing hineinsteigern. Dabei lässt es sich Rizal nicht nehmen, die Beziehung der anderen als dysfunktional oder gar gewalttätig darzustellen, was an ein paar Stellen etwas übertrieben daherkommt.
Erzählerisch und auch visuell interessanter sind die Sequenzen auf dem Jahrmarkt oder wenn Basri und Salma auf dem Weg zum nächsten Auftritt sind. Das Karussell ist mehr als nur eine Möglichkeit, Geld zu verdienen, es ist so etwas wie ein Zuhause für die beiden geworden. Es ist ein Ort des Glücks, den ihr Umfeld nicht ganz verstehen kann oder will. So wohnt den Momenten, wenn das Paar alleine ist, auch eine gewisse Magie inne, was kitschig klingen mag, aber auch berührt.
OT: „Basri & Salma dalam Komedi yang Terus Berputar“
Land: Indonesien
Jahr: 2023
Regie: Khozy Rizal
Drehbuch: Khozy Rizal
Musik: Abdul Chaliq DP
Kamera: Andi Moch Palaguna
Besetzung: Arkham Rizky Saputra, Rezky Chiki, H. Sugiati, Alghifari Jasin, Alif Anggara, Sri Eka Puti
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