Bionische Schwestern Biônicos Bionic Netflix Streamen online
© Netflix / Alisson Louback

Bionische Schwestern

Bionische Schwestern Biônicos Bionic Netflix Streamen online
„Bionische Schwestern“ // Deutschland-Start: 29. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für Maria (Jessica Córes) war es immer klar, dass sie in die Fußstapfen ihrer Mutter treten will, einer bekannten Weitspringerin. Auch nach deren Tod eiferte sie ihrem Vorbild nach, investierte viel Zeit und Mühen in ihr Training. Umso mehr ärgert es sie, dass ihre Schwester Gabi (Gabz) anderweitig zu Bestzeiten kommt: Sie trägt ein künstliches Bein auf dem neuesten technologischen Stand, welches ihr geradezu unmenschliche Kräfte verleiht. Als sie befürchten muss, nicht länger mit Gabi Schritt halten zu können, beschließt Maria, selbst nachzuhelfen und sich Unterstützung zu suchen. Doch das ist leichter gesagt denn getan. Ehe sie es sich versieht, ist sie knietief in kriminelle Machenschaften verwickelt …

Mensch und Maschine

Es gehört zu den bewährten und immer wieder verwendeten Motiven des Science-Fiction-Genres: die Verbindung aus Mensch und Maschine. Die beiden Klassiker Blade Runner und Ghost in the Shell könnten einem bei dem Thema einfallen. Kürzlich kam auch das sehr empfehlenswerte Mars Express bei uns ins Kino, wo es um einen drohenden Aufstand von Robotern geht. Wer solche Geschichten mag, könnte ein Auge auf Bionische Schwestern werfen. Denn auch beim brasilianischen Netflix-Film geht es darum, wie die Grenze zwischen Technologie und Mensch mehr und mehr verschwindet, wenn künstliche Extremitäten zu völlig neuen Fähigkeiten verhelfen.

Eigentlich sind solche Szenarien wie dafür gemacht, um ganz existenzielle Fragen zu stellen. Was macht einen Mensch zu einem Menschen? Wo zieht man die Grenzen, wenn Teile des Körpers durch Technologie ersetzt werden? Drehbuchautorin Josefina Trotta interessierte sich aber nicht so wirklich für solche philosophischen Überlegungen. Das bedeutet nicht, dass es bei Bionische Schwestern überhaupt keinen Diskussionsstoff gibt. Beispielsweise führen diese Erweiterungen zu einer Zweiklassegesellschaft, wenn diese wie so oft eine Frage des Geldes sind. Wer es sich leisten kann, macht sich einfach besser. Man versucht dann offensichtlich auch gar nicht erst, dieser Ungerechtigkeit etwas entgegenzusetzen. Der Film zeichnet eine recht pessimistische Version unserer Welt.

Zwischen Familiendrama, Sport, Sci-Fi und Krimi

Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt aber ohnehin weniger auf dem gesellschaftlichen Aspekt. Stattdessen ist es die Rivalität der beiden Schwestern, um die sich zunächst alles dreht. Beide wollen unbedingt die Erste sein, haben dabei aber unterschiedliche Voraussetzungen. Der Zugang zum Stoff ist daher deutlich menschlicher. Vieles von dem, was hier geschieht, könnte man sich auch völlig ohne einen Science-Fiction-Rahmen vorstellen. Das kann man natürlich gut finden. Es führt aber auch zu einer gewissen Beliebigkeit. Bionische Schwestern holt nicht so wahnsinnig viel aus der Materie heraus. Immerhin: Die Rivalität hat auch interessante Aspekte, wenn Maria sich selbst fragen muss, wie weit sie für das alles noch gehen würde. Die Gefahr ist groß, aufgrund dieses Wettstreits sich immer weiter hineinzusteigern und am Ende verlorenzugehen.

Etwas unerwartet führt dies irgendwann auch dazu, dass wir uns immer tiefer hinab in die Unterwelt begeben. Auf der einen Seite ist das dann zwar die logische Konsequenz einer Person, für die alles nur ein Mittel zum Zweck ist. Es führt aber dazu, dass man irgendwann schon gar nicht mehr sagen kann, was das hier überhaupt sein soll, wenn wir zwischen Familiendrama, Science-Fiction, Krimi und Sport wechseln. Das ist nicht uninteressant, die eigenwillige Mischung sorgt dafür, dass der brasilianische Genrebeitrag doch etwas stärker in Erinnerung bleibt. Verwirrend ist es aber schon, dazu eben auch etwas unbefriedigend, da der Film letztendlich bei keinem dieser Einzelbereiche herausragt. Insgesamt ist Bionische Schwestern schon solide, sieht auch recht passabel aus. Unbedingt gesehen haben muss man den Film aber nicht.

Credits

OT: „Biônicos“
IT: „Bionic“
Land: Brasilien
Jahr: 2024
Regie: Afonso Poyart
Drehbuch: Josefina Trotta
Kamera: Carlos André Zalasik
Besetzung: Jessica Córes, Bruno Gagliasso, Gabz, Christian Malheiros, Nill Marcondes, Guta Ruiz

Bilder

Trailer

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fazit
„Bionische Schwestern“ spielt in einer Welt, in der die Menschen technologische Extremitäten kaufen und sich damit verbessern können. Der Film interessiert sich dabei nicht sonderlich für die existenziellen Fragen, die damit einhergehen, sondern macht eine Mischung aus Familiendrama und Unterweltkrimi draus.
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