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Bravados

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„Bravados“ // Deutschland-Start: 1. August 1958 (Kino) // 21. April 2017 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In der kleinen Gemeinde Rio Arriba in der Nähe der US-mexikanischen Grenze sollen vier Männer gehängt werden. Die Bewohner des Dorfes sind angespannt und daher auf einen Fremden wie Jim Douglass (Gregory Peck) nicht gut zu sprechen, auch wenn er angibt, er wolle nur die Hinrichtung sehen und danach wieder seiner Wege gehen. Zwar ahnt der Sheriff, dass der Fremde die Verurteilten kennt, doch Genaueres kann er nicht erfahren. Während seines Aufenthaltes trifft Jim auf Josefa (Joan Collins), mit der er einmal zusammen war. Sie erfährt von seiner Heirat und der Geburt seines Kindes, jedoch ebenso von einer Tragödie, welche die Familie heimgesucht hat. Bevor sie noch mehr erfahren kann, gelingt den vier Verurteilten die Flucht aus dem Gefängnis, wobei sich schnell ein Trupp aus Freiwilligen auf die Verfolgungsjagd macht. Auch Jim ist mit dabei und es wird deutlich, dass es ihm nicht mehr nur darum geht, die Männer wieder einzufangen, sondern sich bei ihnen für das zu rächen, was seiner Familie angetan wurde.

Rache und Gnade

Bravados ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Frank O’Rourke und die insgesamt fünfte Zusammenarbeit von Schauspieler Gregory Peck und Regisseur Henry King. Die Geschichte behandelt im Kern Themen wie Gnade und Rache, wobei man als Zuschauer immer wieder damit hadert, wie man zu dem Rachefeldzug des Protagonisten stehen soll. Insbesondere durch die Besetzung Pecks, der innerhalb seiner Karriere oft Figuren in einem moralischen Wertekonflikt gespielt hat, bleibt die Geschichte packend, auch wenn das Familienthema, wie bei vielen Western der 1950er, etwas überzogen wird.

Im Grunde bekommt man als Zuschauer in Bravados einige bekannte Versatzstücke des Western geboten. Während die Exposition vor allem die dramatischen Aspekte in den Vordergrund rückt, ist der Mittelteil die Verfolgung der Banditen durch den Protagonisten bis es dann im Finale zu der Frage kommt, ob dieser tatsächlich seine Rache vollzieht oder sich doch für eine Form der Gnade entscheidet. Erzählerisch wird dies durch die verschiedenen Konfrontationen des Helden mit den vier Banditen – einer gespielt von Lee Van Cleef – gelöst, wobei er dann immer wieder vor die Wahl gestellt wird, ob er seinem Bedürfnis nach Vergeltung nachkommen wird oder eben nicht. Wie schon erwähnt, ist dies gerade schauspielerisch gut gemacht, nicht zuletzt weil Stephen Boyd, Albert Salmi und nicht zuletzt Henry Silva als die restlichen drei Banditen ebenfalls einige gute Momente haben. Hin und wieder wird dem Zuschauer sogar etwas Hintergrund zu diesen Nebenfiguren gegeben, was die moralische Tiefe der Entscheidung des Helden nochmals verdeutlicht.

Richter und Henker

Wäre Bravados in einem späteren Jahrzehnt gedreht worden, wäre die Inszenierung der Themen sicherlich anders (und vielleicht auch besser) ausgefallen. Der Familienvater, der durch eine Tragödie in seinem Leben zu einem eiskalten Jäger wird, ist Gregory Peck gut gelungen, jedoch ist die Verwurzelung seines moralischen Konflikts mithilfe christlicher Werte, vertreten durch den von Andrew Duggan gespielten Priester, etwas sehr dick aufgetragen. Ähnliches gilt für die Romanze zwischen ihm und der von Joan Collins dargestellten Josefa, die einfach zu wenige Szenen haben, damit dieser Aspekt der Handlung überzeugen kann. Die Auflösung dieser Nebenhandlung als ein für das Finale essentieller Bestandteil ist für die Figuren interessant, ist aber etwas zu sehr konformistisch angelegt.

Credits

OT: „The Bravados“
Land: USA
Jahr: 1958
Regie: Henry King
Drehbuch: Philip Yordan
Vorlage: Frank O’Rourke
Musik: Lionel Newman, Alfred Newman, Hugo Friedhofer
Kamera: Leon Shamroy
Besetzung: Gregory Peck, Joan Collins, Stephen Boyd, Albert Salmi, Henry Silva, Lee Van Cleef, Andrew Duggan

Bilder

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Bravados
fazit
„Bravados“ ist ein unterhaltsamer Western, bei dem vor allem die Inszenierung des moralischen Konflikts des Helden gelungen ist. Erzählerisch ist Henry Kings Western solide, ohne Überraschungen und am Ende etwas mutlos.
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