Als der Hof von Helga (Petra Zieser) und Hans Wenninger (Peter Kremer) die Biozertifizierung verlieren soll, wäre dies das sichere Aus für die Landwirte. Dem wollen die anderen aber nicht tatenlos zusehen. Für Georg Leitner (Thomas Unger) ist klar, dass er ihnen helfen muss, selbst wenn er eigentlich selbst in Geldnöten ist. Währenddessen plant sein Bruder Florian (Matthi Faust), als neuer Investor in den Walserhof einzusteigen und damit seiner Partnerin Lisa (Theresa Scholze) ihren Lebenstraum zu erfüllen. Dabei ahnt er nicht, dass sie und der jetzige Besitzer Sören Hartmann (Karim Chérif) sich emotional nähergekommen sind und deshalb nicht länger zusammenarbeiten können …
Probleme mit der Liebe
Und weiter geht es mit Daheim in den Bergen. Letzte Woche erzählte die ARD-Dramareihe in Wunsch und Wirklichkeit mehrere Geschichten parallel. Neben einem Vater, der seine Tochter mehr oder weniger entführt hatte, und den gesundheitlichen Sorgen rund um die an MS erkrankte Marie Huber (Catherine Bode) kam das romantische Techtelmechtel von Lisa auf. Es ging also mal wieder hoch her bei den Heimatfilmen. Grundsätzlich ist das bei Schulter an Schulter, dem 12. Teil der Reihe, wieder der Fall. Wobei dieser nicht einfach die Themen von vergangener Woche noch einmal aufwärmt. Tatsächlich ist die besagte Geschichte um den Vater Vergangenheit, die Sache mit der Erkrankung wird hier nicht groß thematisiert.
Die Sache mit der Affäre wird hingegen schon fortgesetzt. Das Ergebnis ist jedoch etwas zwiespältig. Auf der einen Seite bringt es natürlich schon Dynamik in die festgefahrene Geschichte um die beiden Paare. Zu viel Harmonie in der Liebe ist auf Dauer ja auch langweilig, das Publikum soll sich nicht langweilen. Auf der anderen Seite ist Daheim in den Bergen: Schulter an Schulter da schon aber dicker aufgetragen. Auch dafür gibt es natürlich eine Zielgruppe. Diese Einschübe, die an die Herzkino Kollegen erinnern, passen nicht so wirklich zu der ansonsten eigentlich sehr ruhigen Erzählweise. Seifenoper und Dokumentarisches, das gehört nicht so wirklich zusammen.
Probleme mit der Landwirtschaft
Interessanter ist der neue Handlungsstrang, wenn es um die Bio-Zertifizierung des Nachbarhofs geht. An diesen Stellen greift der Film Themen auf, welche gerade die Landwirtschaft beschäftigen. Dass diese in der Krise steckt, ist kein Geheimnis. Filme wie Das Land meines Vaters haben gezeigt, wie schwierig es ist, die alten Betriebe bei den sich stark verändernden und verschlechternden Rahmenbedingungen weiterführen zu können. Die längeren teils gewalttätigen Protestaktionen der hiesigen Landwirte hat die Probleme auch noch einmal ins Bewusstsein gerückt. Insofern ist Daheim in den Bergen: Schulter an Schulter etwas ungeplant ein sehr aktueller Film geworden, der grundsätzliche Fragen zu diesem Bereich stellt.
Richtig viel Tiefgang sollte man aber natürlich nicht erwarten. Die Reihe kann und will kein anspruchsvolles Sozialdrama sein. Schließlich läuft sie Freitagabend im Ersten, wo sonst bevorzugt leichtere Kost gezeigt wird, darunter viele Berieselungskomödien. Innerhalb dieses Umfelds schlägt sich Daheim in den Bergen: Schulter an Schulter ganz wacker. Zumindest gibt es da interessante Aspekte, was keine Selbstverständlichkeit ist. Wer über diese nicht weiter nachdenken mag, findet ein biederes Drama mit hübschen Bildern aus der Provinz, die ein bisschen Naturidylle mitbringen. Das kann man sich gut anschauen und ein bisschen nebenherlaufen lassen. Größere Ansprüche als das sollte man eher nicht mitbringen.
OT: „Daheim in den Bergen: Schulter an Schulter“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Markus Imboden
Drehbuch: Martin Zimmermann
Musik: Andreas Weidinger
Kamera: Armin Golisano
Besetzung: Catherine Bode, Theresa Scholze, Thomas Unger, Matthi Faust, Christoph M. Ohrt, Judith Toth, Nadja Sabersky, Sogol Faghani, Karim Chérif, Peter Kremer, Petra Zieser
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