Als Jenny Körber (Isabel Thierauch) ermordet aufgefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer könnte das Diplomatenkind nur getötet haben? Und aus welchem Grund? Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) versuchen dies herauszufinden und machen dabei eine überraschende Entdeckung: Die Tote hatte alle angelogen, darunter auch ihren Verlobten Daniel Gundlach (Joscha Kiefer). Denn eigentlich stammt sie aus der Unterschicht. Könnte das Motiv damit zusammenhängen? Um eine Antwort zu finden, wird nicht nur Gundlach, sondern auch Jennys Exfreund Nico Rohde (Simon Mantei) unter die Lupe genommen. Dabei stellt sich heraus, dass nicht nur das Opfer kräftig gelogen hat …
Zwischen Wendung und Willkür
Halbzeit bei Der Alte. Insgesamt acht neue Folgen werden im Rahmen der aktuellen Staffel ausgestrahlt, die Hälfte davon haben wir bereits hinter uns. Dabei war die qualitative Ausbeute jedoch überschaubar, bislang waren noch alle Episoden unterdurchschnittlich. So gefiel zuletzt Der schönste Tag zwar durch das nette Setting einer Hochzeit, was richtig viel Potenzial mitbrachte. Genutzt wurde es aber kaum. Die Folge bot kaum Spannung, war mehr Seifenoper als Krimi. Zumindest teilweise sieht es da bei Das gute Leben besser aus, der fünften Folge. Sie fängt interessant an, wenn wir sehen, wie es zu einem Streit kommt und dabei ein Mann einen anderen in den Abgrund stürzt. Da würde man erwarten, dass es um die Aufklärung dieses Mords geht. Stattdessen ist auf einmal die Frau tot.
Und das ist nicht die einzige Irritation, die hier eingebaut wurde. Dass er es sich leicht gemacht hat, kann man Autor Arne Laser, der zuvor unter anderem die Drehbücher zu Abstiegsangst und Helden von nebenan geschrieben hat, nicht vorwerfen. Er hat eine Reihe von Wendungen eingebaut, die tatsächlich überraschend sind. Zwischendurch wird man bei Der Alte: Das gute Leben auf so viele Irrwege geführt, dass man schon einmal die Orientierung verlieren kann. Umso enttäuschender ist, wie einfallslos die Auflösung geworden ist. Willkürlich ist der Fall obendrein, wenn die Erklärung aus dem Nichts auftaucht, ein rätselfreudiges Publikum also keine Chance hat, selbst den Fall zu lösen.
Besser, aber nicht gut
Drumherum sind noch ein paar andere wenig geglückte Punkte. Das Privatleben von Lorenz ist ein Fremdkörper, der sporadisch und ohne wirkliches Konzept in der Staffel auftaucht. Auch andere Konflikte führen zu nichts, sollen wohl irgendwie für Spannung sorgen, bleiben dabei jedoch erfolglos. Aufgrund der besagten Wendungen, die teilweise auch perfide sind, ist Der Alte: Das gute Leben zwar etwas besser als die direkten Vorgängerfolgen. Gesehen haben muss man das Ergebnis aber ebenfalls nicht. Dafür ist das am Ende einfach zu unbefriedigend und wenig plausibel. Als Krimikomödie hätte das kuriose Konstrukt besser funktioniert. Nächste Woche geht es mit Racheengel weiter.
OT: „Der Alte: Das gute Leben“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Bettina Braun
Drehbuch: Arne Laser
Musik: Titus Vollmer
Kamera: Felix Beßner
Besetzung: Thomas Heinze, Stephanie Stumph, Sidonie von Krosigk, Yun Huang, Max Woelky, Sabine Bach, Joscha Kiefer, Annika Blendl, Simon Mantei
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