Der Staatsanwalt: Schlag auf Schlag

Als der Handwerker Holger Ahrens (Sebastian Kuschmann) bei der Arbeit durch einen Stromschlag stirbt, ist der Schock groß. Umso mehr, da es sich offensichtlich um keinen Unfall handelt, sondern jemand gezielt nachgeholfen hat. Aber warum sollte ihn jemand ermorden wollen? Staatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold) sowie das Polizeiduo Kerstin Klar (Fiona Coors) und Max Fischer (Max Hemmersdorfer) versuchen, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Dabei rücken Matthias Falk (Gerdy Zint) und Axel Tennberg (Thomas Balou Martin), zwei Konkurrenten des Handwerkers, zunächst in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Aber es gibt auch andere, die ein Motiv haben könnten …

Ein Tod, viele Verdächtige

Aktuell werden einige ältere Folgen von Der Staatsanwalt ausgestrahlt, um die Wartezeit auf die nächste Staffel zu verkürzen. Das ist einerseits naheliegend, da seit 2005 mehrere Dutzend Episoden produziert wurden. Damit kann man schon mal das Programm füllen. Allerdings führen diese Wiederholungen auch vor Augen, wie schwach die ZDF Krimiserie aktuell ist, zumindest im Vergleich zu den besagten älteren Titeln. So war Hochzeit in Rot ein solider Krimi um einen Mord im Umfeld einer Hochzeit. Noch etwas besser war Blutige Vergangenheit, der Auftakt der 16 Staffel, wo es um einen toten Landwirt geht, der auf einem Traktor festgebunden wurde. Schlag auf Schlag, die zweite Folge dieser Staffel, kann es zwar nicht ganz damit aufnehmen, ist aber erneut durchaus passabel.

Bemerkenswert ist, wie viele Verdächtige Drehbuchautor Ralf Kinder in eine bloße Stunde packen konnte. Wo sich andere schwer damit tun, innerhalb des engen Formats genügend zu finden, gelingt das hier mühelos. Wer gern rätselt und Hypothesen aufstellt, hat bei der Episode eine Menge zu tun. Der Staatsanwalt: Schlag auf Schlag enttäuscht jedoch bei der Auflösung. Gerade weil es so viele Optionen gegeben hätte, ist es bedauerlich, dass man sich für die am wenigsten nachzuvollziehende entschieden hat. Offensichtlich wollte man eine größtmögliche Überraschung, die von wenigen vorhergesehen wird, und scherte sich dann nicht drum, ob die Geschichte plausibel ist.

Insgesamt passabel

Auch in anderer Hinsicht wäre mehr drin gewesen. So zeigt der Krimi zwischendurch größere inhaltliche Ambitionen, wenn es um das Thema Schwarzarbeit geht. Wenn davon die Rede ist, dass die Baubranche aufgrund rasant gestiegener Kosten in einer Krise steckt, kann man auch kaum glauben, dass die Folge schon drei Jahre alt ist. Leider wird das Thema aber schnell wieder fallengelassen. Ebenfalls schade ist, dass Der Staatsanwalt: Schlag auf Schlag zu wenig aus Max Fischer macht, der die beiden Folgen davor noch mehr Persönlichkeit und Humor zeigen durfte. Dennoch, insgesamt ist das hier alles durchaus passabel – was mehr ist, als man von späteren Folgen behaupten kann. Die nächste Episode ist Tod im Teich und handelt vom Mord innerhalb einer reichen Familiendynastie.