Der Schock ist groß, als Konrad Braach (Nikolai Mohr) ermordet im Teich des Familienanwesens gefunden wird. Wer könnte es nur auf ihn abgesehen haben? Ein erster Verdacht fällt auf Henry (Marek Harloff), den Bruder des Toten, der damit beste Chancen hat, das Familienunternehmen zu übernehmen. Zumal das Oberhaupt Gernot (Manfred Zapatka) schwer krank ist und es nur eine Frage der Zeit ist, bis ihm jemand nachfolgen wird. Doch ganz so einfach ist der Fall dann doch nicht. Staatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold) sowie das Polizeiduo Kerstin Klar (Fiona Coors) und Max Fischer (Max Hemmersdorfer) müssen die Geheimnisse der vermögenden Familiendynastie lüften, zu der auch Konrads Frau Janine (Maya Bothe) und seine Schwester Elli (Siri Nase) gehören …
Klassisches Krimi-Szenario
Dass nicht jede Folge einer Staffel gleich gut sein kann, steht außer Zweifel. Da kann es mitunter schon zu Schwankungen kommen. Das zeigt sich an der 16. Staffel von Der Staatsanwalt, wo es wirklich drunter und drüber ging. So war der Auftakt Blutige Vergangenheit recht gelungen, wenn der Mord an einem Landwirt aufgeklärt werden muss, der an einen Traktor festgebunden war. Die zweite Folge Schlag auf Schlag war schon etwas schwächer. Es reichte bei dem Fall um einen getöteten Handwerker aber zumindest noch fürs Mittelfeld, da reichlich gerätselt werden durfte. Mit Tod im Teich, die dritte Folge der besagten Staffel, ging es im Anschluss aber steil nach unten, markierte einen Tiefpunkt bei der ZDF-Krimiserie.
Dabei ist der Einstieg eigentlich sehr klassisch und bewährt. Wenn in einer vermögenden Familie ein Mord geschieht, gehört das zu den Grundszenarien eines Krimis. Agatha Christie hat immer mal wieder solche Konstellationen gewählt. Originell ist es natürlich nicht, wenn sich Familienmitglieder die Köpfe einschlagen, um an das große Geld zu kommen. Aber es funktioniert. Die Auswahl ist in Der Staatsanwalt: Tod im Teich nicht übermäßig groß. Auf ein größeres Puzzle im Hinblick auf den Tathergang darf man eh nicht hoffen. Bei einer Laufzeit von einer Stunde können keine komplexen Morde erzählt werden, ein einfaches Erschlagen muss da reichen. Das tut es prinzipiell auch, sofern das Drumherum stimmt.
Unsinnige Seifenoper
Leider ist die Geschichte bzw. die Auflösung aber dermaßen bescheuert, dass alle anderen Punkte, seien sie positiv oder negativ, keine entscheidende Rolle mehr spielen. Der Staatsanwalt: Tod im Teich begibt sich da in die Untiefen einer Seifenoper und ist sich wirklich für keinen Blödsinn zu schade. Als Satire hätte der Einblick in den Sumpf einer nach außen hin vornehmen Familiendynastie funktionieren können, übertrieben genug ist das Ganze. Als Krimi ist das aber eine absolute Beleidigung und unterbietet so manch schwache Folge, die in den späteren Staffeln noch kommen wird. Dass die Erklärung noch nicht einmal Sinn ergibt, macht das Debakel nur noch größer.
OT: „Der Staatsanwalt: Tod im Teich“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Martin Kinkel
Drehbuch: Mike Bäuml
Musik: Hansjörg Kohli
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Maya Bothe, Manfred Zapatka, Tamara Rohloff, Marek Harloff, Siri Nase
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)