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Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus

Der Wien Krimi Blind ermittelt Tod im Kaffeehaus Tod im Palais
„Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus“ // Deutschland-Start: 2. Mai 2024 (Das Erste) // 26. September 2024 (DVD)

Inhalt / Kritik

Gerade erst war Martin Scherf (Michael Menzel) wieder in Freiheit, nachdem er viele Jahre wegen Mordes an seiner Freundin in Haft war. Doch kurze Zeit später wird er angeschossen und liegt nun schwer verletzt in der Notaufnahme des Krankenhauses. Sonderermittler Alexander Haller (Philipp Hochmair), früher Partner und Freund von Scherf, eilt herbei und gibt ihm das Versprechen, sich um jemanden zu kümmern. Doch das reicht ihm nicht: Er will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und damit die Hintergründe des Angriffs aufklären. Dabei kann er sich auf Nikolai Falk (Andreas Guenther) verlassen, rechte Hand und sehendes Auge. Aber auch der damalige Ermittlungsleiter Klaus Bollinger (Martin Brambach) bietet seine Hilfe an. Die Ermittlungen führen sie dabei unter anderem zur Kaffeehauskette von Sophia Wallenberg (Nadeshda Brennicke) und ihrem Manager (Wolfgang „Fifi“ Pissecker) …

Krimi mit persönlichem Bezug

Schichtwechsel am Donnerstagabend im Ersten. Die letzten beiden Wochen stand Amsterdam auf dem Reiseprogramm: Zuerst stand in Der Dreck der anderen eine dubiose Recyclingfirma im Fokus, bevor es in Blutige Diamanten um einen Diamantenhändler ging. In beiden Fällen wurden Unternehmen an den Pranger gestellt, die sich als besser verkaufen, als sie es in Wahrheit sind. Von dort führt die kriminologische Reise nun nach Österreich, wo in Der Wien-Krimi: Blind ermittelt ebenfalls fleißig Verbrechen begangen werden. Die Destination ist bewährt, seit 2018 werden die Filme ausgestrahlt und lockten zuletzt um die fünf Millionen vor die Fernseher. So soll es dann auch weitergehen, wenn jetzt ein weiterer Doppelschlag ansteht. Los geht es mit Tod im Kaffeehaus, die Woche drauf geht es mit Tod im Palais nahtlos weiter.

Vergleichbare gesellschaftliche Ambitionen hat man bei der österreichischen Ausgabe der Auslandskrimis am Donnerstag nicht. Dort mag es die ARD lieber etwas persönlicher. Das trifft beim zehnten Teil der Reihe gleich doppelt zu. So steht am Anfang der Geschichte eine Beziehungstat, wenn der frühere Partner von Haller seine Freundin ermordet haben soll. Zwar wird das später revidiert, man merkt schnell, dass eine andere Sache dahintersteckt. Aber selbst dann ist der Film von persönlicher Anteilnahme geprägt, da der Protagonist in Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus herausfinden muss, wer denn seinen Freund ermordet hat. Solche persönlichen Verwicklungen sind in Krimis oft etwas billig. Hier passt es einigermaßen, da es auch um dubiose Vorgänge in der Polizei geht.

Wenig überzeugend

Weniger überzeugend ist der zweite persönliche Aspekt des Films. Offensichtlich war man der Ansicht, dass zu viel Harmonie in der Reihe schadet. Also baute das Drehbuchteam in Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus einen Konflikt zwischen den beiden Protagonisten ein. Grundsätzlich kann man das schon machen, gerade bei solchen langfristigen Verhältnissen ist es nicht verkehrt, auch mal für ein bisschen Bewegung sorgen zu wollen. Allerdings braucht es da schon einen Konflikt, der nachzuvollziehen ist. Hier verpasste man das und presste sehr unbeholfen eine Szene hinein, die so willkürlich ist, dass sie ihre Wirkung verfehlt.

Aber auch der Fall an sich ist wenig befriedigend. Zum Teil wird es hier ebenfalls sehr willkürlich. Da werden Spuren umständlich konstruiert oder kommen aus dem Nichts. Zum Teil ist es aber auch ziemlich vorhersehbar. Lang bevor der Film die Karten auf den Tisch legt, weiß ein einigermaßen erfahrenes Publikum, was die Lösung ist. Das Ergebnis ist nicht so katastrophal wie bei den Kollegen aus Amsterdam zuletzt. Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus ist auch etwas besser als so mancher Totalausfall, den man in Wien beklagen musste. Gut ist der Film deshalb aber nicht. Wie so oft sollte man am Donnerstagabend relativ leicht eine lohnenswertere Beschäftigung finden.

Credits

OT: „Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus“
Land: Deutschland, Österreich
Jahr: 2024
Regie: David Nawrath
Drehbuch: David Nawrath, Paul Florian Müller
Musik: Tim Schwerdter, Roman Fleischer
Kamera: Tobias von dem Borne
Besetzung: Philipp Hochmair, Andreas Guenther, Jaschka Lämmert, Michael Edlinger, Nadeshda Brennicke, Martin Brambach, Wolfgang „Fifi“ Pissecker, Chiara Bauer-Mitterlehner, Helene Stupnicki, Sithembile Menck

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Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus
fazit
Bei „Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Kaffeehaus“ wird es sehr persönlich, sowohl im Hinblick auf den rätselhaften Mordfall wie auch das Verhältnis der beiden Ermittler. Das Ergebnis überzeugt aber nur zum Teil, gleiches gilt für den Kriminalfall an sich.
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