Die schöne Rebellin Sei nell’anima Beautiful Rebel Gianna Nannini Netflix Streamen online
© Netflix/Ralph Palka

Die schöne Rebellin

Die schöne Rebellin Sei nell’anima Beautiful Rebel Gianna Nannini Netflix Streamen online
„Die schöne Rebellin“ // Deutschland-Start: 2. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Gianna Nannini wächst in einer traditionsreichen Familie auf. Ihr Vater Danilo (Maurizio Lombardi), der eine Konditorei führt, wünscht sich von seiner Tochter, dass sie einmal erfolgreich Tennis spielt. Doch die hat andere Pläne: Sie liebt die Musik und träumt davon, als Sängerin durchzustarten. Damit stößt sie zunächst auf erbitterten Widerstand. Erst mit der Zeit kann sie durchsetzen, diesem Traum hinterherzujagen. Dabei ist das mit der Karriere kein Selbstläufer. Tatsächlich hat die inzwischen erwachsene Gianna (jetzt: Letizia Toni) ziemlich zu kämpfen, niemand scheint etwas mit ihrer Musik anfangen zu können. Hinzu kommen die persönlichen Probleme, die sie immer wieder aus der Bahn zu werfen drohen …

Lebensgeschichte der italienischen Sängerin

Sie erfreuen sich immer wieder größerer Beliebtheit: Filme über bekannte Sänger, Sängerinnen oder Bands. Dieses Jahr gab es sogar zwei, die ihren Weg in die Kinos gefunden haben. Zuerst war da Bob Marley: One Love über die jamaikanische Reggae-Ikone, zuletzt setzte Back to Black der britischen Soulsängerin Amy Winehouse ein Denkmal. Jetzt versucht sich auch Netflix mal wieder an einer solchen Produktion. In Die schöne Rebellin ist es die italienische Rockerin Gianna Nannini, die in den 1980ern auch hierzulande ein echter Star war. In ihrer Heimat feiert sie noch immer Erfolge, dort schaffte es ihr im März veröffentlichtes Album Sei nell’anima in die Top 10. Ein guter Zeitpunkt also für das Biopic, das im Original sogar denselben Titel trägt wie das besagte Album.

Nun ist es natürlich schon beeindruckend, wenn jemand vier Jahrzehnte nach dem Durchbruch noch immer die vorderen Plätze der Charts erreicht. Für einen Film ist es aber wichtiger, dass die dahinterliegende Geschichte interessant ist. Das ist hier aber nur bedingt der Fall. Bei den beiden obigen Filmen ist automatisch eine tragische Note dabei, da sowohl Marley als auch Winehouse jung gestorben sind auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Nannini ist das nicht. Ihr Leben ist auch weniger mit Skandalen verbunden, es wurde kein Mordanschlag auf sie verübt. Der Titel Die schöne Rebellin zeigt dabei schon an, auf welche Weise man dennoch für Spannung sorgen will: Sie wird als jemand verkauft, der sich von niemandem etwas vorschreiben lässt und konsequent den eigenen Weg sucht.

Viele Themen, wenig zu sagen

Klingt nach einer Heldenverehrung. Umso überraschender ist, wie lang die psychischen Probleme Nanninis breitgetreten werden. Da sind dann zwar einige beeindruckende Szenen dabei, auch weil Hauptdarstellerin Letizia Toni alles gibt. Mit Musik hat das aber nicht viel zu tun. Es hilft auch nicht unbedingt dabei, die Protagonistin als selbstbestimmte Persönlichkeit zu zeigen. Klar, Die schöne Rebellin nutzt das für ein Motiv, das in solchen Künstlerporträts immer wieder gern verwendet wird: Da muss jemand mit riesigen Hindernissen kämpfen, bevor dann der Erfolg kommt. Nur wird in dem Film nie wirklich klar, wogegen sie eigentlich kämpft. Da werden einfach nur irgendwelche Szenen aus der Biografie zusammengeführt, ohne dass daraus ein wirkliches Narrativ würde. Dabei hätte es genug Themen gegeben etwa ihr politisches Engagement oder auch ihre Homosexualität. Alles kommt irgendwie vor, nichts wird vertieft.

Es ist nicht einmal so, dass die Umsetzung spannend wäre. Die schöne Rebellin will zwar die Geschichte einer eigenwilligen Künstlerin erzählen, die ein echtes Individuum war. Der Film selbst ist aber völlig austauschbar. Man hat im Anschluss nicht einmal das Gefühl, der Figur bedeutend nähergekommen zu sein. Über den zeitlichen Kontext erfährt man sowieso wenig, bekommt kein Gespür dafür, wie die gesellschaftliche Situation war. Das heißt nicht, dass das biografische Drama schlecht ist. Da ist die besagte gute Leistung der Hauptdarstellerin. Die rauchige Stimme der Sängerin ist sowieso noch immer ein hörenswertes Markenzeichen. Aber da reicht es auch, sich eines ihrer Alben anzuhören, den Film dazu hätte es nicht gebraucht.

Credits

OT: „Sei nell’anima“
IT: „Beautiful Rebel“
Land: Italien
Jahr: 2024
Regie: Cinzia TH Torrini
Drehbuch: Cinzia TH Torrini, Cosimo Calamini, Donatella Diamanti
Kamera: Mirco Sgarzi
Besetzung: Letizia Toni, Selena Caramazza, Maurizio Lombardi, Stefano Rossi Giordani, Andrea Delogu, Lorenzo Aloi, Ralph Palka, Noemi Brando, Teresa Tanini, Max Pisu

Bilder

Trailer

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Die schöne Rebellin
fazit
„Die schöne Rebellin“ versucht sich an der Lebensgeschichte der italienischen Rocksängerin Gianna Nannini. Das ist gut besetzt, die Stimme der Künstlerin ist noch immer markant. Der Film selbst ist es nicht, hat zwar wichtige Themen, macht aus diesen aber nicht viel.
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