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© Explosive Media / Metro-Goldwyn-Mayer Studios

Eine Farm in Montana

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„Eine Farm in Montana“ // Deutschland-Start: 10. Oktober 1981 (TV) // 12. Mai 2021 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In den 1940er Jahren, während der Zweite Weltkrieg nach wie vor tobt, erbt Ella Connors (Jane Fonda) die Ranch ihres Vaters. Über Generationen befindet sich das Anwesen und das Land um sie herum schon im Besitz ihrer Familie, weshalb sie nicht daran denkt, ihr Gut dem reichen Viehbaron und Farmer Jacob Ewing (Jason Robards) zu überlassen, der bereits das meiste Land um sie herum aufgekauft hat. Eines Tages bietet ihr Frank Athearn (James Caan), der einst ein kleines Stück Land von ihr gekauft hat und einmal ihr Liebhaber war, sein Hilfe an. Zähneknirschend nimmt Ella sein Angebot an, denn außer Dodger (Richard Farnsworth), einem alten Freund ihres Vaters, ist niemand da, der ihr hilft, sich um den Besitz zu kümmern. Bald schon ist es nicht mehr nur Ewing, gegen den sie sich wehren müssen, sondern auch Neil Atkinson (George Grizzard), der im Auftrag einer Ölgesellschaft ihr Land auf die kostbare Ressource hin testen will und bereit ist, es ihnen abzukaufen. Als Ella und Frank sich weiterhin weigern, ihr Land zu verkaufen und Ewing Widerstand leisten, beschließt dieser, wenn nötig, gewaltsam seinen Willen durchzusetzen.

Die neue Expansion

Regisseur Alan J. Pakula hatte sich in den 1970er mit Filmen wie Klute, Zeuge einer Verschwörung und Die Unbestechlichen einen Namen gemacht. Die Figuren und Geschichten spiegeln ein gebrochenes Land wider, das gegen seine moralischen Prinzipien verstößt und immer weiter in die Dunkelheit abzudriften droht. Eine Farm in Montana, Pakulas zweite Zusammenarbeit mit Schauspielerin Jane Fonda nach Klute, ist der erste Western des Filmemachers und schließt sich thematisch an seine vorherigen Werke an. Das weite Land, beeindruckend eingefangen von Kameramann Gordon C. Willis (Der Pate), wirkt wie eine Erinnerung an eine Zeit, bevor es mit der Ausbeutung und der Enteignung voranging, und damit einer zweiten Expansion, dieses Mal gesteuert von Konzernen und Gier.

Die Idee, auf der Eine Farm in Montana, der in Deutschland auch unter dem pathetischen Titel Aufstand der Aufrechten bekannt ist, ist natürlich nicht neu. George StevensGiganten hatte beispielsweise schon dieses Thema erforscht und Figuren gezeigt, die durch das Öl, was man auf ihrem Besitz fand, immer mehr der Gier und dem Profit zum Opfer fielen, während hinter ihnen die Konzerne nur darauf warteten, bis sie endlich die Kontrolle haben würden. In Eine Farm in Montana wird dies zu einem Nebenschauplatz, als beispielsweise laute Explosionen ankündigen, dass es mit diesem weiten Land bald ein Ende haben wird und Fördertürme zum festen Teil des Panoramas werden.

Die Bedrohung durch die Konzerne, repräsentiert durch George Grizzards Figur, bietet Ella, Ewing und Frank einen Handel an, wobei Pakulas Inszenierung die Ohnmacht dieser Charaktere, insbesondere im Falle Ewings, verdeutlicht, da ihre Macht und ihre Reputation bald der Vergangenheit angehören werden. Die vage Bedrohung und die damit einhergehende Paranoia, wie sie Pakula in Klute oder Zeuge einer Verschwörung noch inszenierte, wird sehr konkret, und läutet das Ende eines Zeitalters an, das sich noch an Cowboys, dem weiten Land und all den anderen Mythen des Wilden Westens aufhing.

Letzter Widerstand

Dass sich Eine Farm in Montana bisweilen in Aspekten wie der Liebesgeschichte zwischen Frank und Ella verliert, ist bedauerlich, denn daneben hat Pakulas Film sehr viel zu bieten. Fonda und Robards spiele tragische Figuren, denn während die eine zu einer Art Märtyrerin wird, die keinerlei Hilfe annimmt, sieht sich der alternde Gutsbesitzer auf verlorenem Posten. Von den Schauspielern ist besonders Jason Robards hervorzuheben, der seine Darstellung mit einer gewissen Traurigkeit und Nostalgie spielt, welche Ewing die schon erwähnte Tragik verleihen. „Wir haben noch einmal Glück gehabt“, sagen sich Frank und sein Freund, als sie aus der Ferne beobachten, wie Ewing einen seiner Söhne, der im Krieg gefallen ist, die letzte Ehre erweist. Das weite Land, was wir dann abermals sehen und auf das der Farmer hinausblickt, verdeutlicht die Einsamkeit dieser Figur. Pakula mag im Vergleich zu seinen anderen Werken vielleicht nicht den spannendsten Film seiner Karriere geschaffen haben, dafür aber einen sehr poetischen, der das Ende einer Ära beschreibt und die Dunkelheit, die nach ihr kommt.

Credits

OT: „Comes a Horseman“
AT:Aufstand der Aufrechten
Land: USA
Jahr: 1978
Regie: Alan J. Pakula
Drehbuch: Dennis Lynton Clark
Musik: Michael Small
Kamera: Gordon C. Willis
Besetzung: James Caan, Jane Fonda, Jason Robards, George Grizzard, Richard Farnsworth

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1979 Bester Nebendarsteller Richard Farnsworth nominiert

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Eine Farm in Montana
fazit
„Eine Farm in Montana“ ist ein Westerndrama über den letzten Widerstand gegen die Ausbeutung des Landes. Alan J. Pakula erzählt eine Geschichte mit vielen tragischen Figuren, die zwar etwas zu lang geraten ist, aber durch ihre Bilder und die schauspielerische Leistung Jason Robards’ überzeugt.
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