Während einer Firmenausflugs kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem Bundesagent Aaron Falk (Eric Bana) und seine Kollegin Carmen Cooper (Jacqueline McKenzie) der Polizei ihre Hilfe anbieten. Alice Russell (Anna Torv) ist von dem Ausflug nicht zurückgekehrt und die Aussagen ihrer Kolleginnen widersprechen sich, auch wenn ersichtlich ist, dass etwas zwischen den fünf Frauen vorgefallen sein muss. Falk vermutet, dass hinter dem Verschwinden mehr steckt, denn Alice ist einer seiner wichtigsten Informantinnen in einem Fall um Geldwäsche und Betrug. Sie war kurz davor, ihm neue Informationen zukommen zu lassen, als er auf einmal nicht mehr von ihr hörte. Bei den Befragungen der anderen Frauen erfährt er, dass es unter ihnen Spannungen gab und Alice von einem Moment auf den anderen eine andere zu sein schien und dringend wieder zurück nach Hause wollte. Die Ermittlung erweist sich als schwierig, doch viel Zeit bleiben ihm und Cooper nicht mehr, denn ein Sturm zieht auf und nicht nur alle Spuren verwischen, sondern auch die Hoffnung, Alice lebend zu finden, zunichte machen.
Ein Wiedersehen mit Aaron Falk
Nach The Dry – Die Lügen der Vergangenheit (2020) gibt es in Force of Nature: The Dry 2 ein Wiedersehen mit dem von Eric Bana gespielten Federal Agent Aaron Falk. Die Fortsetzung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Autorin Jane Harper. Während der erste Film den Zuschauer ins australische Outback entführte und dem „trockenen“ Titel alle Ehre machte, geht es im zweiten Teil in die Wildnis, genauer gesagt in einen australischen Nationalpark, was zum einen beeindruckende Naturaufnahmen zur Folge hat, aber auch viele Gefahren mit sich bringt, vor allem wegen des unwegsamen Geländes. Wie schon The Dry ist auch das Sequel, bei dem abermals Robert Connolly die Regie übernahm, vor allem eine Detektivgeschichte, bei der die Suche nach Wahrheit mindestens ebenso verwirrend und schwierig sein kann wie der Regenwald, in dem eine der Hauptfiguren verschwunden ist.
Wer bei The Dry 2 einen Neo-Noir erwartet, wie es der Vorgänger war, der wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Regisseur und Drehbuchautor Robert Connolly bedient sich bekannter Thrillerelemente und baut seinen Film wie einen Agatha Christie-Roman auf, bei dem im Finale die Auflösung erfolgt. Gleich geblieben ist die Verwicklung des Ermittlers Aaron Falk, für den der Aufenthalt im Nationalpark auch eine Wiederbegegnung mit einem persönlichen Trauma ist, was dem Publikum in Form von sporadisch eingeworfenen Flashbacks vermittelt wird. Dies ist keinesfalls eine lose Beigabe zur Geschichte, sondern wird besonders im Finale zu einem zentralen Punkt, der Falk zur Aufklärung führt. Die Verbindung von Drama und Thriller ist durchaus solide, klappt aber leider nicht ganz so reibungslos wie beim Vorgängerfilm, vor allem weil die persönliche Betroffenheit des Ermittlers ein noch viel wichtigeres Element darstellt.
Nur ein kleiner Fehler
Neben der Ermittlung Falks nimmt die Geschichte des Firmenausflugs, genauer gesagt die Dynamik innerhalb der Frauen, viel Raum ein. Alleine schon wegen der Hierarchie in der Firma ergibt sich eine interessante Ausgangssituation, die das Drehbuch durch diverse Hintergründe um Drogenmissbrauch, Eifersucht und Verrat würzt, was nicht durchweg gelungen ist und teils einfach viel zu kurz kommt. Sobald man beim Finale angekommen ist, verpufft die Tiefe der Figuren so und man fragt sich, wieso man überhaupt diese Informationen haben musste. Dabei hilft auch nicht, dass die Entwicklung dieser Teile der Handlung nach einem sehr vorhersehbaren Muster verläuft und man eigentlich auch schnell durchschaut hat, wer hier was getan hat und wer vielleicht ein falsches Spiel spielt. Das ist nach wie vor solide Unterhaltung, auch wegen der schauspielerischen Leistungen, aber darüber hinaus geht es nicht.
OT: „Force of Nature: The Dry 2“
Land: Australien
Jahr: 2024
Regie: Robert Connolly
Drehbuch: Robert Connolly
Vorlage: Jane Harper
Kamera: Andrew Commis
Musik: Peter Raeburn
Besetzung: Eric Bana, Anna Torv, Deborra-Lee Furnes, Robin McLeavy, Lucy Ansell, Jacqueline McKenzie, Tony Briggs, Jeremy Lindsay Taylor, Richard Roxbough
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