Ice Climber Videospiel Game Nintendo
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Ice Climber

Ice Climber Videospiel Game Nintendo

Inhalt / Kritik

Die Idee, eine Videospielkonsole zusammen mit einem Spiel zu verkaufen, ist weit verbreitet. Immer wieder werden Spezialausgaben der Konsolen verkauft, die von der Popularität eines Spiels profitieren sollen. Manchmal handelt es sich aber auch um Spiele, die einfach die Vorzüge der Konsole verkaufen sollen. Tetris wurde 1989 zu einem Systemseller für den Game Boy, auch Wii Sports hatte 2006 einen erheblichen Anteil darin, dass die Konsole ein Phänomen wurde. Im Vergleich dazu ist Ice Climber, das in den 1980ern in Europa eine Zeit lang dem Nintendo Entertainment System beigelegt wurde, ein eher weniger bedeutender Titel. Immerhin, die beiden Figuren haben nach wie vor einen gewissen Bekanntheitsgrad, was zum einen diversen Wiederveröffentlichungen zu verdanken ist. Aber auch das Nintendo-Gipfeltreffen Smash Bros., das früh das Duo hinzugefügt hat, machte es späteren Generationen vertraut.

Der Kampf an die Spitze

Tatsächlich ist das Spiel bis heute auch einen Blick wert. Das Prinzip ist dabei recht einfach: Man schlüpft in die Rolle der beiden Inuit Pepe und Nana, die bis an die Spitze eines Eisbergs kommen müssen. Dort wartet jeweils ein Kondor auf sie, der dem Dorf Gemüse gestohlen hat. Das ist zwar weder geografisch noch biologisch sonderlich plausibel, aber auf den Inhalt kommt es nicht an. Schließlich fügt Ice Climber unter anderem auch Yetis ein, die eine größeres Hindernis auf dem Weg nach oben darstellen. Dass Eisbären auf Bergen herumklettern und Wolken stark genug sind, um Menschen zu tragen, fällt auch nicht unbedingt unter die Kategorie realistische Naturbetrachtung.

Die Aufmerksamkeit der Spieler und Spielerinnen ist aber ohnehin einer ganz anderen Frage gewidmet: Wie komme ich eigentlich nach oben? Theoretisch ist das ganz einfach. Mit einem Eispickel ausgestattet haut man sich Löcher durch die einzelnen Ebenen und springt hindurch nach oben. Das geht so lange weiter, bis man im obersten Bereich ankommt, wo neben dem Gemüse der Kondor auf einen wartet. Es gibt jedoch eine Reihe von Elementen, die in Ice Climber den Fortgang erschweren. Beispielsweise gibt es auch Böden, die nicht zerstört werden können. Dann haben wir die besagten Yetis, die frische Löcher wieder schließen. Auch die Eisbären, Vögel sowie herabfallende Eiszapfen werden zur Bedrohung. Da heißt es ständig ausweichen und auf den besten Moment warten.

Auf der Jagd nach Punkten

Da kommt es schon mal vor, dass man einen Level mehrfach angehen muss. Während die ersten recht simpel sind, wird es mit der Zeit immer kniffliger. Erschwert werden die Hindernisse dabei durch das träge, etwas gewöhnungsbedürftige Sprungverhalten. Auch die willkürlichen Bewegungen der Vögel können Schwierigkeiten bereiten. Schön ist dabei übrigens, dass man die 32 Level zwar hintereinander spielen kann, aber nicht unbedingt muss. Auf dem Startbildschirm stehen sie auch so zur Wahl. Das ist für Leute wichtig, die gefordert werden wollen. Andererseits sind die Level in Ice Climber so kurz, dass man nie lange in einem einzelnen sein wird. Mehr als ein paar Minuten braucht es normalerweise nicht, um zum Abschluss zu kommen.

Das parallel auch für Automaten veröffentlichte Spiel ist aber ohnehin keins, bei dem es um das Durchspielen geht. Zwei Gründe sind es, die für Langzeitmotivation sorgen. Da sind zum einen die guten alten Punkte. So kann man sich an sich selbst messen und versuchen, alte Punktestände zu überbieten, indem man zum Beispiel mehr Gemüse sammelt oder es rechtzeitig zum Kondor schafft. Der andere Faktor ist der Zweispielermodus, bei dem beide Spielende gleichzeitig versuchen an die Spitze zu kommen. Dabei ist es einem selbst überlassen, ob man eher gegeneinander oder miteinander spielt. Wobei die Grenzen da auch fließend sind, in der Hektik ist nicht immer ganz klar, ob es nun Absicht war oder nicht, sein Gegenüber in den Tod gestoßen zu haben. Ice Climber macht gerade in dem Modus noch immer viel Spaß. Aber auch Solisten sollten dem Oldie eine Chance geben, der zwar nicht die Bedeutung anderer zugepackter Spiele erlangte, aber immer wieder für ein paar Level zwischendurch einlädt.

Credits

OT: „Ice Climber“
Land: Japan
Jahr: 1985
Director: Kenji Miki
Producer: Masayuki Uemura, Shigeru Miyamoto
Artist: Tadashi Sugiyama
Musik: Akito Nakatsuka
Publisher: Nintendo
Entwickler: Nintendo R&D1
Plattformen: Nintendo Entertainment System

Bilder

Trailer



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Ice Climber
fazit
„Ice Climber“ begleitet ein bis zwei Inuit, die an die Spitze eines Eisbergs kommen müssen. Das Geschicklichkeitsspiel macht noch immer Spaß, vor allem im Zweispielermodus, wenn die Hektik besonders groß sind und die Grenzen zwischen miteinander und gegeneinander verschwinden.
Leserwertung0 Bewertungen
3.5