King Kong 2005
© Universal Pictures

King Kong (2005)

King Kong 2005
„King Kong“ // Deutschland-Start: 14. Dezember 2005 (Kino) // 4. April 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als die Vaudeville-Schauspielerin und Tänzerin Ann Darrow (Naomi Watts) ihre Arbeit verliert, steht nicht nur ihre Karriere vor dem Aus, denn sie hat seit Wochen schon keinen Lohn mehr erhalten. Aus ihrer Verzweiflung heraus ist sie bereit, so gut wie jedes Angebot anzunehmen. Doch was der Regisseur Carl Denham (Jack Black) ihr vorschlägt, ist einfach zu verrückt. Sein nächstes Projekt soll in Singapur gedreht werden und Ann hat nicht viel Zeit sich zu entscheiden. Die Aussicht, Jack Driscoll (Adrien Brody) kennenzulernen, einen ihrer Lieblingsautoren und Denhams Drehbuchautor, ist jedoch zu verführerisch, als dass sie ablehnen könnte.

Auf dem maroden Kutter „Venture“, unter dem Kommando des mürrischen Captain Englehorn (Thomas Kretschmann) geht es dann auf ins Abenteuer. Was jedoch keiner ahnt, Denham ist Inhaber einer Landkarte, die eine geheimnisvolle Insel zeigt, die auf keiner anderen Karte zu finden ist. Der Filmemacher ist fest davon überzeugt, dass er nicht nur einen Kassenschlager dort drehen kann, sondern durch die Aufnahmen der noch unberührten Natur gleich doppelt verdienen kann. Auf Skull Island, wie die Insel heißt, angekommen, treffen sie dann auf einen riesigen Gorilla, der von der dort lebenden Eingeborenen angebetet wird, und der Ann entführt. Kurzerhand macht sich Jack auf, sie zurück zu holen, während Jack bereits an einem neuen Geschäftsplan schmiedet.

Vom Ring zu King Kong

Ursprünglich hatte Regisseur Peter Jackson direkt nach seinem Film The Frighteners mit den Vorbereitungen für King Kong beginnen wollen, jedoch hatte das Projekt Ende der 90er erhebliche Konkurrenz durch andere Monster-Filme, sodass das Vorhaben fürs Erste auf Eis gelegt wurde und der gebürtige Neuseeländer mit Der Herr der Ringe-Trilogie seine bis dato aufwändigstes Projekt in Angriff nahm. Die Erfahrungen aus den drei Filmen sollten ihm zugutekommen, denn Aspekte wie die Animation wurden in King Kong übernommen oder gar weitergedacht, wobei Schauspieler Andy Serkis nach Gollum nun das Motion Capturing für den bekannten Riesenaffen übernahm. Abermals beweist Jackson sein Talent dafür neue Welten zu erschaffen, zugleich aber den Zuschauer in einer Zeit zu entführen, als Abenteuer noch möglich waren.

Nicht nur die technischen Aspekte, die sich bei Der Herr der Ringe so bewährt haben, trifft man in King Kong wieder, einige der Bilder, Figuren und Designs könnten ebenso gut in der Welt von Gandalf und Frodo spielen. Vieles am Design von Skull Island erinnert schon sehr an das Aussehen Mordors, wobei die Eingeborenen deutlich inspiriert sind vom Aussehen der Uruk-hai in den Herr der Ringe-Filmen. All dies sind nicht unbedingt Kritikpunkte, denn Jackson schafft in seiner Version der Geschichte des Riesenaffen eine ganz eigene Welt, die sogar gewisse Anleihen an seine früheren Werke, beispielsweise Braindead, auf Lager hat.

Jackson arbeitet zugleich mit dem Kontrast der zivilisierten und technologisierten Welt auf der einen Seite und der unberührten, wilden Natur auf der anderen Seite. Das Unbekannte und Monströse muss vom Menschen bezwungen werden und dient nur dem auf Sensation ausgerichteten Schauwert, was natürlich die Prämisse von King Kong ist, wenn man einmal die neueren Filme außen vor lässt. Die Kamera verliert sich immer wieder in diesen Welten, der Stadt wie auch dem Urwald, was zwar optisch seine Reize hat, doch auf die Dauer auch etwas zu viel des Guten ist, gerade bei einer Laufzeit von über drei Stunden.

Abenteuer und Exotik

Die King Kong-Filme zeigen die Gesellschaft an einem Scheidepunkt. Der Beginn von Jacksons Version ist eine Montage der Armut, des Elends und der Hoffnungslosigkeit als Folge des Börsenknalls von 1929. Zugleich ist die Unterhaltungsindustrie am Boomen, kann aber nicht mehr mithalten mit dem Verlangen nach immer mehr Sensationen und Exotik. Jack Black als Regisseur ist Träumer und Geschäftsmann, Idealist und Halsabschneider in einer Person, und kann ohne mit der Wimper zu zucken von einem Extrem ins nächste wechseln. Denham ist der interessanteste Charakter von allen und Jack Black spielt ihn wirklich gut, jenseits der für ihn üblichen Manierismen. Naomi Watts überzeugt in der Rolle als aufstrebende Schauspielerin, die, genau wie der von Adrien Brody gespielte Autor, noch Ideale hat und an so etwas wie Moral glaubt, während der Regisseur dabei ist, diese zu verkaufen. In der Gesellschaft des Spektakels, die Jackson opulent und mit vielen Details einfängt, gibt es kein Innehalten, sodass der Traum eines Einzelnen zu einer Rückkehr des Kapitalismus führt, noch brutaler und rücksichtsloser als vorher. Dabei ist die Liebesgeschichte fast schon eine Fußnote, genauso wie der Monsteraffe an sich.

Credits

OT: „King Kong“
Land: USA, Neuseeland
Jahr: 2005
Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Peter Jackson, Fran Walsh, Phiippa Boyens
Musik: James Newton Howard
Kamera: Andrew Lesnie
Besetzung: Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Colin Hanks

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 2006 Bestes Szenenbild Grant Major, Dan Hennah, Simon Bright nominiert
Bester Ton Christopher Boyes, Michael Semanick, Michael Hedges, Hammond Peek Sieg
Bester Tonschnitt Mike Hopkins, Ethan Van der Ryn Sieg
Beste Spezialeffekte Joe Letteri, Brian Van’t Hul, Christian Rivers, Richard Taylor Sieg
BAFTA 2006 Bestes Szenenbild Grant Major nominiert
Bester Ton Hammond Peek, Christopher Boyes, Mike Hopkins, Ethan Van der Ryn Sieg
Beste Spezialeffekte Joe Letteri, Brian Van’t Hul, Christian Rivers, Richard Taylor Sieg
Golden Globes 2006 Beste Regie Peter Jackson nominiert
Beste Musik James Newton Howard nominiert

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „King Kong“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.


End



(Anzeige)

King Kong (2005)
fazit
„King Kong“ von Peter Jackson ist ein opulenter, visuell eindrucksvoller Abenteuerfilm. Erzählt wird vom Ende des Träumens und der Unschuld im Filmgeschäft sowie einer Gesellschaft der schnellen Sensationen und Spektakel, in der ein Riesenaffe Quell der Unterhaltung ist, die aber alsbald vergessen sein wird.
Leserwertung0 Bewertungen
0
8
von 10