Mord mit Aussicht: Operation Heilige Kuh

Ein Unglück kommt selten allein. Eigentlich ist es ja schon ärgerlich genug, dass Grillbesitzer Mehmet Özdenizmen (Cem Ali Gültekin) unmittelbar vor der eigenen Nase Konkurrenz bekommt. Aber es wird noch schlimmer: Der hinduistische Mitarbeiter Ragulan wird vergiftet und ausgerechnet Mehmet steht im Verdacht, der Mörder zu sein. Der weist das natürlich empört von sich. Dennoch bleibt Marie Gabler (Katharina Wackernagel) nichts anderes übrig, als diesem Verdacht nachzugehen, während sie sich gleichzeitig mit ihrer Scheidung herumplagt …

Klassische Jubiläumsfolge

Und weiter geht es mit Mord mit Aussicht. Letzte Woche ging es ziemlich amüsant zu, als ausnahmsweise mal auf eine wirkliche Leiche verzichtet wurde, zumindest im klassischen Krimisinn. So war in Der Prozess zu Beginn eine tote Schildkröte. In einer Art Laien-Gerichtsverhandlung musste herausgefunden werden, wer den Tod des Tieres zu verantworten hatte. Als Krimi war das zu nichts gebrauchen. Unterhaltsam war die Geschichte aber durchaus. Nun steht mit Operation Heilige Kuh die nächste Folge an. Es ist die fünfte der aktuellen Staffel und die insgesamt 50. der beliebten ARD-Krimiserie. Eigentlich hätte man daraus einen großen Rummel machen können. Irgendwie wird die Jubiläumsfolge aber kaum beworben.

Unbedingt erwähnenswert ist sie aber auch nicht. Das Szenario ist dabei wieder traditionell. So wird zu Beginn der Geschichte eine Leiche gefunden, die restliche Zeit geht es darum herauszufinden, wer den Mord begangen hat. Wobei Mord mit Aussicht: Operation Heilige Kuh da nicht sonderlich zielstrebig vorgeht. So wird das Scheidungsthema der letzten Folge fortgesetzt, das damals schon der schwächste Part gewesen ist. Der andere Nebenstrang um Jennifer Dickel (Eva Bühnen), die zur Reiterstaffel will, hätte ebenfalls problemlos gestrichen werden können. Interessant ist er nicht, unterhaltsam ebenso wenig. Er trägt auch nichts zur Charakterisierung der Figur bei, weshalb sich das ziemlich nach Lückenfüller anfühlt.

Kein Höhepunkt

Insgesamt ist das hier dann auch eine der schwächeren Folgen der aktuellen Staffel. Tatsächlich schlecht ist sie nicht, dafür sorgt schon das breit aufgestellte Ensemble und die überzeichneten Figuren. In diesem Dorf haben sie alle irgendwo ihre Macken, weshalb die Kombination derselben ganz amüsant sein kann. Ein Selbstläufer ist das aber nicht, ein bisschen mehr Mühe kann man sich da schon geben. Fans können bei Mord mit Aussicht: Operation Heilige Kuh schon aus Gewohnheit einschalten, zumal die Laufzeit mit 45 Minuten gewohnt kurz ist. Wer jedoch diese Woche zufällig den Termin verschlafen sollte, verpasst nicht wirklich viel.