Power Netflix Streamen online
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Power

Power Netflix Streamen online
„Power“ // Deutschland-Start: 17. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Diesen Monat bewies Netflix eine große Vielfalt bei den neu veröffentlichten Dokumentationen. Da war beispielsweise Geheimnisse der Neandertaler, das sich mit unseren vor rund 40.000 Jahren ausgestorbenen Verwandten beschäftigte, sich also ein historisches Thema vornahm. Wer sich für Natur und Tiere begeistern kann, wurde mit Leben mit Leoparden bedient. Und dann gab es natürlich die obligatorischen True Crime Dokus, darunter Ashley Madison: Sex, Lügen und der Skandal über eine Datingplattform für Ehebruch, die zur Zielscheibe einer Hackergruppe wurde. Mit Power kommt nun ein weiterer interessanter Titel hinzu. Dieses Mal hat man sich ein gesellschaftliches Thema ausgesucht, welches zwar weniger als Unterhaltung dient, dafür umso wichtiger ist.

Rassistische Polizeigewalt

Genauer befasste man sich hier mit Polizeigewalt. Dass dies in den USA ein Problem ist, ist wirklich kein Staatsgeheimnis. Oft genug war das auch hierzulande in den Nachrichten, zahlreiche Filme haben sich damit beschäftigt. Gleiches betrifft den damit verbundenen Rassismus. Die Bilder von weißen Polizisten, die auf Schwarze einprügeln oder sie gar erschießen, haben ihre Runde gemacht. Nach der Ermordung von George Floyd wurde #BlackLivesMatter international zum Schlagwort. In der Hinsicht hat Power daher nicht viel Neues zu erzählen, auf den ersten Blick scheint der Dokumentarfilm nicht mehr zu sein als eine bloße Wiederholung dessen, was man ohnehin schon weiß.

Interessant ist aber, wie Regisseur und Co-Autor Yance Ford eine historische Komponente einbaut. Wo andere sich damit begnügen, den derzeitigen Status Quo zu beschreiben, stellt Ford die Frage, wie es denn zu dieser Situation kommen konnte. Zu diesem Zweck wagt er in Power eine Zeitreise zurück und stellt eine Verbindung zur Sklaverei auf. So wurde die damalige Überwachung der eigenen Bevölkerung eingesetzt, um die Sklaven unter Kontrolle zu haben. Von dort ließe sich eine direkte Linie zu den späteren Polizeiapparaten herstellen. Dabei ginge es nicht zwangsläufig darum, dass Gesetze eingehalten werden, auch wenn dies bei der Polizei behauptet wird. Vielmehr wäre das ein Ausdruck von Macht, nicht ohne Grund hat der Dokumentarfilm diesen Titel erhalten.

Sehenswert und akademisch

Und wie das so ist mit der Macht: Wer sie einmal hat, will sie nicht wieder hergeben. Power beschreibt dann auch, wie die Organisation immer größer wurde, bis daraus eine paramilitärische Einheit wurde, die selbst ohne größere Kontrolle bleibt. Beispiele für die sich daraus ergebenden Probleme gibt es genug in dem Film. Teilweise wird aber auch nach Auswegen gesucht. Dass das nicht leicht ist, ist klar, zumal die Spitzenpolitiker kein großes Interesse daran haben, dieses heiße Eisen überhaupt anzufassen. Das macht sich an den diversen Einspielern der US-Präsidenten deutlich, von Reagan über Clinton bis zu Obama, Trump und Biden: So unterschiedlich diese in vielfacher Hinsicht waren, niemand versuchte sich daran, die Polizei zu reformieren. Ob dies nun aus Überzeugung geschehen ist, mangels Interesses oder aus Angst vor Konsequenzen, sei mal dahingestellt.

Sehenswert ist das Ergebnis auf jeden Fall. Der Dokumentarfilm, der beim Sundance Film Festival 2024 Premiere feierte, ist eine bedrückende Bestandsaufnahme der aktuellen Situation, hat zudem viele historische Aufnahmen zu bieten, welche der Untermauerung der Thesen dienen. Dann und wann wird Power ein bisschen zu akademisch. Wenn beispielsweise Kant und Hegel zitiert werden, die ebenfalls sehr rassistisches Gedankengut verbreitet haben, ist das zwar schon schockierend, hat aber weniger mit dem Thema zu tun. Außerdem ist das hier natürlich keine nüchterne, unvoreingenommene Bestandsaufnahme, sondern ein persönliches Werk. Ford sucht keine Erkenntnis, sondern will sich mitteilen. Zu sagen hat er aber eine Menge und es lohnt sich ihm dabei zuzuhören.

Credits

OT: „Power“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Yance Ford
Drehbuch: Yance Ford, Ian Olds
Musik: Robert Aiki Aubrey Lowe
Kamera: Julia Liu

Trailer

Filmfeste

Sundance 2024

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fazit
„Power“ befasst sich mit dem Thema Polizeigewalt und stellt eine Verbindung zu den frühen Tagen der Sklaverei her. Das Ergebnis ist sicher nicht unvoreingenommen, aber doch spannend, wenn aktuelle Bestandsaufnahmen mit zahlreichen historischen Aufnahmen verbunden werden.
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