The Concierge
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The Concierge
„The Concierge“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Akino ist ganz aufgeregt, beginnt sie doch ihre neue Stelle als Concierge in einem Kaufhaus. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein beliebiges Kaufhaus. Vielmehr wird es von den unterschiedlichsten Tieren frequentiert. Ob nun Eule, Tiger oder Wolf, sie alle gehen in dem Laden ein und aus. So unterschiedlich diese Tiere sind, so unterschiedlich sind auch ihre jeweiligen Bedürfnisse und Wünsche. Für Akino bedeutet dies eine große Herausforderung, da sie am Anfang mit vielem überfordert ist und noch nicht genau weiß, wie sie sich richtig verhält. Vor allem, wenn die Wünsche mal wieder praktisch nicht zu erfüllen sind und doch erfüllt werden müssen. Zumal auch immer der prüfende Blick des Abteilungsleiters auf ihr lastet, der nicht mit Kritik an der jungen Frau spart …

In einer eigenen Realität

Das Thema Kaufhaus ist eines, das hierzulande in den letzten Jahren sehr negativ besetzt war. Eigentlich sind sich alle einig, dass das Konzept nicht mehr zeitgemäß ist. Die letzten Überbleibsel der früher so überwältigenden Einkaufstempel stolpern von Krise zu Krise. Da wirkt es seltsam aus der Zeit gefallen, wenn in The Concierge ausgerechnet eine Angestellte in einem solchen Kaufhaus im Mittelpunkt steckt. Wobei der Film natürlich auch nicht daran interessiert ist, die traurige Realität abzubilden. Genauer ist an dem Anime allgemein nur wenig realistisch, wenn die Kunden und Kundinnen ausschließlich Tiere sind, alle Angestellten jedoch Menschen.

Warum das so ist, wird nie verraten. Die Adaption eines Mangas von Tsuchika Nishimura hält sich allgemein sehr mit Erklärungen und Kontexten zurück. Nicht nur, dass die Tiere ein sehr menschliches Verhalten zeigen, die Eule zum Beispiel nach einem Mantel sucht, und sprechen können. Es finden sich auch ausgestorbene Tiere darunter. Tatsächlich ist eines der wichtigsten Tiere ein Riesenalk, der von Akino aber für einen Pinguin gehalten wird. The Concierge lässt auch da die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwinden. Manche spekulieren, dass es sich bei dem Ort um eine Form des Jenseits handeln könnte. Einen richtigen Hinweis dafür findet man aber nicht, der Film lässt das alles bewusst in der Schwebe. Ebenso braucht man nicht zu versuchen, aus dem Ganzen eine nennenswerte Aussage abzuleiten.

Sympathisch und witzig

Was man ebenfalls nicht erwarten sollte, ist eine zielgerichtete Geschichte. Stattdessen besteht der Film aus einer Reihe kleinerer Episoden, wenn Akino versucht, die verschiedenen Wünsche und Aufträge zu erfüllen. Manche sind harmlos, andere etwas ausgefallener. Vieles davon ist komisch. Es gibt aber auch Fälle, die etwas emotionaler sind. Dazu zählt der Strang um den Vertreter einer ebenfalls ausgestorbenen japanischen Wolfart, der seiner Partnerin einen Heiratsantrag machen möchte. The Concierge nimmt diese vielfältigen Begegnungen zum Anlass, um die Protagonistin weiterzuentwickeln. Der Film erinnert da – nicht nur des Titels wegen an Die Pokémon-Concierge. In beiden Fällen geht es um einen Menschen, der anderen zum Glück verhilft und daran wächst.

Das ist schön und amüsant. Auch die Optik trägt dazu bei, dass man hier gern zusieht. Ein Technikfeuerwerk fackelt das Traditionsstudio Production I.G (The Deer King) sicher nicht ab. Vieles ist hier doch eher schlicht gehalten. Aber es sind sehr angenehme Bilder, mit putzigen bis witzigen Designs, dazu gibt es einige optische Gags. Sauber umgesetzt ist das auch. Wer die Chance hat, sollte sich den Animefilm, der auf dem Annecy Festival 2023 Premiere feierte, aber einmal anschauen. Es ist sympathisch und amüsant, freundlich und aufmunternd. Etwas, das man sich gut zwischendurch anschauen kann. Es wäre sogar ganz schön, wenn dem Werk noch weitere folgen würden, die episodenhafte Geschichte würde sich auf jeden Fall für eine Serie anbieten.

Credits

OT: „The Concierge“
Land: Japan
Jahr: 2023
Regie: Yoshimi Itazu
Drehbuch: Satomi Ooshima
Vorlage: Tsuchika Nishimura
Musik: Tofubeats
Animation: Production I.G

Trailer

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The Concierge
fazit
Basierend auf der Mangareihe nimmt uns „The Concierge“ mit in ein besonderes Kaufhaus, wo ausschließlich Tiere einkaufen – ausgestorbene inklusive. Das ist oft amüsant, teilweise auch emotional. Eine zwar unspektakuläre, aber angenehme Optik rundet den Anime ab.
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