Eigentlich hatten sich Jim Halsey (Zachary Knighton) und Grace Andrews (Sophia Bush) darauf gefreut, gemeinsam in die Ferien zu fahren. Doch schon auf dem Weg kommt es beinahe zu einem Unglück, als mitten auf der Straße ein Anhalter (Sean Bean) auftaucht. Jim kann diesem ausweichen, fährt jedoch davon, als sich der Fremde ihnen nähert. Als sie ihm in der Nacht ein zweites Mal begegnen und er nach einer Mitfahrgelegenheit fragt, lassen sie sich notgedrungen darauf ein. Diese Entscheidung werden sie bald bereuen, als sie feststellen, dass mit dem Mann etwas nicht stimmt. Ehe es sich das Paar versieht, ist es in einen brutalen Überlebenskampf verwickelt …
Remake eines Kultfilms
Kaum ein Genre ist derart anfällig für Fortsetzungen wie Horror: Wann immer ein Titel einigermaßen erfolgreich ist, wird über weitere Teile nachgedacht, selbst in Fällen, wo das nicht wirklich Sinn ergibt. Und sobald es dann ein paar Jahre Pause gab, werden einfach Remakes oder Reboots gedreht, damit es wieder von vorne losgehen kann. Die unter anderem von Michael Bay gegründete Produktionsfirma Platinum Dunes war in der Hinsicht anfangs besonders produktiv. Tatsächlich war der erste Film des Unternehmens 2003 Texas Chainsaw Massacre. Zwei Jahre später kam Amityville Horror. Danach ging es mit The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning weiter. Und auch The Hitcher, der vierte Film von Platinum Dunes, war ein bekannter Horrortitel.
Dennoch war die Entscheidung ein wenig überraschend. Denn während bei den obigen Filmen die Vorlage jeweils ein großer Kassenerfolg war, was die Neuauflagen nachvollziehbar machte, ging Hitcher, der Highway Killer 1986 eher unter. Erst später erlangte der Horrorthriller einen gewissen Kultstatus, weshalb 2002 überraschend ein später zweiter Teil namens Hitcher Returns erschien. Statt dem einen dritten Teil folgen zu lassen, wurde bei The Hitcher aber noch einmal die ursprüngliche Geschichte erzählt. Fans des Originals wissen daher im Groben, was sie erwartet. Einige Punkte wurden schon geändert. Beispielsweise war der Protagonist seinerzeit allein unterwegs, seine Begleitung kam erst später hinzu. Auch das Ende wurde umgeschrieben.
Das personifizierte Böse
Der grundsätzliche Aufbau ist aber gleich geblieben. Noch immer geht es um unbescholtene Menschen, die auf einmal von einem Psychopathen verfolgt werden. Anfangs hat das noch eine mysteriöse Aura, weshalb Vergleiche zum Klassiker Duell naheliegend sind. Dort tauchte ein Truck auf, der dem Protagonisten zusetzt. Während das Rätsel um den Verfolger beim Thriller von 1971 nie geklärt wird, ist die Gefahr bei The Hitcher greifbarer. Unwirklich ist sie aber auch dort, wenn der Fremde immer am richtigen Ort auftaucht, ohne dass man wüsste weshalb. Ihm scheint auch nichts etwas anhaben zu können, womit er in der Tradition anderer Slasher-Größen wie Michael Myers steht. Der Anhalter ist eher das personifizierte Böse und will zudem selbst zum Bösen verführen.
Das ist eine ganze Weile recht atmosphärisch. Später wird es dann aber doch eher trashig. Regisseur Dave Meyers legt dann in erster Linie Wert auf den Schockeffekt, will das Publikum mit expliziter Gewalt an seine Grenze bringen. Wer daran Spaß hat, kommt bei The Hitcher auf seine Kosten. Richtig spannend ist das Ergebnis aber nicht, streckenweise ist es eher unfreiwillig komisch. Hauptdarsteller Sean Bean macht seine Sache zwar ordentlich, hat schon eine unheimliche Ausstrahlung, selbst wenn er kein zweiter Rutger Hauer ist. Und er ist nicht genug, um den Film zu tragen. Schlecht ist die Neuauflage nicht, da gab es weit schlimmere Horrorremakes. Er war zudem, zumindest in Relation zum Budget, einigermaßen erfolgreich. Gebraucht hätte es die Rückkehr auf die mörderische Straße aber kaum.
OT: „The Hitcher“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Dave Meyers
Drehbuch: Eric Bernt, Eric Red, Jake Wade Wall
Musik: Steve Jablonsky
Kamera: James Hawkinson
Besetzung: Sean Bean, Sophia Bush, Zachary Knighton, Neal McDonough
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