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© ZDF/WDR/Christa Köfer

Zwei Tage Hoffnung

„Zwei Tage Hoffnung“ // Deutschland-Start: 14. Mai 2003 (Das Erste) // 19. November 2004 (DVD)

Inhalt / Kritik

Berlin, 1953: Wie viele andere Familien auch sind die Kaminskis getrennt. Während Helmut (Sebastian Koch) im Westteil als Journalist arbeitet, leben die anderen weiter im Osten. Als Helmut eines Tages Zeuge wird, wie sein Kontaktmann Rüdiger Krohn (Peter Rühring) verschleppt und zurück in den Osten gebracht wird, macht er eine schreckliche Entdeckung. Sein Bruder Wolfgang (Hans-Werner Meyer) und sein Vater Otto (Matthias Habich) stehen auf einer Liste politisch unzuverlässig eingestufter DDR-Bürger. Als er daraufhin seine Familie aufsucht, platzt er in eine Krise, denn bei den Bauarbeitern kochen die Emotionen hoch …

Erinnerung an einen großen Aufstand

Ältere Semester werden sich vielleicht daran erinnern: Der Tag der Deutschen Einheit war nicht immer am 3. Oktober, an dem er heute gefeiert wird. Vor 1989 war als Datum der 17. Juni festgelegt, um unter diesem Namen zu feiern. Hintergrund hierfür war der 17. Juni 1953, als es zu einer Welle von Streiks, Massen-Demonstrationen und politischen Protesten in der DDR kam. Mehr als eine Million Menschen beteiligten sich damals daran, ohne Erfolg jedoch. Zusammen mit dem Militär wurde der Aufstand niedergeschlagen, der Staat wurde im Anschluss noch repressiver. Damit dieser große Einsatz nicht in Vergessenheit gerät, kam zum 50-jährigen Jubiläum der Film Zwei Tage Hoffnung heraus, der sich mit eben diesem wichtigen Beispiel für Zivilcourage befasst.

Wer sich mit dem Thema nicht auskennt, könnte dabei zunächst etwas verwirrt sein. So geht es anfangs um die Verschleppung des Kontaktmanns. Auch später wird von diesem bzw. ähnlichen Schicksalen die Rede sein, verbunden mit den geheimen Machenschaften in der DDR, vor der niemand sicher sein konnte. Die Vermutung ist daher naheliegend, dass es sich bei Zwei Tage Hoffnung um ein typisches DDR-Drama handelt, mit den Geschichten, wie man sich das eben so vorstellt als Außenstehender. Doch im Anschluss erfahren wir von der Unzufriedenheit der Bauarbeiter, die sich mit veränderten Rahmenbedingungen herumplagen müssen und diese nicht kampflos akzeptieren wollen. Damit steht dies stellvertretend für die vielen Menschen, die sich gegen die Oberen erhoben.

Prominent besetzt

Dieser Mix an Themen hält bis zum Ende an, wenn eine grundlegende Unzufriedenheit mit den Verhältnissen um sich greift. Zwei Tage Hoffnung ist dadurch ein bisschen unübersichtlich, zumal auch eine Reihe von Figuren auftauchen. Indem der Film das anhand einer Familie aufzieht, schafft er zwar schon Identifikationsfläche und sorgt für einen kleinen Orientierungspunkt in diesem Wahnsinn. Dennoch darf man sich zwischendurch etwas überwältigt fühlen. Hinzu kommt, dass der Film schon auch aufgebauscht wird. Mit einem nüchternen Einblick in die damalige Zeit hat das nichts zu tun, hier soll große Unterhaltung geboten werden.

Grundsätzlich funktioniert das dann schon. Der zeitliche Kontext ist interessant, der Film ist auch prominent besetzt. Neben den oben genannten Hauptdarstellern tummeln sich beispielsweise Christoph Walz und Hanns Zischler im Ensemble. Richtig mitreißend ist das Ergebnis aber nicht, auch wenn in der Hinsicht viel versucht wurde und es zuweilen reißerisch wird. Insgesamt ist Zwei Tage Hoffnung aber schon ein solides Historiendrama mit leichten Thrilleranteilen, bei dem es auch ein bisschen zu sehen gibt. Als Erinnerung an die damalige Zeit hat der Film ohnehin seine Berechtigung, weshalb es gut ist, wenn er in regelmäßigen Abständen mal wieder gezeigt wird.

Credits

OT: „Zwei Tage Hoffnung“
Land: Deutschland
Jahr: 2003
Regie: Peter Keglevic
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Musik: Jürgen Ecke
Kamera: Hans-Günther Bücking, Til Maier
Besetzung: Sebastian Koch, Hans-Werner Meyer, Lisa Martinek, Matthias Habich, Cornelia Schmaus, Christoph Walz, André Hennicke, Hanns Zischler, Peter Rühring, Bernd Stegemann

Bilder

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Zwei Tage Hoffnung
fazit
„Zwei Tage Hoffnung“ erinnert an die Aufstände in der DDR 1953, als eine Million Menschen gegen das System kämpften. Das Thema ist interessant, der Film ist prominent besetzt. Ein bisschen überladen ist das Historiendrama aber schon und neigt zudem zum Reißerischen.
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