Als es bei einer Verfolgungsjagd zu einem schweren Unfall kommt, bleibt dies nicht ohne Folgen. Zwar überlebt einer der Männer (Jonathan Rhys Meyers) den Aufprall, liegt aber nun verletzt im Krankenhaus. Und auch sein Kopf wurde in Mitleidenschaft gezogen: Er weiß weder wer er ist, noch was zuvor geschehen ist. Einfach nur auf eine Heilung zu hoffen, kommt für ihn aber nicht in Frage. Denn als die Polizei seinen Wagen untersucht, entdeckt sie darin eine Leiche, welche mit einem Serienmörder in Verbindung gebracht wird, der in der Gegend sein Unwesen treibt. Der Fall scheint klar zu sein, der unbekannte Verletzte ist der Killer. Oder doch nicht? Er selbst glaubt nicht daran und begibt sich gemeinsam mit der Krankenschwester Diana (Francesca Eastwood) auf die Suche nach der Wahrheit …
Auf der Suche nach der Erinnerung
Sie erfreuen sich immer wieder größerer Beliebtheit, zumindest bei den Filmschaffenden: Geschichten über Menschen mit Amnesie. Prinzipiell ist das in allen Genres möglich, es gibt eine ganze Reihe von Dramen und Komödien, die damit arbeiten. Vor allem aber im Thrillersegment gibt es viele Beispiele. Dort muss die Figur dann üblicherweise herausfinden, was vorgefallen ist. Gerade erst wurde die zweite Staffel von The Tourist: Duell im Outback ausgestrahlt, wo ein Unbekannter in Australien auftaucht und nicht weiß, wie er dorthin gekommen ist. Filmriss wiederum erzählt von einem alkoholkranken Vater, der seinen Sohn sucht. Mit Awake – Der Alptraum beginnt kommt nun ein weiterer Film zu uns, bei dem der Protagonist nichts mehr weiß.
Eigentlich ist der Thriller schon ein bisschen älter, die US-Produktion stammt von 2019. Aber das ist prinzipiell kein Problem, die Geschichte ist so klassisch, dass man sie immer erzählen kann. Die Frage ist vielmehr, warum man den Film Jahre später überhaupt noch veröffentlichen wollte – und warum sich das Publikum ihn ansehen sollte. Natürlich ist das Szenario bewährt, nicht ohne Grund wird es so oft ausgepackt. Es dürfte dann auch einige geben, die beim Anschauen von Awake – Der Alptraum beginnt wissen wollen, was nun wirklich dahintersteckt. Zur Auflockerung gibt es auch ein wenig Action. Neben der anfänglichen Verfolgungsjagd kommt es auch später immer wieder zu brenzligen Situationen, bei denen der Protagonist oder auch andere in Lebensgefahr geraten.
Zwischen austauschbar und unsinnig
Die Sache hat jedoch mehrere Haken. Zum einen weiß man natürlich, dass die Hauptfigur nicht der Täter ist. Das ist sie in solchen Fällen fast nie. Das Motiv eines unschuldig Angeklagten, der seine Unschuld beweisen muss, ist ebenfalls beliebt. So beliebt, dass es inzwischen schon langweilig geworden ist. Da braucht es schon ein bisschen mehr, um sich irgendwie hervorzutun. Leider gibt man sich bei Awake – Der Alptraum beginnt aber auch keine Mühe, die Identität des wahren Mörders zu verschleiern. Das ist so früh klar, dass der Rätselfaktor des Thrillers ziemlich gegen Null geht. Wer sich den Film des Mysteryfaktors wegen anschaut, kann sich das Ganze daher gleich sparen. Es lohnt sich einfach nicht, auf die Auflösung zu warten.
Damit verbunden ist ein weiteres Manko: Die Geschichte ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Wenn man schon ein solches Szenario verwendet, sollte man wenigstens darauf achten, dass das Ganze irgendwie plausibel ist. Aber das wird hier so unsinnig, dass man sich schon richtig darüber ärgern darf. Davon abgesehen ist Awake – Der Alptraum beginnt jedoch ein sehr unauffälliger Genrebeitrag. Eine Katastrophe ist das hier nicht, der inzwischen fest im B-Movie-Segment verhaftete Jonathan Rhys Meyers (Mercy) erledigt seine Aufgabe ordentlich. Anschauen kann man sich den Thriller dadurch in der Summe schon. Es gibt nur keinen wirklichen Grund, warum man ausgerechnet diesen Film anschauen sollte und nicht einen der vielen anderen mit ähnlicher Machart.
OT: „Awake“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: Aleksandr Chernyaev, Fedor Lyass
Drehbuch: Elana Zeltser
Musik: Alex Kharlamov
Kamera: Fedor Lyass
Besetzung: Jonathan Rhys Meyers, Francesca Eastwood, Malik Yoba, William Forsythe, James Austin Kerr
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