Déflagrations Blast gegen die Zeit
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Blast – Gegen die Zeit

„Blast – Gegen die Zeit“ // Deutschland-Start: 7. Oktober 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es sieht nach einem ganz normalen Tag für sie aus, als sich Sonia (Nora Arnezeder) hinter das Steuer ihres Wagens setzt. Doch kaum will sie losfahren, muss sie entsetzt feststellen, dass offensichtlich jemand eine Bombe in dem Auto angebracht hat. Was tun? Zwar ist sie als Bombenexpertin prädestiniert dafür, dem Spuk ein Ende zu setzen. In der aktuellen Situation ist sie jedoch machtlos, zumal auch noch ihr Sohn sowie die Tochter ihres Partners Fred (Pierre Kiwitt) auf der Rückbank sitzen. Während dieser hilflos vor dem Auto steht und Igor (Rasha Bukvic) and Camile (Sara Mortensen), die ebenfalls für Sonias Unternehmen arbeiten, herbeieilen, läuft der Countdown unerbittlich weiter. Gleichzeitig beschäftigt sie eine Frage: Wer könnte es auf sie abgesehen haben?

Bombiger Stillstand

Eine Person sitzt in einem Auto fest, an dem Unbekannte eine Bombe angebracht haben, während auf der Rückbank zwei Kinder sitzen: Dieses Szenario darf einem bekannt vorkommen. Der spanische Thriller Anrufer unbekannt (2015) fängt auf eine ähnliche Weise an und fand damit viel Anklang beim Publikum. So viel, dass gleich mehrere Remakes davon gedreht wurden: 2018 kam die deutsche Variante Steig. Nicht. Aus!, 2021 die südkoreanische Hard Hit, 2023 schließlich noch die englischsprachige Version Retribution mit Liam Neeson. Da durfte man zu Beginn von Blast – Gegen die Zeit denken, dass es sich um eine weitere Neuverfilmung handelt, dieses Mal aus Frankreich und ausnahmsweise mit einer Frau am Steuer.

Regisseurin und Co-Autorin Vanya Peirani-Vignes geht im Anschluss jedoch einen anderen Weg. Wo es bei den obigen Filmen immer quer durch die Stadt ging und ein rasantes Tempo vorgelegt wurde, da gibt sich Blast – Gegen die Zeit statisch. Genauer bewegt sich das Auto in den gesamten anderthalb Stunden Laufzeit nicht vom Platz. Anderweitige Schauplatzwechsel gibt es ebenfalls nicht. Nur sehr vereinzelt wird mal zu anderen Figuren geschnitten, die parallel nach einer Lösung suchen. Wer die Rastlosigkeit der obigen Filme mochte, wird hier daher weniger bedient. Zwar gibt es durch den Countdown schon einen Zeitfaktor und gehörig Druck. Dieser macht sich in der Atmosphäre aber nicht sonderlich bemerkbar, man wartet hier lange vergeblich darauf, dass die Geschichte sich mal vom Fleck bewegt und wirklich etwas Relevantes geschieht.

Potenzial kaum genutzt

Dabei können solche Ein-Ort-Thriller durchaus spannend sein. The Guilty über einen Mann in einer Notrufzentrale, der in Echtzeit einen Entführungsfall lösen muss, war ein Beispiel dafür. Ähnlich zu dem dänischen Hit versucht auch der französische Genrebeitrag mit Wendungen zu gefallen und so das Publikum trotz der bescheidenen Handlung zu fesseln. Das klappt nur nicht so wirklich. Klar ist da die Frage, wer die Bombe angebracht hat. Zumindest in der Hinsicht sorgt Blast – Gegen die Zeit dann auch für ein wenig Spannung, weil man schon gern wissen würde, was die Antwort ist. Das Ergebnis ist aber ziemlich konstruiert, versucht mit der Brechstange noch eine Form der gesellschaftlichen bzw. politischen Relevanz zu erzeugen. Schließlich geht es um ein Unternehmen, das Minen entschärft.

Potenzial für eine spannende Geschichte war also da. Genutzt wird es aber kaum. Dasselbe gilt für das offensichtlich schwierige Verhältnis zwischen der Protagonistin und ihrem Sohn, der sich immer vernachlässigt fühlte im Vergleich zu ihrer Arbeit. Das wird dann zwischendurch für ein bisschen Drama genutzt, ohne dass viel dabei rauskommen würde. Richtig schlecht ist Blast – Gegen die Zeit nicht, man muss sich zumindest nicht über den Film ärgern, wie es bei den obigen Bombentiteln der Fall war, bei denen inhaltlich wirklich gar nichts funktionierte. Wahrscheinlicher ist, dass einem der Thriller ziemlich egal ist. Ob das jetzt besser oder schlechter ist, sei mal dahingestellt.

Credits

OT: „Déflagrations“
Land: Frankreich
Jahr: 2021
Regie: Vanya Peirani-Vignes
Drehbuch: Vanya Peirani-Vignes, Pablo Barbetti
Musik: Davy Bernagoult, Yoann Bernagoult
Kamera: Thierry Arbogast
Besetzung: Nora Arnezeder, Pierre Kiwitt, Radivoje Bukvic, Sara Mortensen, Edouard Montoute, Marius Blivet

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Blast – Gegen die Zeit
fazit
In „Blast – Gegen die Zeit“ muss eine Frau mit Entsetzen feststellen, dass in ihrem Auto eine Bombe angebracht ist, die sie und zwei Kinder töten könnte. Das Szenario ist bekannt, auch wenn der Film eine andere Richtung einschlägt. Spannend ist das Ergebnis nicht, die Geschichte gibt trotz eines vielversprechenden Szenarios nicht viel her.
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