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© ZDF/Dirk Bartling

Das Traumschiff: Marokko

Traumschiff 15
„Das Traumschiff: Marokko“ // Deutschland-Start: 12. April 2020 (ZDF) // 25. Februar 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Zwar ist das Kreuzfahrtschiff auf dem Weg nach Marokko, wo die Passagiere und Passagierinnen eine unvergessliche Zeit erleben sollen. Das heißt aber nicht, dass man nicht schon auf der Reise etwas geboten bekommt. So ist die Kunstexpertin Clara Philipp (Anja Antonowicz) an Bord und demonstriert fünf wertvolle Gemälde, die nach Marrakesch gebracht werden sollen. Prinzessin Lilani (Michaela Saba), Tochter eines afrikanischen Stammesfürsten, macht die Reise hingegen inkognito, um einen Staatsbesuch abzustatten, verliebt sich aber in Lennart Albers (Tommy Schlesser), Fitnesstrainer im Schiff. Währenddessen versucht Schlagersängerin Rosi Hager (Jutta Speidel), ihren alten Partner Rolf Maraun (Wolfgang Fierek) dazu zu bringen, wieder gemeinsam aufzutreten …

Reise mit idyllischen Bildern

Sicher, Das Traumschiff hatte schon mal bessere Tage. So ist das Urgestein des ZDF Herzkinos inzwischen weit von den Einschaltquoten entfernt, welche die Reihe noch vor wenigen Jahren hatte. Doch auch in der reduzierten Fassung lockt es ein Millionenpublikum vor die Fernseher. Jubiläumsfolge Nusantara, der 100. Teil der Reihe, sowie die anschließende Episode Phuket brachten es jeweils auf rund 5 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen. Kein Wunder also, dass auch weiterhin neue Reisen geplant sind. Bis das Publikum diese antreten darf, wird es zwar dauern, die Sommerpause hat längst begonnen. Aber zur Überbrückung gibt es ja das reichhaltige Archiv, etwa Marokko.

Das Konzept ist dasselbe wie immer. Mal wieder gibt es drei parallele Stränge, die sich um die Gäste des Kreuzfahrtschiffs drehen bzw. irgendwelche Gastmitglieder der Crew. Ganz arbeitslos ist aber auch die Hauptcrew nicht. Beispielsweise dürfen Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) und Direktorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) zum Sandski von Bord gehen. Das geht mit hübschen Aufnahmen der Wüsten einher. Allgemein darf man sich wieder auf idyllische Bilder freuen, wie praktisch immer bei dieser Reihe. Die Ausflüge an Land gehören zu den Höhepunkten von Das Traumschiff: Marokko, ob es nun die Sanddünen sind oder die malerischen Gassen, in denen nach Mitbringsel gesucht wird.

Inhaltlich wenig überzeugend

Inhaltlich ist das Drama hingegen mal wieder ein Totalausfall. Zwar gibt es dieses Mal tatsächlich zumindest Anflüge von Informationen über den Zielort, was bei der Reihe nicht selbstverständlich ist. Der Einsatz gegen Rassismus ist zumindest gut gemeint, auch wenn er reichlich plump ist. Anderes ist hingegen so lächerlich, dass man sich beim Anschauen fragen muss, ob das jetzt gerade deren Ernst ist. Klar darf man bei diesen Filmen von vornherein keine großen Ansprüche haben, dafür werden sie nicht gedreht. Das Traumschiff: Marokko verrennt sich jedoch bei dem Versuch, etwas Exotisches und Spannendes liefern zu wollen. Auch wenn die Absicht gut sein mag, nicht einfach nur Kitschromantik zu liefern, in der Form kann man sich das dann auch sparen.

Dass die Geschichten nicht wirklich funktionieren, liegt teilweise aber auch am Ensemble. Dieses Mal gibt es da ein größeres Gefälle: Während die Alteingesessen routiniert auftreten, sind andere völlig mit der Aufgabe überfordert, reale Menschen zu spielen. Das Traumschiff: Marokko wird dann so hölzern, dass auch der letzte Rest Inhalt das Bordklo hinuntergespült wird. Das muss einen nicht stören. Es gibt schließlich immer mal wieder Folgen, bei denen die Zusammensetzung nicht sehr glücklich ist. Angesichts der zahlreichen Alternativen braucht es aber schon bessere Argumente, warum man den Abend hiermit verbringen sollte als nur die schönen Bilder. Letztere gibt es bei Dokumentationen über Marokko auch, zudem stärkere Einblicke. Mehr als leise Berieselung vor den rauschenden Wellen ist beim 87. Teil der vor über 40 Jahren gestarteten Endlosreihe nicht drin.

Credits

OT: „Das Traumschiff: Marokko“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Karola Meeder
Drehbuch: Barbara Engelke
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Christoph Chassée
Besetzung: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Nick Wilder, Daniel Morgenroth, Jutta Speidel, Wolfgang Fierek, Anja Antonowicz, René Geisler, Michaela Saba, Tommy Schlesser, Jaime Ferkic

Bilder

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Herzkino Kritiken

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Das Traumschiff: Marokko
fazit
„Das Traumschiff: Marokko“ ist ein typischer Teil der Endlosreihe, bei dem es dieses Mal um Kunstfälschung, Schlager und eine afrikanische Prinzessin geht. Inhaltlich ist das schwach, zudem zum Teil schlecht gespielt. Dafür gibt es wie immer hübsche Bilder, wenn es von Bord geht.
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