Der Smaragdwald The Emerald Forest TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Der Smaragdwald

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„Der Smaragdwald“ // Deutschland-Start: 14. November 1985 (Kino) // 6. Juni 2019 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Bill Markham (Powers Boothe) ist als Chefingenieur für ein ambitioniertes Staudammprojekt im Amazonasgebiet zuständig. Die wirtschaftlichen Vorteile sind gewaltig. Und doch ist das Projekt umstritten, da große Teile des Regenwaldes gefällt werden sollen. Als er eines Tages mit seiner Frau Jean (Meg Foster) und den Kindern Tommy (William Rodriguez) und Heather (Yara Vaneau) der Baustelle einen Besuch abstattet, wird der Junge entführt. Trotz intensiver Suche gelingt es dem Vater nicht, ihn wiederzufinden. Als er ihm zehn Jahre später doch wieder gegenübersteht, ist aus dem Kind ein Jugendlicher geworden, der unter dem Namen Tommé (Charley Boorman) bei einem indigenen Stamm aufgewachsen ist. Dort fühlt er sich auch sehr wohl, hat gar nicht vor, den zur Heimat gewordenen Dschungel für sein altes Leben aufzugeben. Dabei wird gerade dieser wieder bedroht …

Kampf für die Natur

Dass die Natur der Gier des Menschen zum Opfer fällt, ist kein besonders neues Phänomen. Das Bewusstsein für die daraus entstehenden Schäden ist sicherlich größer geworden, auch wenn es nicht wenige gibt, die das alles noch immer leugnen wollen. Das heißt aber nicht, dass es nicht schon früher Leute gegeben hat, die vor all dem warnten. So gab es beispielsweise schon in den 1980ern einige Filme, die sich für den Erhalt von Natur und Lebensräumen stark machten. Da war etwa das für mehrere Oscars nominierte Gorillas im Nebel über die Forscherin Dian Fossey, die für Gorillas kämpfte. Etwas weniger bekannt ist Der Smaragdwald, das aber ebenfalls für Preise im Rennen war und zudem 1985 der Abschlussfilm in Cannes war.

Verkauft wurde das Werk als eines, das auf einer wahren Geschichte basiert. Allzu eng sollte man das aber nicht sehen. So gab es zuvor zwar schon mehrere Fälle, in denen Kinder entführt wurden und bei einem indigenen Stamm aufwuchsen. Der Smaragdwald ist aber keine direkte Verfilmung eines dieser Schicksale, sondern greift lediglich das Motiv auf. Das eigentliche Anliegen ist es, für die Bewahrung des Urwalds zu kämpfen, da dieser für die dort lebenden Menschen und Tiere wichtig ist. Die großen Auswirkungen eines solchen Raubbaus, etwa im Hinblick auf den Klimawandel, spielen dabei keine Rolle. Der Film geht mehr auf eine emotionale und persönliche Ebene, wenn das Publikum zu sehen bekommt, wer durch die Zerstörung betroffen ist. Das soll für mehr Anteilnahme sorgen.

Spannend, aber übertrieben

Das wäre sicherlich auch im Rahmen eines reinen Dramas möglich gewesen. Gerade durch die Figur des Sohns, der sich nach der Entführung für ein Leben in der Wildnis entschieden hat, bekommt das eine interessante Ambivalenz. Regisseur John Boorman (Excalibur, Zardoz) verbindet das jedoch mit einer Reihe von Genreanleihen. So gibt es nicht nur den Konflikt zwischen den Einheimischen und den zerstörerischen Fremden. Das Volk, bei dem Tommé lebt, bekommt es mit einem konkurrierenden Stamm zu tun, der noch einmal deutlich brutaler ist als die Invasoren. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite ist es zwar schon positiv, wenn Der Smaragdwald die Einheimischen nicht komplett verklärt. Es führt aber auch dazu, dass man bei dem Film zwischendurch gar nicht mehr weiß, was er eigentlich erzählen will. Die spirituelle Ausrichtung zum Ende hin muss einem zudem nicht übermäßig gefallen.

Spannend ist das Abenteuer aber schon, wenn der Actionanteil stetig steigt und diverse Menschenleben kostet. Es hat auch fürs Auge einiges zu bieten. So nimmt uns Der Smaragdwald mit auf eine Reise durch den Urwald, zeigt uns die Natur und die Tiere. Es wird aber auch versucht, die Kultur der dort lebenden Menschen näherzubringen und als eine schützenswerte Alternative aufzuzeigen. Rund vierzig Jahre später ist das nicht weniger aktuell als damals, in Zeiten kultureller Ausgrenzung ist das Plädoyer für Toleranz wichtig und willkommen. Insofern lohnt sich ein Blick auf den Film, der heute ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

Credits

OT: „The Emerald Forest“
Land: UK
Jahr: 1985
Regie: John Boorman
Drehbuch: Rospo Pallenberg
Musik: Junior Homrich, Brian Gascoigne
Kamera: Philippe Rousselot
Besetzung: Powers Boothe, Meg Foster, William Rodriguez, Charley Boorman, Dira Paes, Eduardo Conde, Estee Chandler, Yara Vaneau

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
BAFTA 1986 Beste Kamera Philippe Rousselot nominiert
Bestes Make-up Peter Frampton, Paul Engelen, Anna Dryhurst, Luis Michelotti nominiert
Beste Musik Junior Homrich, Brian Gascoigne nominiert

Kaufen / Streamen

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Der Smaragdwald
fazit
„Der Smaragdwald“ erzählt von einem entführten Jungen, der bei einem indigenen Stamm im Amazonasgebiet aufwächst. Der Film kombiniert dabei ein Plädoyer für mehr Toleranz und den Erhalt der Natur mit einem Abenteuer, das zunehmend gewalttätig wird. Das ist dann schon recht übertrieben, aber durchaus spannend und ist auch der Optik wegen sehenswert.
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