Engel unter Wasser - Ein Nordsee-Krimi Tv Fernsehen ZDF 3sat Streamen online Mediathek DVD kaufen
© ZDF/Andreas Zickgraf

Engel unter Wasser

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„Engel unter Wasser“ // Deutschland-Start: 28. September 2015 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als auf einer Nordseeinsel die kleine Anna Kampe verschwindet und am nächsten Tag ihre Leiche in dem Bett des geistig zurückgebliebenen Michael Brandstetter (Heiko Pinkowski) gefunden wird, scheint der Fall klar zu sein. Er muss sie ermordet haben. Mark Lubosch (Hanno Koffler) und Walter Steinhilb (Walter Kreye), die bei der Polizei auf dem Festland arbeiten, reisen dennoch an, um den Fall noch einmal persönlich unter die Lupe zu nehmen. Dabei befragen sie Annas Eltern Sibylle (Anna Schudt) und Werner Kampe (Sascha Alexander Gersak), Annas kleine Schwester Laura (Emilia Pieske) sowie Sibylles Vater Alfred Bordin (Gerhard Garbers). Kompliziert wird es, als Sibylles Schwester Judith Bordin (Anna Maria Mühe) hinzukommt, die eigentliche Mutter von Laura. Und das ist nicht das einzige Geheimnis der Familie …

Die Nordsee als Krimistar

Die Nordsee hat sich als Setting bei deutschen Fernsehkrimis inzwischen mehr als etabliert. Das bekannteste Beispiel dürfte Nord Nord Mord sein, das jedes Mal ein hohes einstelliges Millionenpublikum anzieht. Zuletzt waren es bei Sievers und die fünf Fragezeichen stolze 8,4 Millionen. Nicht ganz so etabliert ist die Reihe Dünentod – Ein Nordsee-Krimi, die aber immerhin jetzt schon fünf Teile umfasst, von denen drei dieses Jahr erschienen sind. Aber nicht jeder mörderische Ausflug in den Norden, führt zu Reihen. So hat Engel unter Wasser bis heute keine Fortsetzung bekommen, obwohl die Zuschauerzahl 2015 mit 5,2 Millionen ziemlich ordentlich war und der Untertitel Ein Nordseekrimi erwarten ließ, dass mehrere Teile geplant sind.

Ein großer Verlust ist es nicht, dass nach dem Auftakt nichts mehr nachkam. Sicher, das Setting ist auch bei diesem Film stimmungsvoll. Die raue Küstenlandschaft gibt eine sehenswerte Kulisse ab, um düstere Geschichten zu erzählen. Ein bisschen übertrieben ist es zwar schon, wie der krimierfahrene Regisseur Michael Schneider (Die Toten vom Bodensee: Die Messias) versucht, aus dem Ganzen einen mystischen Ort zu machen, vergleichbar zu diversen Fernsehkrimis, die in Wald- und Berggegenden spielen. Das ist zwar schon irgendwie atmosphärisch, zumal das dann auch zu einer Familie passt, die offensichtlich Geheimnisse mit sich herumträgt. Sonderlich subtil ist das aber nicht, Engel unter Wasser ist schon ein eher plumper Genrevertreter, der mit dem Holzhammer schwingt.

Auf der Suche nach der Spannung

Die größeren Probleme liegen aber woanders. Zum einen gelingt es hier kaum, auch mal wirklich Spannung zu erzeugen. Natürlich ist der Schock groß, wenn ein kleines Mädchen ermordet wird. Es kommt später noch zu einer zweiten Enthüllung, die einen frösteln lassen. Das ist aber die Ausnahme. Die meiste Zeit über geschieht in Engel unter Wasser ziemlich wenig. Man begnügt sich damit, ganz bedeutungsschwanger zu tun und sich darauf zu verlassen, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen sich damit zufriedengeben werden. Eine Zeit lang mag das auch funktionieren. Auf die komplette Distanz von anderthalb Stunden ist das aber zu wenig, da kommt schnell Langeweile auf. Da kann auch die prominente Besetzung nicht viel ausrichten, wenn der Film zu einem sehr trägen Familiendrama verkommt.

Wenn wenigstens der Krimi interessant wäre. Dass die Leiche des Mädchens bei dem geistig zurückgebliebenen Mann abgeladen wurde, um den Verdacht auf ihn zu lenken, mag noch einigermaßen einleuchten. Der Rest tut es nicht. So ist die Motivation für die Tat kaum nachzuvollziehen. Man ist hier zwar darum bemüht, eine komplexe Familienkonstellation aufzubauen. Glaubwürdig ist diese aber kaum. Ein kompletter Reinfall ist Engel unter Wasser dabei zwar nicht, das wird durch das Setting und die Besetzung verhindert. Als Argument, sich den Film anzuschauen, ist das aber etwas dünn. Da gibt es genügend bessere Alternativen, die mehr zu bieten haben als melancholische Langeweile.

Credits

OT: „Engel unter Wasser“
Land: Deutschland
Jahr: 2015
Regie: Michael Schneider
Drehbuch: Roderick Warich, Jörg von Schlebrügge
Musik: Dirk Leupolz
Kamera: Andreas Zickgraf
Besetzung: Anna Maria Mühe, Hanno Koffler, Anna Schudt, Sascha Alexander Gersak, Walter Kreye, Maxim Mehmet, Heiko Pinkowski, Emilia Pieske, Gerhard Garbers

Bilder

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Engel unter Wasser
fazit
„Engel unter Wasser“ gefällt durch das stimmungsvolle Setting einer Nordseeinsel und lockt zudem mit einer prominenten Besetzung. Sehenswert ist der Krimi dennoch nicht. So kommt in den anderthalb Stunden kaum Spannung auf. Der Fall um ein ermordetes Mädchen überzeugt auch nicht.
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