Dian Fossey (Sigourney Weaver) ist fest entschlossen, die vom Aussterben bedrohten Berggorillas in Zentralafrika zu erforschen. Einfach ist das nicht, sie muss zunächst stark dafür kämpfen, dieses Projekt überhaupt umsetzen zu dürfen. Doch der Aufwand lohnt sich, 1966 reist sie tatsächlich nach Afrika und gründet dort eine Forschungsstation. Dabei bleiben die Hürden groß. Ein erster Anlauf im Kongo scheitert an den politischen Unruhen. Ihr zweiter, diesmal in Ruanda, läuft besser. Aber auch dort hat sie mit Widrigkeiten zu kämpfen, allen voran den Wilderern, die Jagd auf die seltenen Tiere machen. Fossey lässt sich davon nicht abbringen und sagt allen den Kampf an – mit weitreichenden Konsequenzen …
Der engagierte Kampf um die Menschenaffen
Zwei Frauen waren es, die sich in den 1960ern stark für Menschenaffen einsetzten und deren Verhalten erforschten. Die bekanntere von beiden dürfte die Britin Jane Goodall sein, die im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania Schimpansen erforschte und der beispielsweise der Dokumentarfilm Jane gewidmet war. Dian Fossey hingegen dürfte vielen durch Gorillas im Nebel ein. Das biografische Drama ist inzwischen zwar ein wenig in Vergessenheit geraten, war Ende der 1980er aber ein größerer Erfolg an den Kinokassen, wo es knapp das Dreifache des Budgets wieder einspielte. Zudem war es für eine Reihe größerer Preise im Rennen, etwa fünf Oscars – darunter auch den für die beste Hauptdarstellerin. Am Ende ging Sigourney Weaver dort zwar leer aus, dafür gab es einen Golden Globe.
Tatsächlich ist die Schauspielerin, die zuvor bereits mit Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Ghostbusters – Die Geisterjäger enorme Erfolge gefeiert hatte, bis heute ein sehr guter Grund dafür, sich den Film einmal anzusehen. Sie verkörpert hier einen Menschen, der einen sehr starken Willen hat und die sich irgendwann so sehr mit den Tieren identifiziert, dass sie bereit ist, sich mit allen anderen anzulegen. Das Ergebnis ist recht ambivalent. Auf der einen Seite ist die Protagonistin natürlich beeindruckend in ihrer unnachgiebigen Art und dass sie sich nicht von dem abbringen lässt, was sie für richtig hält. Gorillas im Nebel beschreibt sie aber auch als anstrengenden Menschen, der irgendwann nicht mehr weiß, wie er andere Menschen mitnimmt – und das auch gar nicht mehr will.
Beeindruckend gespielt
Der andere große „Star“ ist natürlich die Natur. Regisseur Michael Apted (Nell, Nashville Lady) zeigt uns wunderbare Waldaufnahmen, wenn sich Fossey immer weiter in die Wildnis vorwagt, um so den Tieren näherzukommen. Und auch die Affen selbst sind natürlich ein gutes Argument, sich den Film anzuschauen. Zwar gibt es gar nicht so viele Szenen, welche die Protagonistin bei den Gorillas zeigt. Oft geht es mehr um die menschlichen Konflikte, wenn sie sich mit Wilderern und Politikern anlegt, auch privat ist einiges los. Aber es sind doch einige Szenen dabei, in denen der Film seinem Titel gerecht wird und die beeindruckenden Menschenaffen in ihrer natürlichen Umgebung gezeigt werden. Wer Interesse an solchen Themen und Settings hat, bekommt also schon etwas geboten.
Ein Manko ist sicherlich, dass die Heldin so sehr mit ihrer Mission gleichgesetzt wird, dass der Rest ziemlich dünn ausfällt. Wir wissen, dass Fossey für die Gorillas gelebt hat. Wer sie ohne die Tiere ist, bleibt jedoch ebenso unklar wie der Grund, warum sie sich so sehr in diese Geschichte hineingesteigert hat. Weshalb haben es gerade diese Tiere so angetan? Und was war ihre Lebensgeschichte? Als reine Biografie ist Gorillas im Nebel deshalb vielleicht etwas unbefriedigend. Schon Ende der 80er wurden auch Vorwürfe laut, man habe bei der Umsetzung mal wieder einiges geglättet, wie so oft eben in Biopics. Aber auch mit dieser Einschränkung ist das Drama sehenswert, stellt uns einen faszinierenden Menschen vor, den man vielleicht nicht unbedingt mögen muss, der einem aber imponiert – auch mehrere Jahrzehnte später.
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Academy Awards | 1989 | Beste Hauptdarstellerin | Sigourney Weaver | nominiert |
Bestes adaptiertes Drehbuch | Anna Hamilton Phelan | Tab Murphynominiert | ||
Bester Ton | Andy Nelson, Brian Saunders, Peter Handford | nominiert | ||
Bester Schnitt | Stuart Baird | nominiert | ||
Beste Musik | Maurice Jarre | nominiert | ||
BAFTA | 1990 | Beste Kamera | John Seale, Alan Root | nominiert |
Golden Globes | 1989 | Bester Film (Drama) | nominiert | |
Beste Hauptdarstellerin (Drama) | Sigourney Weaver | Sieg | ||
Beste Musik | Maurice Jarre | Sieg |
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