Ich einfach unverbesserlich 4 Despicable Me 4
© Universal Pictures

Ich – Einfach unverbesserlich 4

Ich einfach unverbesserlich 4 Despicable Me 4
„Ich – Einfach unverbesserlich 4“ // Deutschland-Start: 11. Juli 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Für Gru war es eine ganz besondere Genugtuung, seinen alten Widersacher Maxime Le Mal hinter Gitter zu bringen, mit dem er schon zu Schulzeiten aneinandergeraten ist. Schließlich ist der ehemalige Verbrecher jetzt auf Seite der Guten unterwegs und jagt im Auftrag einer streng geheimen Organisation Kriminelle. Doch als Maxime die Flucht gelingt und nun seinerseits Jagd auf Gru macht, bleibt diesem nichts anderes übrig, als mit seiner Frau Lucy, den drei Adoptivtöchtern Margo, Edith und Agnes sowie dem gemeinsamen Baby wegzuziehen und an anderer Stelle eine neue Identität anzunehmen. Nicht alle in der Familie sind über diese Entwicklung glücklich, der Neuanfang gestaltet sich schwierig. Und dann wären da noch die versnobten Nachbarn und deren Tochter Poppy, die selbst etwas Finsteres im Schilde führt …

Neuester Teil der Erfolgsgeschichte

Ehre, wem Ehre gebührt: Im Bereich Animation dürfte kommerziell praktisch niemand mit Ich – Einfach unverbesserlich mithalten können. Insgesamt 4,5 Milliarden US-Dollar spielten die drei Hauptfilme sowie die beiden Spin-offs bislang ein, hinzu kommen die gigantischen Einnahmen aus dem Merchandising. Und die Geldmaschine scheint nicht zu stoppen. So betrugen die Einnahmen bei Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss 2022 ganze 940 Millionen, kaum ein Film hat seit Corona so viel Geld eingespielt. Entsprechend groß sind die Erwartungen an Ich – Einfach unverbesserlich 4, mit dem die Hauptreihe noch einmal fortgesetzt wird. Es ist der erste Teil seit 2017 und erzählt, wie es mit Gru und seiner chaotischen Patchworkfamilie weitergegangen ist.

Von dem Bruder, der beim letzten Mal eingeführt wurde, ist nichts mehr zu sehen. Dafür setzt man anderweitig auf Kontinuität. So gibt es ganz zum Schluss eine Überdosis an Nostalgie, wenn der erstmals seit dem zweiten Teil wieder Regie führende Chris Renaud gemeinsam mit Debütant Patrick Delage zurückblickt auf das Franchise. Auch sonst greift Ich – Einfach unverbesserlich 4 natürlich auf reichlich Bewährtes zurück, wenn es die übliche Mischung aus kriminellen Machenschaften, dem durch die Minions vertretenen Gaga-Humor und viel Familienbesinnlichkeit gibt. Da inzwischen die Beziehung von Gru zu seinen Töchtern und seiner Frau gefestigt sind, braucht es anderweitig eine Entwicklung. Zu dem Zweck wird das Baby eingeführt. Das hat einige witzige Szenen zur Folge, wenn sich der Nachwuchs ausschließlich an der Mama orientiert. Man kann aber nicht behaupten, dass der Protagonist auf diese Weise nennenswert vorangebracht würde.

Unterhaltsam, aber ziellos

Dafür hat das Drehbuchteam andere Ideen, um damit den Film zu füllen. So sorgt die Sache mit der neuen Identität tatsächlich für ein bisschen frischen Wind, wenn sich die Familie neu erfinden muss. Auch die Versuche von Gru, sich in der sehr vornehmen Nachbarschaft einzuleben, bringen die Geschichte weiter. Offensichtlich vertraute man aber nicht darauf, dass allein damit genug Material für 90 Minuten vorliegt, weshalb noch andere Stränge eingeführt werden. Beispielsweise gibt es eine längere Passage in Ich – Einfach unverbesserlich 4, die den Minions gewidmet sind und offensichtlich eine Parodie auf Superhelden sein sollen. Aber auch Heist Movies werden durch den Kakao gezogen, wenn Gru mal wieder an seine Vergangenheit erinnert wird.

Das ist schon immer mal wieder witzig, bei vielen Szenen zeigt sich die Stärke dieses Franchises und weshalb diese Filme eine so große Beliebtheit errangen konnten. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass man langsam nicht mehr weiß, in welche Richtung sich das alles weiterbewegen soll und kann. Ich – Einfach unverbesserlich 4 gleicht oft mehr einer Kurzfilmsammlung, bei der wahllos irgendwelche Sketche zusammengetragen wurden. Hinzu kommt, dass diese einzelnen Einfälle zuweilen keinen vernünftigen Abschluss finden. Ob es das schwierige Verhältnis zwischen Gru und Maxime ist oder auch die Bemühungen der anderen Familienmitglieder, sich etwas aufzubauen: Das ist alles dann irgendwann vorbei, niemand fragt mehr nach, wie es läuft. Das ist schade, weil das Potenzial für mehr da war. Wem das aber alles egal ist, Gags über Geschichte stellt und ein bisschen Besinnlichkeit mit dem Chaos mag, wird erneut ansprechend bedient.

Credits

OT: „Despicable Me 4“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Chris Renaud, Patrick Delage
Drehbuch: Mike White, Ken Daurio
Musik: Heitor Pereira, Pharrell Williams
Animation: Illumination

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Ich – Einfach unverbesserlich 4
fazit
„Ich – Einfach unverbesserlich 4“ greift Bewährtes auf, präsentiert aber auch neue Ideen, wenn die Chaosfamilie untertauchen muss, um einem rachsüchtigen Verbrecher zu entkommen. Das ist insgesamt schon spaßig, wirft aber etwas wahllos verschiedene Stränge zusammen, die zum Teil auch gar nicht aufgelöst werden.
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