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© ZDF/Ralf Wilschewski

Inga Lindström: Rosenblüten im Sand

Inga Lindstroem Collection 31
„Inga Lindström: Rosenblüten im Sand“ // Deutschland-Start: 28. November 2021 (ZDF) // 4. März 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bald ist es so weit: Catrine (Nadine Menz) plant nach Nepal zu gehen, ein Jahr lang will sie dort als Krankenschwester arbeiten. Dass ihr kurz vorher ihr Freund Marc (Nicolas König) einen Heiratsantrag macht, passt ihr daher gar nicht in den Kram. Dafür hat sie schlicht keinen Kopf. Aber da ist noch etwas anderes, das ihr in diesem herumspukt. Immer wieder muss sie an den Ort Hillasund denken, ohne zu wissen warum. Schließlich ist sie noch nie dort gewesen und hat auch sonst keine Verbindung zu ihm. Da ihr die Geschichte keine Ruhe gibt, beschließt sie, für ein paar Tage hinzufahren, sehr zum Missfallen ihrer Mutter Ella (Susu Padotzke). Dabei lernt Catrine Pelle (Stefan Gorski) kennen, einen talentierten Trompetenspieler, dem sie nach und nach näherkommt …

Ein Liebesdrama wie immer

Eigentlich gehört Inga Lindström ja zu den festen Pfeilern im ZDF Herzkino, mehr als 100 Filme wurden bislang produziert, die von den Geschichten der pseudoschwedischen Autorin inspiriert wurden. Dieses Jahr ist die Ausbeute aber bislang sehr überschaubar. Mit Die vergessene Hochzeit kam gerade mal ein neuer Teil bislang hinzu, beim Nachschub stockt es. Aber dafür wird das Archiv immer wieder angezapft, um Durststrecken mit älteren Titeln zu überbrücken. Da wurden beispielsweise Der schönste Ort der Welt und Geliebter Sven ausgestrahlt. Jetzt kommt mit Rosenblüten im Sand eine weitere Wiederholung, das jährliche Sommerloch fordert seinen Tribut.

Aber das ist nicht zwangsläufig ein Problem, schließlich sind die Geschichten gewissermaßen zeitlos. Man kann sich das, was hier erzählt wird, auch in einem Film aus den 1950ern vorstellen. Vermutlich werden sie auch in Jahrzehnten in ähnlicher Form erzählt werden. Das darf man als positiv empfinden. Oder eben als langweilig, da die einzelnen Teile schon sehr austauschbar sind. Eines der wiederkehrenden Motive, die in Inga Lindström: Rosenblüten im Sand verwendet werden, ist das des „falschen“ Partners. Viele Herzkino-Filme fangen damit an, dass die Protagonistin zu Beginn mit jemandem liiert ist, später aber feststellt, dass es jemanden gibt, der besser zu ihr passt. Oft wird zu dem Zweck der Ex auf Abruf schlechtgemacht, etwa indem er betrügt oder die Partnerin nicht ernstnimmt. Hier ist das glücklicherweise anders.

Hauptsache tragisch!

Dafür wird anderweitig ganz ungeniert in die Vollen gegangen und gnadenlos die Grenzen der Glaubwürdigkeit gesprengt. So stellt sich irgendwann heraus, dass beide Figuren mehr gemeinsam haben als eine gegenseitige Anziehung. Mal wieder gibt es ein tragisches Ereignis, das zum Schlüsselfaktor wird, aber erst nach einiger Zeit enthüllt werden darf. Schließlich soll das Publikum mit ein bisschen Mystery geködert werden. Das und jede Menge Kitsch. Inga Lindström: Rosenblüten im Sand hält nicht viel von Subtilität, haut lieber richtig rein mit einer gnadenlos manipulativen Musik und Szenen, die den Eindruck hinterlassen, als würde gerade Geschichte geschrieben – selbst dann, wenn alles banal ist. Was ziemlich oft der Fall ist.

Klar, das ist schon ein ziemlicher Schicksalsschlag, der da verarbeitet wird. Solche gibt es. Nur wird das wie so oft mit wenig Feingefühl behandelt. Da werden ganz umständlich irgendwelche Querverbindungen aufgebaut, die es so gar nicht brauchen würde. Ein zentraler Konflikt, der es wert wäre, ihn weiter zu vertiefen, wird irgendwann dann einfach fallengelassen, ohne dass sich jemand wirklich damit auseinandergesetzt hätte. Das muss einen nicht stören, nicht ohne Grund schauen immer wieder Millionen von Menschen zu, wenn Tragik und Liebe als Ausweg zum Alltag genutzt werden. Wer jedoch eine tatsächlich menschliche Geschichte sehen möchte, kann Inga Lindström: Rosenblüten im Sand getrost ignorieren. Diese Fließbandarbeiten haben diesen Anspruch gar nicht.

Credits

OT: „Inga Lindström: Rosenblüten im Sand“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Marco Serafini
Drehbuch: Christiane Sadlo
Vorlage: Inga Lindström
Musik: Alessandro Molinari
Kamera: Sebastian Wiegärtner
Besetzung: Nadine Menz, Stefan Gorski, Susu Padotzke, Guido Broscheit, Jeroen Engelsman, Jo Kern, Nicolas König, Helena Sattler

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

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Inga Lindström: Rosenblüten im Sand
fazit
„Inga Lindström: Rosenblüten im Sand“ ist ein typischer Film aus der Endlosreihe. Wenn die Protagonistin gleichzeitig eine neue Liebe trifft und sich mit einer tragischen Vergangenheit auseinandersetzen muss, ist das nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt und hat statt Feingefühl nur Hokzhammerkitsch zu bieten.
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