Supacell Netflix Streamen online
© Ana Blumenkron/Netflix

Supacell – Staffel 1

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„Supacell – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 27. Juni 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hielt sich Michael (Tosin Cole), der als Fahrer arbeitet und davon träumt, seine Freundin Dionne (Adelayo Adedayo) zu heiraten, für einen ganzen normalen jungen Mann. Bis er herausfindet, dass er durch die Zeit reisen kann. Andre (Eric Kofi-Abrefa) kann das nicht, obwohl der ehemalige Sträfling einiges hat, was er gern rückgängig machen würde. Dafür findet der alleinerziehende Vater von AJ (Ky-Mani Carty) heraus, dass er über enorme Stärke verfügt. Der Drogendealer Rodney (Calvin Demba) wiederum ist sehr schnell, Gangleader Tazer (Josh Tedeku) kann sich unsichtbar machen und die Krankenschwester Sabrina (Nadine Mills) verfügt über telekinetische Kräfte. Während die fünf noch damit ringen, woher sie diese Kräfte auf einmal haben, müssen sie noch eine weitere Frage beantworten: Was wollen sie damit anfangen?

Wohin mit den Superkräften?

Viel wurde in den letzten beiden Jahren darüber geschrieben, ob Geschichten um Superhelden oder Menschen mit übernatürlichen Kräften noch eine Zukunft haben. Das Marvel Cinematic Universe, über Jahre eine sichere Bank, musste auf einmal Flops verkraften. The Marvels etwa wurde zu einem absoluten Desaster. Der direkte Konkurrent DC Comics verschwand sogar völlig in der kommerziellen Belanglosigkeit, da ging gar nichts mehr. Seither ist die Panik groß, bei den Studios wie auch den Kinos, die ohnehin schon in der Krise steckten. Das hindert aber nicht Leute daran, nachträglich noch auf den Zug aufspringen zu wollen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die britische Netflix-Serie Supacell, bei der fünf Leute, die bislang wenig bemerkenswerte Leben führten, auf einmal erkennen, dass in ihnen ungeahnte Kräfte schlummern.

Im Gegensatz zu den meisten Comic-Adaptionen, wo die Figuren die Kräfte von Anfang an haben oder zu Beginn der Geschichte erhalten, gibt man sich hier bedeckt, was Erklärungen angeht. Man spielt ein wenig mit dem Mystery-Faktor, wenn die Betroffenen ebenso verwundert sind wie das jeweilige Umfeld sowie das Publikum daheim vor den Fernsehern. Letzteres soll sich bei Supacell fragen, was dahintersteckt. Und das noch ein wenig länger: Tatsächlich wird innerhalb der sechs Folgen der ersten Staffel manches nie ganz aufgeklärt, vielleicht um sich noch etwas für weitere Staffeln aufzuheben. So findet sich zwar eine Gemeinsamkeit bei den fünf, welches die Lösung beinhalten könnte. Ausformuliert wird das aber nie, ebenso wenig der Grund, warum die fünf ihre Kräfte ausgerechnet jetzt entdecken.

Aus der traurigen Lebenswirklichkeit schwarzer Menschen

Das mag man als Manko empfinden. Doch Regisseur und Serienschöpfer Rapman scheint es auch nur bedingt darum zu gehen, eine Superheldengeschichte erzählen zu wollen. Vielmehr verbindet er wie schon in seinem Film Blue Story – Gangs of London Genreelemente mit viel persönlichem Drama. Da geht es um Gewalt und Armut, Rassismus und Perspektivlosigkeit. Supacell will zeigen, wie die Lebenswirklichkeit schwarzer Menschen in Großbritannien aussieht. Klar, originell ist auch das nicht. Viele Stellen können einem da schon gut bekannt vorkommen. Die Kombination aus Mystery, Science-Fiction und Gesellschaftsbild ist aber nicht uninteressant. Hier treten eben mal keine strahlenden Übermenschen an, sondern Leute, die im wahren Leben unbemerkt sind, sich oft mehr schlecht als recht durchschlagen, an einfachen Aufgaben scheitern.

Dafür nimmt man dann auch in Kauf, dass die Serie eher billig aussieht. Die gelb leuchtenden Augen, mit denen der Einsatz der Superkräfte angekündigt wird, machen ebenso wenig her wie die sonstigen Spezialeffekte. In der Hinsicht muss man seine Ansprüche schon deutlich herunterschrauben. Dafür passt es schauspielerisch. Das ist besonders bei den nachdenklichen oder emotionalen Szenen wichtig, von denen es in Supacell einige gibt. In der Summe ist hier also schon einiges, wofür man einschalten kann, zumal die sechs Folgen recht schnell vorbei sind. Eine Renaissance solcher Geschichten wird man hiermit aber kaum einleiten, dafür fehlt an zu vielen Stellen etwas.

Credits

OT: „Supacell“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Rapman, Sebastian Thiel
Drehbuch: Rapman
Idee: Rapman
Musik: Sillkey
Kamera: Sam Heasman, Aaron Reid
Besetzung: Tosin Cole, Nadine Mills, Eric Kofi Abrefa, Calvin Demba, Josh Tedeku, Adelayo Adedayo, Eddie Marsan

Bilder

Trailer

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Supacell – Staffel 1
fazit
„Supacell“ folgt fünf Menschen, die auf einmal feststellen, dass sie über übernatürliche Kräfte verfügen. Die britische Serie hält sich dabei eng an Bewährtes, was teils recht langweilig ist. Visuell ist das ohnehin billig. Interessanter ist sie als Drama über die Lebenswirklichkeit schwarzer Menschen und welche Probleme damit verbunden sind.
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