Trigger Warning Netflix Streamen online
© Netflix/Ursula Coyote

Trigger Warning

Trigger Warning Netflix Streamen online
„Trigger Warning“ // Deutschland-Start: 21. Juni 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es ist ein trauriger Anlass, der Elitesoldatin Parker (Jessica Alba) zu einer Rückkehr in die alte Heimat zwingt: Ihr Vater ist sehr plötzlich verstorben. Dort trifft sie auf ihren Ex-Freund Jesse (Mark Webber), der inzwischen als Sheriff arbeitet, sowie auf dessen hitzköpfigen Bruder Elvis (Jake Weary) und deren Vater Ezekiel (Anthony Michael Hall), der als Senator großen politischen Einfluss genießt. Für Trauerarbeit bleibt ihr jedoch wenig Zeit. Denn je mehr sie sich mit der Geschichte beschäftigt, umso rätselhafter kommt ihr diese vor. Was ist wirklich mit ihrem Vater geschehen? Hat er sich tatsächlich das Leben genommen, wie behauptet wird? Bei ihren Nachforschungen bekommt sie es mit einer brutalen Bande zu tun, die schon länger in der Stadt ihr Unwesen treibt …

Action mit Checkliste

Dass sich indonesische Filmschaffende auf Horrorgeschichten und Thriller verstehen, ist bekannt. Gerade erst sorgte die Anthologieserie Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams für schöne Mysterystimmung, wenn eine Reihe von Menschen rätselhafte Erfahrungen machen. Reine Actionfilme sind eher die Seltenheit, wobei es da mit The Raid natürlich einen modernen Klassiker gibt, der immer wieder als Musterbeispiel für handfeste Genrebeiträge herangezogen wird. Solche also, bei denen tatsächlich gekämpft wird, anstatt einfach nur so zu tun als ob. Ein bisschen neugierig durfte man deshalb schon sein, wie sich der neue Netflix Actionthriller Trigger Warning schlagen würde. Dabei handelt es sich zwar um eine US-Produktion. Regie führte aber die Indonesierin Mouly Surya, die hiermit ihr englischsprachiges Debüt vorlegt.

Einige werden sich an Marlina – Die Mörderin in vier Akten erinnern, ihr interessanter Rachedrama-Western, der vor einigen Jahren auf einer Reihe von Festivals lief. Schon damals erzählte sie die Geschichte einer starken Frau, die es mit den Männern aufnimmt. Dieses Mal verfilmte sie jedoch das Drehbuch anderer, was dann auch erklärt, warum die beiden Werke trotz der Gemeinsamkeiten so unterschiedlich sind. Und vor allem, warum die Qualität bei ihrem ersten Langfilm seit sieben Jahren so deutlich geringer ist. Inhaltlich ist Trigger Warning eine ziemlich schwache Angelegenheit. Ob es das Motiv der durch einen Tod provozierte Heimkehr ist oder die Entscheidung, einen Soldaten – hier eine Soldatin – für den Kampf gegen das Böse zu nehmen, man hat das Gefühl, dass da einfach nur eine Checklist abgearbeitet wurde. Von den Figuren ganz zu schweigen, da ist wirklich niemand dabei, der einem in Erinnerung bleiben müsste.

Leider Zeitverschwendung

Sicher, bei Actionfilmen kann man über solche inhaltlichen Nullnummern leichter hinwegblicken als bei manch anderen Genres. Schade ist es aber schon, dass nach dem vielsagenden Marlina so wenig nachkommt. Vor allem, da Surya den Beweis schuldig bleibt, dass sie solche Streifen wirklich beherrscht. So sind die Kampfszenen nicht wirklich zahlreich. Sie sind zudem kaum erwähnenswert. In den besten Momenten sind sie unauffällig und zweckmäßig. Teilweise sind sie nicht einmal das. Wenn es später in Trigger Warning in Minen geht, wird der Film sogar zu einem Ärgernis. Das Setting an sich ist zwar stimmungsvoll und wäre für klaustrophobische Aufnahmen gut, vielleicht auch ein bisschen Katz-und-Maus. Stattdessen gibt es nur Dunkelheit, aus der man nichts mitnimmt.

Die absolute Katastrophe mag Trigger Warning dabei nicht sein, da gibt es im Direct-to-Video-Actionsegment deutlich Schlimmeres. Der Film ist jedoch eine ziemliche Zeitverschwendung, wenn da einfach nichts kommt, wofür es sich einzuschalten lohnt. Allenfalls große Fans von Jessica Alba, die hier ihre erste Hauptrolle seit Jahren bekommt, können mal einen Blick riskieren. Als Kämpferin bringt sie auch den nötigen Einsatz mit. Schauspielerisch ist sie hingegen kaum gefordert, so wie auch der Rest wenig Gelegenheit bekommt, sich für weitere Auftritte zu empfehlen. In der Summe ist das daher schon eine größere Enttäuschung.

Credits

OT: „Trigger Warning“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Mouly Surya
Drehbuch: John Brancato, Josh Olson, Halley Gross
Musik: Enis Rotthoff
Kamera: Zoë White
Besetzung: Jessica Alba, Mark Webber, Anthony Michael Hall, Alejandro De Hoyos, Tone Bell, Jake Weary, Gabriel Basso

Bilder

Trailer

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Trigger Warning
fazit
Nach dem sehenswerten Westerndrama „Marlina – Die Mörderin in vier Akten“ versucht sich die indonesische Regisseurin Mouly Surya an einem US-Actionthriller und verschwendet dabei nicht nur ihre Zeit, sondern die vom Publikum. Die Geschichte gibt nicht viel her, die Actionszenen ebenso wenig, selbst schauspielerisch bleibt da nichts in Erinnerung.
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