Afternoon Delight
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Afternoon Delight – Das intime Verlangen einer Hausfrau

Nippon Erotica
„Afternoon Delight – Das intime Verlangen einer Hausfrau“ // Deutschland-Start: 25. Juli 2024 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Während ihr Mann morgens früh zur Arbeit geht, widmet sich Sayaka (Sakiko Takao) der Hausarbeit. Wegen ihrer Fehlgeburt kommt es zwischen den beiden kaum noch zu Zärtlichkeiten. Vor allem Sayaka zieht sich immer wieder zurück, obwohl sie durchaus das Verlangen nach Intimität hat. Bei einer Mieterversammlung lernt sie Teppei (Masaki Miura) kennen, einen Vertreter für Wasserfilter, der versucht, seine Waren bei den noch verbleibenden Mietern zu verkaufen. Als dies nicht gelingt, versucht er es von Tür zu Tür und wird bei Sayaka sogar in die Wohnung gelassen. Der Filter ist dabei schnell vergessen, denn die beiden schlafen miteinander, übermannt von einem großen Verlangen für den anderen. Sayaka plagen zwar Schuldgefühle wegen des Fremdgehens und der Affäre, die zwischen ihnen entsteht, doch sie trifft sich immer wieder mit Teppei. Auch er fühlt sich zu der jungen Frau hingezogen, sodass beide schon bald vor einer folgenreichen Entscheidung stehen.

Klempner und Vertreter

Wie bei vielen seiner Kollegen begann auch die Karriere von Filmemacher Shun Nakahara als Regieassistent, wobei er sich schnell hocharbeitete und Anfang der 80er Jahre seine ersten Filme selbst inszenierte. Auch wenn er mit Filmen wie Tomie-Forbidden Fruit und The Cherry Orchard andere Genres erkundete, blieb er dem japanischen Erotikfilm, auch Pink-Film genannt, stets treu. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des traditionsreichen Filmstudios Nikkatsu wurden unter dem Titel Roman Porn eine ganze Reihe neuer Pink-Filme in Auftrag gegeben, wobei Nakahara mit Afternoon Delight eine Neuverfilmung von Apartment Wife: Affair in the Afternoon vorlegte. Das Erotikdrama hat, trotz seiner recht beliebigen Prämisse, durchaus ein paar Qualitäten.

Es gibt da den Plot eines Erotikfilms, den wahrscheinlich jeder kennt und den Paul Thomas Anderson in seinem grandiosen Film Boogie Nights anspielte. Es geht dabei um eine einsame Hausfrau, die sich einen Handwerker, meist einen Klempner, nach Hause ruft, weil angeblich an ihrer Spüle etwas kaputt sei. Dies ist natürlich nur ein Vorwand, um mit den Mann, der natürlich muskulös und etwas machohaft daherkommt, Geschlechtsverkehr zu haben. Das Publikum muss nach dem Erscheinen des Handwerkers in der Tür auch nicht mehr lange warten. Ganz so simpel macht es Nakaharas Film zwar nicht, aber er ist verdammt nah dran an jenen Klischees des Pornofilms, die mittlerweile sogar als Fundament für so manchen Witz herhalten müssen.

Von einer Parodie des Sexfilms, wie sie beispielsweise Sion Sonos Antiporno anstrebt, fehlt bei Afternoon Delight jedoch jede Spur, auch wenn Aspekte wie die Sexszenen wesentlich weniger stilisiert sind als in vergleichbaren Werken des Pink-Films. Dennoch bleibt Afternoon Delight sehr berechenbar und man kann als Zuschauer absehen, was mit den Figuren passieren wird, was den Film trotz seiner für den Pink-Film kurzen Laufzeit von noch nicht einmal 80 Minuten sehr lang werden lässt.

Gegen die Einsamkeit

Was Sun Nakahara und Kota Yamadas Drehbuch als anderes Element neben dem erotischen dazu nehmen, ist das Drama zweier sehr einsamer Menschen. Dies ist dann tatsächlich ein Punkt, der zumindest schauspielerisch überzeugend ist. Sakiko Takao als Sayaka schwankt zwischen der sexuell frustrierten Hausfrau und einer Frau, die durch die persönliche Tragödie sowie die Einsamkeit, die sie zu Hause erlebt, immer mehr in ein Loch fällt. Noch mehr als sie überzeugt jedoch Masaki Miura, dessen persönliche Rückschläge sowie seine wirtschaftliche Situation ihn in die Depression abdriften lassen. Die Beziehung ist für beide ein Halt, was man an der Inszenierung der intimen Szenen zwischen den Figuren ansieht, auch wenn es nach wie vor nervend ist, wenn die lauten Körpergeräusche, insbesondere das scheinbar stete Schmatzen, zu hören sind.

Credits

OT: „Danchizuma: Hirusagari no joji“
Land: Japan
Jahr: 2010
Regie: Shun Nakahara
Drehbuch: Kota Yamada
Besetzung: Sakiko Takao, Masaki Miura, Masashi Endo, Kiriko Shimizu, Kazuko Shirakawa

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Afternoon Delight – Das intime Verlangen einer Hausfrau
fazit
„Afternoon Delight – Das intime Verlangen einer Hausfrau“ ist ein recht durchschnittlicher, weil vorhersehbarer Mix aus Erotikfilm und Drama. Shun Nakahara will über die Einsamkeit und das Verlangen seiner Figuren sprechen, doch es fehlt am Willen, dies auch kreativ zu inszenieren.
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