Kyle (Liam Hemsworth) und sein neuer Partner Swin (Clark Duke) schlagen sich im ländlichen Arkansas mit kleineren Drogengeschäften durch. Nun soll es aber endlich aufwärts gehen. Im Auftrag von Park Ranger Bright (John Malkovich), der insgeheim für den Verbrecherboss Frog (Vince Vaughn) arbeitet, sollen sie sich bei freier Kost und Logis um den Park kümmern. Ihre eigentliche Aufgabe besteht jedoch darin, unbemerkt Drogen zu schmuggeln, unter dem Deckmantel ihrer beruflichen Aktivität. Eigentlich ganz einfach alles, dachten sie zumindest. Doch schon ein erster Auftrag geht völlig daneben, als eine Lieferung unerwartet mehrere Tote nach sich zieht …
Regiedebüt mit Romanwurzeln
Irgendwann landen viele Schauspieler und Schauspielerinnen an dem Punkt, an dem sie sich nicht länger damit zufriedengeben wollen, vor der Kamera zu stehen. Sie wechseln dann auf den Regiestuhl, sei es, um eigene Geschichten zu erzählen, vielleicht aber auch, um sich selbst Rollen zu geben, an die sie sonst nicht herankämen. Bei Clark Duke könnte beides der Fall sein. Seine Laufbahn begann er als Darsteller, spielte unter anderem in Noch tausend Worte und Kick-Ass 2 mit. Eine wirkliche Karriere wurde daraus aber nie, er war auf Nebenrollen in Komödien abonniert. Mit Arkansas wagte er sich dann an ein anderes Genre, wenn er das Publikum mitnimmt in die kriminelle Unterwelt, wo es eher weniger spaßig zugeht.
Zugrunde liegt dem Film dabei der bereits 2009 veröffentlichte gleichnamige Roman von John Brandon. Man sollte deswegen aber keine literarischen Qualitäten erwarten. Gerade im Hinblick auf die Figuren ist die US-Produktion schon sehr genügsam. Hin und wieder scheint Duke, der gemeinsam mit Andrew Boonkrong das Drehbuch geschrieben hat, darauf aus zu sein, etwas schrägere Charaktere zu entwerfen. So richtig weit kommen die beiden damit aber nicht, das ist überwiegend Wegwerfware. Gerade auch Kyle ist eine ziemlich langweilige Person, bei der es nur wenig Anlass gibt, ihm Gesellschaft leisten zu wollen. Hinzu kommt, dass Liam Hemsworth (Land of Bad) in Arkansas irgendwie fehl am Platz wirkt. Man nimmt ihm die Rolle des Gangsters nicht so wirklich ab.
Durchschnittlicher Krimithriller
Allgemein hinterlässt das prominente Ensemble keinen übermäßigen Eindruck. Schlecht tritt es sicherlich nicht auf. Vor allem Duke selbst merkt man an, dass er hiermit etwas wirklich auf die Beine stellen wollte. Das ändert aber nichts daran, dass Arkansas nicht wirklich etwas Interessantes zu erzählen hat. Man versucht dies, durch eine ständig durch die Zeit springende Erzählstruktur zu überdecken. So gibt es zwar den Hauptstrang, der von den beiden Kleinkriminellen erzählt und der in der Gegenwart spielt. Unterbrochen wird dies jedoch durch Rückblicke auf das Leben und Arbeiten von Frog, wenn das Publikum mehr über dessen kriminelle Laufbahn erfahren darf. Es wird nur nie ganz klar, warum das getan wird, da diese Vorgeschichte kaum relevant für die Ereignisse der Haupthandlung sind.
Das heißt dann aber nicht, dass der Film ein völliger Reinfall ist. Der Ausflug in die ländliche Gegend der USA wirft einen etwas anderen Blick auf das Verbrechen, wenn hier zwar viel Gewalt im Spiel ist, aber nicht unbedingt große Kompetenz. Wenn die Leute hier ihre kriminellen Machenschaften abziehen, dann eher, weil es an Alternativen mangelt. Für ein wirkliches Gesellschaftsporträt ist das zu wenig, da hätte Arkansas schon mehr liefern müssen. Insgesamt hätte man sich gewünscht, dass mehr investiert worden wäre, inhaltlich wie auch im Hinblick auf das Budget. Aber es reicht doch zumindest für einen durchschnittlichen Krimithriller vor netter Kulisse, bei der auch – gelegentlichen Leerläufen zum Trotz – genügend los ist.
OT: „Arkansas“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Clark Duke
Drehbuch: Clark Duke, Andrew Boonkrong
Vorlage: John Brandon
Musik: The Flaming Lips, Alexander Taylor, Matthew James
Kamera: Steven Meizler
Besetzung: Liam Hemsworth, Clark Duke, Michael Kenneth Williams, Vivica A. Fox, Eden Brolin, Chandler Duke, John Malkovich, Vince Vaughn
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