Demoniac – Macht der Finsternis Nefarious
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Demoniac – Macht der Finsternis

„Demoniac – Macht der Finsternis“ // Deutschland-Start: 28. Juni 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es ist ein heikler Job, den der Psychologe Dr. James Martin (Jordan Belfi) da erledigen soll. Seine Aufgabe ist es festzustellen, ob der verurteilte Serienmörder Edward Wayne Brady (Sean Patrick Flanery) zurechnungsfähig ist oder nicht. Falls ja, steht seine Todesstrafe unmittelbar bevor, noch am selben Tag soll er auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Vorab wird der Doktor vor dem Mann und seinen Manipulationen gewarnt, nicht zuletzt, weil Martins Vorgänger sich das Leben genommen hat, wohl als Reaktion auf seine Arbeit mit dem Killer. Tatsächlich bringt Brady ihn früh aus dem Konzept. Nicht nur, dass er aus unerklärlichen Gründen Details über das Leben des Psychologen weiß. Er behauptet zudem, ein Dämon namens Nefarious zu sein, der lediglich den Körper von Brady in Besitz genommen hat. Und als wäre das nicht unheimlich genug, prophezeit er, dass Martin selbst bis zum Ende des Tages drei Menschenleben auf dem Gewissen haben wird …

Missionarischer Okkultismus

Kaum ein Wesen wird häufiger in Horrorfilmen aufgegriffen als das des Dämons. Es gibt eine ganze Sektion, die praktisch nur daraus besteht, wie Menschen von diesen bzw. dem Teufel besessen sind und die Hauptfiguren gegen diese finsteren Kräfte ankämpfen. Dann und wann schaffen es solche Werke sogar noch in die Kinos. Die meisten sind jedoch recht austauschbare Direct-to-Video-Produktionen, die sich a bestehende Fans richten und keinerlei Ambitionen haben. Letzteres kann man Demoniac – Macht der Finsternis, im Original auch als Nefarious bekannt, kaum vorwerfen. Der US-amerikanische Genrebeitrag will ganz viel sagen und hat keinerlei Scheu davor, sich missionarisch zu geben. Das Publikum soll nicht nur unterhalten, sondern auch bekehrt werden.

Genauer handelt es sich um eine dieser US-Produktionen, die sehr massiv für den christlichen Glauben werben. Oft sind das dann irgendwelche besinnliche Dramen über Menschen, die zu Gott gefunden haben und darin Halt und Segen fanden – siehe etwa Father Stu. Bei Demoniac – Macht der Finsternis nutzt man hingegen das Horrorgenre, um auf Beutefang zu gehen. Schon bei einer frühen Szene, in der Abtreibung, Euthanasie und Mord gleichgestellt werden, zeigt recht deutlich, wohin die Reise geht. Cary Solomon und Chuck Konzelman, die gemeinsam das Drehbuch schrieben und Regie führten, gehen nicht gerade subtil vor. Später heißt es dann, dass allein die Zuwendung zu Gott dafür schützen kann, den dunklen Mächten zum Opfer zu fallen.

Gut gespielt und spannend

Dass der Film so plump in seiner Propaganda ist, ist schon schade bis ärgerlich. Umso mehr, da er zwischendurch immer wieder interessant ist. Ein wenig erinnert das Szenario an Conjuring 3: Im Bann des Teufels, wo ein Auftritt vor Gericht klären sollte, ob ein begangener Mord das Werk des Teufels war. Aber auch Late Night with the Devil bietet sich als Vergleich an, wenn dämonische Besessenheit und ein beschränktes Setting zusammenfinden. Während dort das Geschehen überwiegend in einem Fernsehstudio stattfindet, spielt sich die Geschichte in Demoniac – Macht der Finsternis fast ausschließlich in einem Besprechungsraum im Gefängnis. Auch der Echtzeitfaktor ist ähnlich, wenn es praktisch keine chronologischen Sprünge gibt.

Dieser Zeitdruck – bis zum Abend muss eine Entscheidung gefällt sein – sorgt für Spannung. Hinzu kommt ein leichter Mysteryfaktor, wenn zunächst nicht klar ist, ob es nun einen Dämon gibt oder nicht. Zusammen mit dem moralischen Dilemma, in dem der Psychologe steckt, findet sich also schon einiges, wofür man hier einmal reinschauen kann. Auch die Wandelbarkeit von Hauptdarsteller Sean Patrick Flanery (Der blutige Pfad Gottes) kann sich sehen lassen. Aufgrund des missionarischen Eifers und einer Geschichte, die irgendwann auf der Stelle tritt, ist Demoniac – Macht der Finsternis in der Summe zwar etwas unbefriedigend. Der Kammerspielhorror ist aber eigen genug, um zumindest innerhalb der Flut an okkulten Horrorbeiträgen etwas hervorzustechen.

Credits

OT: „Nefarious“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Cary Solomon, Chuck Konzelman
Drehbuch: Cary Solomon, Chuck Konzelman
Vorlage: Steve Deace
Musik: Bryan E. Miller
Kamera: Jason Head
Besetzung: Sean Patrick Flanery, Jordan Belfi, Tom Ohmer, Glenn Beck

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Demoniac – Macht der Finsternis
fazit
In „Demoniac – Macht der Finsternis“ muss ein Psychologe eine schwierige Entscheidung treffen: Ist ein verurteilter Mörder zurechnungsfähig und darf hingerichtet werden? Der okkulte Kammerspiel-Horrorfilm hat dabei einiges zu bieten, nervt aber durch plumpe missionarische Glaubensbekenntnisse, die Geschichte tritt zudem zwischendurch auf der Stelle.
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