Der Auftrag TV Fernsehen Das Erste ARD 3sat Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ARD Degeto/Stephan Rabold,

Der Auftrag

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„Der Auftrag“ // Deutschland-Start: 30. März 2019 (Das Erste) // 7. Juni 2019 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war der 16-jährige Miki Witt (Aaron Hilmer) nur mit seinen Freunden unterwegs, um mit ihnen Spaß zu haben. Doch dabei wird er zufällig Zeuge, wie der libanesische Gangsterboss Ahmed Sayed (Timur Işık) einen Undercover-Agenten des LKA erschießt. Fest entschlossen, den Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, erklärt er sich zu einer Aussage bereit. LKA-Chef Jürgen Decker (Johannes Allmayer) stellt daraufhin ein Team zusammen, welches aus Sarah Brandt (Anna Bederke), Marleen Westermann (Sina Bianca Hentschel) und Mario Lobeck (Oliver Masucci) besteht. Gemeinsam sollen die drei nicht nur den Jugendlichen schützen, sondern auch dessen getrennt lebenden Eltern Nikola Walter (Anja Kling) und Klaus Witt (Gregor Bloéb), wofür sie in ein abgelegenes Landhaus in Italien ziehen. Dabei kommt es jedoch schon bald zu ersten Spannungen …

Auf der Flucht vor Gangstern

Es gehört zu den immer wieder gern verwendeten Motiven in Filmen: Jemand muss sich vor einem Gangster verstecken, der es aus verschiedensten Gründen auf einen abgesehen hat. Manchmal geschieht das in einem komödiantischen Umfeld wie etwa bei Ich – Einfach unverbesserlich 4 oder dem Klassiker Sister Act – Eine himmlische Karriere. Vor allem aber im Thrillersegment kommt ein solches Szenario zum Einsatz. So gibt es in Deutschland eine ganze Reihe von Genrebeiträgen, die für das Fernsehen produziert wurden und bei denen ein Zeuge oder eine Zeugin untertauchen muss, siehe die Passau-Krimis oder Der Beschützer. Und auch bei Der Auftrag, ein weiterer TV-Film, wird auf eine solche Ausgangslage zurückgegriffen.

Die Geschichte ist entsprechend bekannt: Eine Zivilperson muss unter allen Umständen bis zur entscheidenden Aussage beschützt werden, ein paar Professionelle sollen dafür sorgen. Hier wird das Ganze ein wenig dadurch verkompliziert, dass die Hauptfigur minderjährig ist und deshalb die Eltern mitbeschützt werden sollen. Das ist insofern heikel, weil die schon länger getrennt sind und sich aus dem Weg gehen. Auch das böte sich für eine Komödie an, soll in Der Auftrag aber wohl für Dramatik sorgen. Es führt aber lediglich dazu, dass die beiden sich vereinzelt mal streiten. Für die Handlung ist es ansonsten irrelevant, man hätte das alles auch weglassen können, ohne dass es den Film nennenswert verändert hätte.

Billig zusammengeschrieben

Gleiches gilt für die regelmäßigen Wechsel des Schauplatzes. Dass die dysfunktionale Familie ausgerechnet in einem Haus bei Rom unterkommen soll, dürfte in erster Linie darauf zurückzuführen sein, dass man bei der ARD ein paar nette Landschaftsaufnahmen einbauen wollte. Schließlich ist der Sender dafür bekannt, Krimis im Ausland zu drehen und so das Publikum anzusprechen, selbst wenn das inhaltlich nichts bringt. Der Donnerstagabend ist voll von solchen Titeln. Prinzipiell stört es natürlich nicht, wenn auf diese Weise Geld zum Fenster hinausgeworfen wird. Ärgerlich ist jedoch, wenn dieses dann beim Drehbuchschreiben fehlt. Zumindest ist das von Der Auftrag sehr billig zusammengeschrieben, ohne nennenswerte Einfälle.

Sicher, Wendungen gibt es hier schon. Die meisten sieht man aber schon so weit im Voraus kommen, dass das nicht mehr wirklich als Wendung durchgeht. Einiges funktioniert auch nur, weil die Figuren sich mal wieder zuweilen recht dämlich verhalten, was bei einem Personal in dieser Position nicht vorkommen sollte. Interessant sind die Charaktere in Der Auftrag aber sowieso nicht, da werden nur die üblichen Stereotype abgespult. Bei einigen weiß man auch 100 Minuten später nicht, wer sie als Mensch sein sollen. Natürlich ist da das prominente Ensemble. Das bringt aber nicht so wahnsinnig viel. Richtig schlecht ist das Ergebnis dabei nicht, zumindest streckenweise passt das mit der Paranoia-Atmosphäre. Aber man verpasst auch nicht viel, wenn man diesen generischen Genrebeitrag ignoriert.

Credits

OT: „Der Auftrag“
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Regie: Florian Baxmeyer
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Musik: Christoph Zirngibl
Kamera: Eva Katharina Bühler
Besetzung: Anna Bederke, Anja Kling, Oliver Masucci, Gregor Bloéb, Johannes Allmayer, Aaron Hilmer, Erdal Yıldız, Timur Işık, Sina Bianca Hentschel

Bilder

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Der Auftrag
fazit
„Der Auftrag“ greift auf das beliebte Szenario zurück, dass eine Figur gegen Gangster aussagen will und bis zum Prozess geschützt werden soll. Die Geschichte und die Charaktere sind einfallslos, die Wendungen bringen nicht viel. Übrig bleiben ein prominentes Ensemble und nette Aufnahmen aus Italien.
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