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© ARD Degeto/SWR/Daniel Schmid

Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden

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„Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden“ // Deutschland-Start: 1. Juni 2019 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als Lisa Taubenbaum (Anna Fischer) in ihre alte Heimat zurückkehrt, ein kleines Dorf in der Schwäbischen Alb, ist dies mit einer Reihe von Problemen verbunden. Ihre Mutter ist zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen, ihr Vater Alfons (Hartmut Volle) sitzt seither im Rollstuhl. Gemeinsam mit diesem und Bruder Hannes (Frederik Bott) versucht sie, das familieneigene Bestattungsunternehmen zu betreiben. Doch auch das gestaltet sich schwierig, es fehlen einfach die Toten. Da trifft es sich gut, dass gleich zwei Menschen innerhalb kürzester Zeit sterben. Während der örtliche Bankdirektor sich bei der Jagd selbst erschießt, erliegt eine ältere Dame einem Herzanfall. Oder vielleicht doch nicht? Lisa hat zumindest ihre Zweifel. Und auch der aus Stuttgart angereiste Kriminalkommissar Thomas Zellinger (Christoph Letkowski) vermutet, dass da jemand nachgeholfen hat …

Krimi mit ungewöhnlicher Protagonistin

Kaum ein Genre bringt im deutschen Fernsehen derart verlässlich Quote wie der Krimi. Kein Wunder also, dass besonders die öffentlich-rechtlichen Sender einen Titel nach dem anderen raushauen. Auf der Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal entschied sich die ARD 2019 bei Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden dafür, als Protagonistin eine eben solche zu nehmen. Klar, wer in diesem Bereich arbeitet, hat ständig mit Toten zu tun und damit auch Mordfällen, weshalb es immer wieder Beispiele dafür gibt, dass in Krimis dort tätige Menschen irgendwie einbezogen werden. Bei Friesland etwa ist der Bestatter Wolfgang Habedank fester Teil des Ensembles. Als Hauptfigur ist das dennoch eher ungewöhnlich, da bei diesem Job zwar vielleicht Hinweise gefunden werden, für die Ermittlung sind aber andere zuständig.

Aber das muss ja kein Manko sein, es gibt gerade bei humorvolleren Genrevertretern immer wieder fachfremde Hauptfiguren, die auf eigene Faust ermitteln. Miss Marple ist dabei der Paradefall. Aktueller sind die Merkel-Krimis, bei denen die Altkanzlerin auf Spurensuche geht. Grundsätzlich funktioniert das auch bei Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden mit dem Laien, der selbst einen Mordfall aufklären will und dabei Grenzen überschreitet. Allerdings ist man hier erstaunlich zurückhaltend. Da ist dann zwar mal eine Szene dabei, bei der es brenzlig werden kann. Insgesamt passiert da aber wenig Eigenständiges. Auffällig ist zudem, dass die Protagonistin und der ermittelnde Kommissar von Anfang an gut miteinander können. Normalerweise arbeiten solche Szenarien mit Konflikten und richtig viel Reibung. Das fällt hier fast völlig weg.

Nicht mehr als nett

Dafür knallt es ordentlich zwischen dem Stuttgarter Kommissar und der örtlichen Polizei, die kein Interesse an dem Fall hat. Sie hat vor allem kein Interesse daran, dass ein Fremder vorbeikommt und sich einmischt, dabei die Ruhe stört. Zumindest in Ansätzen arbeitet Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden dann auch mit dem Stadt-Land-Gegensatz. Aber auch in der Hinsicht ist das fast schon irritierend zurückhaltend. Die großen Culture-Clash-Momente, wie man sie sonst bei solchen Szenarien kennt, wollen sich nicht einstellen. Das Drehbuchduo Jan Martin Scharf und Arne Nolting hat daran offensichtlich kein Interesse. Das ist nicht per se falsch, man darf durchaus auch eigene Wege beschreiten. Man sollte auf diesem Weg dann aber auch einen adäquaten Ersatz anbieten.

Hier fehlt das ein wenig, der Film ist zwar schon irgendwie nett, plätschert über weite Strecken aber vor sich her. Immerhin, der Fall ist ordentlich. Zwar wird unnötig ein persönlicher Bezug hergestellt. Zumindest ist das aber alles nachvollziehbar, sowohl im Hinblick auf den Ablauf, die Motivation und die Ermittlung – was bei Krimis nun wirklich keine Selbstverständlich ist. Der ganz große Hit war der Auftakt seinerzeit nicht, Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden lockte etwa 3,87 Millionen Menschen vor die Fernseher. Das ist zwar nicht schlecht, aber doch deutlich unter dem, was andere Reihen so schaffen. Aber es war genug, damit mit Die unbekannte Tote und Zweieinhalb Tote bislang zwei weitere Teile herauskamen, die deutlich erfolgreicher waren. Ein vierter Film soll bereits in Arbeit sein.

Credits

OT: „Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden“
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Regie: Isabel Braak
Drehbuch: Jan Martin Scharf, Arne Nolting
Musik: Alexander Komlew
Kamera: Simon Drescher
Besetzung: Anna Fischer, Christoph Letkowski, Hartmut Volle, Frederik Bott, Caroline Junghanns, Patrick von Blume, Christof Wackernagel, Thomas Huber, Nora Boeckler

Bilder

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Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden
fazit
„Die Bestatterin: Der Tod zahlt alle Schulden“ gefällt durch eine ungewöhnliche Protagonistin, wenn eine Bestatterin auf eigene Faust bei zwei dubiosen Todesfällen ermittelt. Ansonsten plätschert der Auftakt der Krimireihe aber vor sich her, macht nicht sehr viel aus dem Szenario. Dafür ist der Fall an sich ordentlich.
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