Für Marion Fest (Teresa Harder) bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Sohn Jonathan tot im Wald gefunden wurde. Doch warum nur sollte jemand den 17-Jährigen ermorden wollen? Eben diese Frage versuchen Vera Lanz (Katharina Böhm), Maximilian Murnau (Christoph Schechinger) und Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) zu beantworten. Eine erste Spur führt zu Pia Schuster (Tabea Willemsen), einer Mitschülerin des Toten, der er am Abend zuvor noch Nachhilfe gegeben hat. Denn bei der Geschichte kommt es zu Widersprüchen. Und das ist nicht die einzige überraschende Entdeckung, welche die drei während ihrer Ermittlungen machen …
Viel Drama
Und weiter geht es mit den Wiederholungen von Die Chefin. Während Fans noch darauf warten, dass die Sommerpause irgendwann ein Ende hat und wieder neue Fernsehkrimis gezeigt werden, werden eben alte Folgen des ZDF Dauerbrenners gezeigt. So gab es zuletzt beispielsweise die Episoden Verzockt und Kaltblütig zu sehen. Mit Abgehängt wird jetzt eine weitere Folge gezeigt, die der ursprünglich 2020 ausgestrahlten 11. entstammt. Gesehen haben muss man die anderen Titel dabei natürlich nicht, die Geschichte um den ermordeten Jugendlichen steht für sich. Auch beim Ermittlungsteam gibt es keine wirkliche Kontinuität. Das mitunter etwas schwierige Verhältnis zwischen den beiden Männern Murnau und Böhmer wird dieses Mal nicht aufgegriffen, es geht dieses Mal weniger konfrontativ zu.
Dafür wird es wieder sehr dramatisch. Zumindest der Einstieg verfehlt dabei auch seine Wirkung nicht, wenn wir die trauernde Mutter kennenlernen. Hinzu kommen andere, die mit dem Tod des Jugendlichen nicht klarkommen. Die Stimmung ist entsprechend melancholisch, es geht mehr um die Figuren als darum Spannung zu erzeugen. Wobei natürlich durchaus ermittelt wird, da gibt es Spuren und Zeugenaussagen. Ein klassischer Whodunnit eben. Aber einer, dem es mehr um eine trübe Atmosphäre als Nervenkitzel geht. Das zeigt sich dann auch besonders beim Ende, wenn Die Chefin: Abgehängt verrät, was genau vorgefallen ist. Drama wird dann mit lauter Ausrufezeichen geschrieben, da wird nichts ausgelassen bei dem Versuch, noch mehr unglückliche Figuren einzubauen.
Wenig interessant
Das darf man dann ergreifend finden. Oder auch völlig übertrieben: Wie so oft bei Fernsehkrimis darf man sich zwischenzeitlich fragen, ob das hier nicht doch eher eine Seifenoper ist statt eines tatsächlichen Genrebeitrags. Da ist schon etwas Augenrollen angesagt. Schauspielerisch ist das dann zwar alles nicht schlecht, da hat man in diesem Segment ganz andere Dinge anschauen müssen. Das uninteressante Drehbuch liefert aber zu wenig Möglichkeiten für das Ensemble, zumindest keine, die glaubwürdig sind. Zwischendurch versucht sich Die Chefin: Abgehängt ein wenig an einem gesellschaftlichen Thema, wenn es um Klassenunterschiede geht. Viel sollte man davon aber nicht erhoffen, es bleibt bei einer Randnotiz.
OT: „Die Chefin: Abgehängt“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Grzegorz Muskala
Drehbuch: Florian Iwersen
Musik: Thomas Osterhoff
Kamera: Michal Grabowski
Besetzung: Katharina Böhm, Christoph Schechinger, Jürgen Tonkel, Teresa Harder, Picco von Groote, Roland Silbernagl, Johannes Geller, Anian Zollner, Stephan Zinner, Tabea Willemsen, Michael Sideris
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