Drive Me Wild
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Drive Me Wild

Nippon Erotica
„Drive Me Wild“ // Deutschland-Start: 25. Juli 2024 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nach einem verheerenden Unfall kann sich Momoko (Yoshiki Kanahashi) nicht mehr an das erinnern, was vor ihrem 22. Lebensjahr geschehen ist. Aus ihrer Verzweiflung heraus nimmt sie eine Arbeit als Taxifahrerin an, in der Hoffnung, irgendwann jemanden zu treffen, der ihr einen Hinweis geben kann, wer sie vor dem Unfall war. Jedoch sind ihre Umsätze schlecht und die Fahrgäste bleiben aus, sodass ihr bald die Entlassung droht. Die Strategie ihrer Kollegin und besten Freundin Ranko (Shion Machida), es doch mit etwas mehr Sex-Appeal zu versuchen, bringt ihr zwar mehr Geld, doch auch Konflikte mit dem Gesetz. Als sie schon beschlossen hat, ihre Arbeit an den Nagel zu hängen, steigt der schüchterne Ishida (Tomomi Miyauchi) in ihr Taxi. Die beiden verstehen sich sofort und verbringen den Tag miteinander. Doch es kommt nicht nur zu Intimitäten zwischen ihnen, denn als Ishida von seiner tragischen Vergangenheit erzählt, ahnt Momoko noch nicht, wie sehr ihre beiden Leben miteinander verbunden sind.

Vom Schauspiel auf den Regiestuhl

In seiner Heimat Japan (und teils auch darüber hinaus) ist Shoichiro Masumoto eher als Schauspieler bekannt und hat bereits in vielen bekannten Produktionen mitgespielt. Darunter sind beispielsweise Fumihiko Soris Ichi, Yoshihiro Nishimuras Tokyo Gore Police und Takashi Shimizus Shock Labyrinth. Als das Filmstudio Nikkatsu seine Pink-Filme unter dem Titel Roman Porno neu auflegte, nutzte Masumoto die Chance, um endlich einmal Regie zu führen. Die Freiheiten bei der Inszenierung, die das Studio seinen Regisseuren ließ, waren scheinbar sehr verführerisch, sodass Masumoto mit Drive Me Wild seinen Beitrag zum Pink-Genre leistete. Das Ergebnis ist eine Sex-Komödie, die vor allem für all die Zuschauer gedacht ist, denen die Eis am Stiel-Reihe noch zu seriös war.

Einen Film wie Drive Me Wild hätte es so auch in den 1970er Jahren geben können, wobei ihn damals wohl mehr Menschen gesehen hätten. Vielleicht hätte er sogar ein Kultfilm werden können, doch so wird dieses alberne Machwerk schon wenige Wochen nach seiner Veröffentlichung vergessen werden, was sicherlich nicht schlimm ist. Hier wird wirklich jedes Klischee bedient, was man sich denken kann, erzählerisch wie auch ästhetisch, sodass Drive Me Wild vom Titel her durchaus wörtlich zu verstehen ist. Auf Sex hat man zwar weniger Lust beim Ansehen des Filmes. Dafür gibt es vielFrust, denn man ist genervt von diesen hirnrissigen Dialogen, plumpen sexuellen Anspielungen und von diesen Figuren. Man kann nur hoffen, dass Drive Me Wild im Original nicht ganz so peinlich ist, wie ihn die deutsche Synchronisation macht, wobei man leider die für japanischen Sexszenen typischen Klatsch- und Schmatzlaute drin ließ. Und da haben wir noch nichts über die dümmliche Handlung gesagt.

Kein Benzin und Motorschaden

Laut der Beschreibung von Nikkatsu ist Drive Me Wild ein „Road Movie“ und zugleich ein „Roman Porno“. Besonders dieser erste Aspekt ist eine dreiste Lüge, denn abgesehen davon, dass sich die beiden Protagonisten für ein paar Minuten im Auto befinden, kann man von einem Roadmovie nicht viel sehen. Dafür „lernen“ die Charaktere etwas über sich und ihre Vergangenheit kennen, wobei der Zuschauer wohl schon nach wenigen Momenten weiß, um welche Verbindung es sich bei den beiden wohl handeln mag. Angesichts der Handlung und der Dialoge muss man mit den Darstellern schon etwas Mitleid haben, wenn sie sich immer wieder zum Idioten machen müssen, wobei Tomomi Miyauchis Szene im italienischen Restaurant zu Anfang schon Fremdschämen auf hohem Niveau ist. Genauso ergeht es den „tragischen“ Hintergründen der Figuren, die Masumoto unverständlicherweise mit plumpem Humor „würzt“, sodass man sich fragt, ob er seine Figuren überhaupt ernst nimmt.

Credits

OT: „Ushiro kara mae kara“
Land: Japan
Jahr: 2010
Regie: Shoichiro Masumoto
Drehbuch: Shoichiro Masumoto
Besetzung: Yoshiki Kanahashi, Kotono, Shion Machida, Sotaro, Tomomi Miyauchi

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Drive Me Wild
fazit
„Drive Me Wild“ ist eine Sexkomödie der ganz schlimmen und peinlichen Sorte. Shoichiro Masumoto macht dem Titel seines Filmes alle Ehre und treibt den Zuschauer in den Wahnsinn mit Witzen, die nicht zünden oder bei denen man sich schämt, und laienhaft umgesetzten Sexszenen.
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