Father Stu
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Father Stu

Father Stu
„Father Stu“ // Deutschland-Start: 2023 (Digital / Video on Demand)

Inhalt / Kritik

Es läuft nicht so wirklich im Leben von Stuart Long (Mark Wahlberg). Seit Jahren versucht er schon, als Boxer durchzustarten, aber ohne Erfolg, was auch zu Meinungsverschiedenheiten mit seiner Mutter Kathleen (Jacki Weaver) führt. Zu seinem Vater William (Mel Gibson) hat er sowieso keinen Kontakt, die Beziehung ist schon lange zerbrochen. Erst als er Carmen (Teresa Ruiz) kennenlernt und diese ihn zu ihrer Gemeinde mitnimmt, beginnt sein Leben eine andere Wendung zu nehmen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hat er wieder eine Perspektive, die er verfolgen kann. Doch gerade als er endlich ein wenig Struktur in sein Leben bringt, erhält er eine niederschmetternde Nachricht: Er leidet an einer seltenen Muskelerkrankung, für die es keine Heilung gibt …

Hauptsache Glauben

Es gab eine Zeit, in der Mark Wahlberg ein echter Superstar in Hollywood war und genutzt wurde, um Massen in die Kinos zu locken. Doch damit scheint es inzwischen vorbei zu sein. Sein Hundedrama Arthur der Große ging dieses Jahr in den Lichtspielhäusern ziemlich unter. Zuvor hatte er mit Me Time und The Family Plan zwei Filme direkt für Streamingdienste gedreht. Father Stu liegt irgendwo dazwischen. In den USA kam das Werk tatsächlich in die Kinos, war dort sogar profitabel aufgrund des sehr geringen Budgets. Hierzulande wurde es jedoch ziemlich versteckt veröffentlicht, es gab weder die große Leinwand noch eine DVD-Auswertung. Stattdessen gab es nur eine Digitalausgabe, die kaum beworben wurde.

Das mag auch daran liegen, dass es sich hier um eines dieser religiösen Dramen handelt, wie man sie nun einmal primär in den USA produziert und auch konsumiert. Versuche, diese bei uns zu etablieren, gab es schon immer mal wieder. Nur hat sich niemand dafür interessiert, zumindest nicht genug, sodass selbst die prominenter besetzten Beispiele kaum Beachtung finden. Dabei hat Father Stu schon Punkte zu bieten, die den Film von anderen abheben. Ungewöhnlich ist beispielsweise der Protagonist selbst, der gerade zu Beginn ziemlich unflätig ist. Die nicht ganz jugendfreie Sprache wurde auch zu einem Problem, man verbot den Dreh in einer Kirche. Wahlberg bestand aber darauf, um so den Wandel seiner Figur besser verdeutlichen zu können. Der Stuart vom Anfang ist kaum mit dem am Ende zu vergleichen.

Viel Drama, wenig Tiefe

Das ist einerseits spannend, zumal der Film auf einer wahren Geschichte basiert. Ein boxender Rüpel, der seine Berufung als Priester entdeckt? Das ist mal eine Laufbahn. Durch die Sache mit der schweren Krankheit kommt natürlich noch viel Dramatik hinzu, auch der Part basiert auf dem Leben von Stuart Long, der mit gerade einmal 50 Jahren verstorben ist. Dafür nimmt es Father Stu bei der Darstellung des Vaters nicht so genau, der hier nicht mehr als ein versoffener Nichtsnutz sein darf, was laut der Familie überhaupt nicht stimmte. Aber Regisseurin und Drehbuchautorin Rosalind Ross wollte eben auch in der Hinsicht einen starken Kontrast einbauen und damit aufzeigen, wie viele Hindernisse Stuart überwinden musste, um zu Gott und seiner Berufung zu finden.

Das darf man dann inspirierend finden, wie immer, wenn sich jemand gegen Schicksalsschläge stemmt und sein Ziel erreicht. Ober auch manipulativ, wenn hier mal wieder die Überlegenheit des christlichen Glaubens demonstriert werden soll. Father Stu ist wie so oft mehr oder weniger ein Imagefilm, der mit einer klar definierten missionarischen Absicht auf Beutefang geht. Im Vergleich zu den vielen recht billig zusammengeschusterten Werken ist das hier sicher einer der sehenswerteren Beiträge. Wahlberg darf beispielsweise mal eine andere Seite von sich zeigen, wenn er später mit großem Übergewicht, das er sich angefuttert hatte, durch die Gegend schleppt. Gegen die Szenen mit Jacki Weaver kann man ohnehin nichts einwenden. Richtig interessant ist das Drama aber auch nicht, da es an vielen Stellen doch bei reinen Stichwörtern bleibt. Anstatt sich mit den Themen auseinanderzusetzen, gibt es eine dicke Portion Gefühl.

Credits

OT: „Father Stu“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Rosalind Ross
Drehbuch: Rosalind Ross
Musik: Dickon Hinchliffe
Kamera: Jacques Jouffret
Besetzung: Mark Wahlberg, Mel Gibson, Jacki Weaver, Teresa Ruiz, Annet Mahendru

Bilder

Trailer

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Father Stu
fazit
„Father Stu“ erzählt von einem rüpelhaften, erfolglosen Boxer mit krimineller Vergangenheit, der seine Berufung als Priester fand. Das auf einer wahren Geschichte basierende Drama ist im Grunde einer dieser vielen missionarischen Religionsfilme, sticht aber durch die Figur und die Besetzung hervor.
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