Eigentlich hatte sich Michael Knox (Dave Bautista) darauf gefreut, mit Danni (Lara Peake), der Tochter eines verstorbenen Freunds, ins Fußballstadion zu gehen und sich dort das Spiel anzusehen. Dabei ahnt der Ex-Soldat jedoch nicht, dass eben dieses Stadion vom russischen Terroristen Arkady Belav (Ray Stevenson) ins Visier genommen wurde. Sein Ziel: Er will seinen Bruder Dimitri (Pierce Brosnan) finden, mit dem er vor Jahren eine Revolution gestartet hatte. Als diese zu einem Fehlschlag wurde, musste Dimitri dies mit seinem Leben bezahlen. Zumindest war es das, was Arkady bis vor Kurzem dachte. Doch inzwischen ist er sich sicher, dass sein Bruder seinen Tod nur vorgetäuscht hat und in London untergetaucht ist. Mithilfe von 35.000 Geiseln will er an den Mann herankommen, mit dem er einst einen unabhängigen Staat ausrufen wollte …
Ein Überfall mit vielen Vorbildern
Stell dir vor, Terroristen oder sonstige Verbrecher überfallen einen Ort und nur du kannst sie aufhalten! Im realen Leben kommt das eher seltener vor. Filme jedoch greifen immer mal wieder gern auf ein solches Szenario zurück. Das bekannteste Beispiel dürfte Stirb langsam sein, das 1988 ein immens erfolgreiches Franchise begründete und bis heute als Vergleich herhalten muss, wenn man wieder eine solche Geschichte erzählt wird. So eben auch Final Score, wo ein Fußballstadion zum Schauplatz eines tödlichen Treibens wird. Das Setting erinnert dabei jedoch mehr an Sudden Death von 1995, damals war es ein Eishockeystadion, das unter Beschuss genommen wurde, Geiselnahme und allgegenwärtige Bomben inklusive. Tatsächlich finden sich da schon einige erstaunliche Parallelen.
Ein Unterschied ist jedoch, dass der Protagonist hier ein Ex-Soldat ist. Wo die beiden obigen Kollegen zumindest noch den Eindruck vermitteln wollten, dass ein Normalo den Kampf gegen eine Übermacht aufnimmt, ist das hier kaum der Fall, was dem Szenario ein wenig den Reiz nimmt. Hinzu kommt, dass dies auf sehr umständliche Weise in die Geschichte integriert wird. Ein US-amerikanischer Kämpfer, der nach London fährt, um dort die Tochter eines gefallenen Kameraden zu einem Fußballspiel mitzunehmen? Das geht schon um ein paar Ecken, ohne je inhaltlich relevant zu werden. Final Score hätte das meiste davon ersatzlos streichen können, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte. Andererseits ermöglicht es natürlich, dass sich Michael in die Kämpfe stürzt, ohne dies begründen zu müssen. Er ist solche Situationen gewohnt, mehr gibt es nicht zu wissen.
Schwacher Inhalt, insgesamt okay
Überhaupt sollte man die eigenen Erwartungen an den Inhalt weit nach unten schrauben. Zwar ist es schon eine nette Abwechslung, wenn hier mal keine herkömmlichen Terroristen am Werk sind, die gezielt der Gesellschaft schaden wollen, sondern Leute, die für einen unabhängigen Staats innerhalb Russlands kämpften. Warum dafür aber ein Fußballstadion in England in die Luft gesprengt werden soll, wird nie wirklich erklärt. Vieles ist in Final Score fragwürdig, teils regelrecht absurd, ohne dass man daraus eine wirkliche Komödie gemacht hätte. Ganz abgesehen davon, dass man Pierce Brosnan und Ray Stevenson nicht unbedingt abnimmt, Russen zu sein.
Das heißt aber nicht, dass der Film deswegen schlecht ist. So macht das Setting schon einiges her. Es geschieht zudem eine Menge in den etwas mehr als 100 Minuten, obwohl sich fast alles innerhalb des Stadions abspielt. Dave Bautista erledigt seien Aufgabe sowieso ordentlich, sowohl bei den actionreicheren Momenten wie auch, wenn es darum geht, emotionale Augenblicke zu schaffen. Gesehen haben muss man das Ergebnis nicht unbedingt, es hat schon seine Gründe, warum Final Score seinerzeit ziemlich untergegangen ist. In diesem thematischen Segment findet man aber deutlich Übleres, der Actionthriller erfüllt seinen Zweck.
OT: „Final Score“
Land: UK
Jahr: 2018
Regie: Scott Mann
Drehbuch: David T. Lynch, Keith Lynch, Jonathan Frank
Musik: James Edward Barker, Tim Despic
Kamera: Emil Topuzov
Besetzung: Dave Bautista, Pierce Brosnan, Ray Stevenson, Alexandra Dinu, Ralph Brown, Julian Cheung, Lara Peake, Amit Shah, Trevor Poole
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