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Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern

Inga Lindstroem Collection 25
„Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern“ // Deutschland-Start: 11. Februar 2018 (ZDF) // 11. Januar 2019 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bei den Larsons ist Unabhängigkeit ein hohes Gut, die Frauen wollen sich von keinem Mann etwas vorschreiben lassen. Entsprechend misstrauisch reagieren sie, als Lilith (Sinja Dieks) verkündet, sich mit Carl (Stephan Bürgi) verlobt zu haben, ihrem deutlich älteren früheren Professor. Aber es sind andere Männer, die der Familie zu denken geben: die Blomquists. Mit denen befinden sie sich quasi dauernd im Streit. Gerade auch Peter Blomquist (Peter Davor), Patriarch des Clans und Bürgermeister des Ortes, ist ihnen ein Dorn im Auge. Als sich dann auch noch herausstellt, dass die Larsons ihr Land verlassen sollen, damit Magnus Blomquist (Christian Clauß) dort ein Museum errichten kann, droht die alte Feindschaft endgültig zu eskalieren. Dumm nur, dass Lilith und Magnus sich gar nicht so schlecht verstehen …

Die typische verbotene Liebe

Fans von Inga Lindström müssen sich derzeit in Geduld üben, der Dauerbrenner des ZDF Herzkinos pausiert längere Zeit. Tatsächlich ist seit Die vergessene Hochzeit im Januar dieses Jahr noch kein neuer Teil erschienen. Aber da der Sender auf einem reichen Fundus sitzt, mehr als 100 Filme aus der Reihe produziert wurden, können immer wieder ältere Geschichten ausgepackt werden. Vor ein paar Wochen wurde so Rosenblüten im Sand gezeigt, bei dem eine Frau, die gerade für ein Jahr nach Nepal gehen wollte, von einer verdrängten Vergangenheit heimgesucht wird. Und auch bei Lilith und die Sache mit den Männern geht es darum, einige Geheimnisse aufzudecken und Ereignisse in der Vergangenheit zu verarbeiten.

Zunächst aber greift der Film auf ein beliebtes Motiv zurück, das man in solchen Romanzen immer wieder findet: Zwei Menschen treffen aufeinander, die sich auf Anhieb überhaupt nicht verstehen, dabei aber zunehmend Gefühle füreinander entwickeln. Hier geht das noch ein wenig weiter. Wenn sich da die Nachkommen zweier verfeindeter Familien ineinander verlieben, provoziert Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern natürlich Vergleiche mit Romeo und Julia, quasi die Blaupause jeder verbotenen Liebe. Nur eben, dass bei dem deutschen Drama die Figuren erst einmal selbst über die Animosität hinwegkommen müssen. Verbunden wird dies mit einem anderen bewährten Szenario: Die Protagonistin ist am Anfang mit dem Falschen zusammen und muss erst erkennen, wer denn der Richtige ist.

Etwas lockerer als sonst

An Klischees mangelt es in dem Film also nicht gerade. Eine überraschende Entdeckung gegen Ende hin ist jetzt auch nicht unbedingt Ausdruck größter Kreativität. Man sieht diese Wendung schon von Weitem kommen. Etwas origineller ist, dass die beiden verfeindeten Familien streng nach Geschlecht getrennt sind. Da treten dann die vier Larson Frauen gegen vier Männer der Blomquists an. Dass das völlig konstruiert ist, ist klar. Aber das sind die Filme ja immer. Bei Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern wird das zumindest noch für ein wenig Humor verwendet. Richtig viel lachen wird man zwar nicht dabei, aber es sorgt doch für ein bisschen Auflockerung inmitten der vielen Probleme, die bei dem Drama aufgebaut werden.

Gut ist der Film deswegen nicht. Schon Mittelmaß wäre ziemlich geschmeichelt, dafür ist der Inhalt letztendlich doch zu schwach und austauschbar. Im Vergleich zu anderen Teilen der Reihe schlägt sich das hier aber schon irgendwie wacker. Zumindest sieht man dem Paar ganz gern zu, schauspielerisch funktioniert das alles. Dazu gibt es wie immer nette Bilder aus Schweden, die für Atmosphäre sorgen. Wer sich an den typischen Herzkino-Geschichten erfreut, findet mit Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern daher schon einen der passableren Vertreter. Man kann sich das zumindest nebenher gut anschauen, ohne sich darüber ärgern zu müssen. Allgemein bleibt nicht viel von allem zurück.

Credits

OT: „Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern“
Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2018
Regie: Stefanie Sycholt
Drehbuch: Stefanie Sycholt
Vorlage: Inga Lindström
Musik: Andy Groll
Kamera: Thomas Etzold
Besetzung: Sinja Dieks, Christian Clauß, Carin C. Tietze, Lisa Kreuzer, Julia Malik, Peter Davor, Frederic Welter, Stephan Bürgi

Bilder

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Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern
fazit
In „Inga Lindström: Lilith und die Sache mit den Männern“ lernt die Protagonistin den Nachkömmling eines verfeindeten Clans kennen – und verliebt sich in ihn. Der Film reiht zahlreiche Klischees aneinander, da bleibt nur wenig hängen. Die Sache mir der Rivalität sorgt aber immerhin für etwas Auflockerung, auch die Besetzung macht das Drama zu einem der besseren dieser Reihe.
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