Die berufliche Karriere von Kommissar Evert Bäckström (Kjell Bergqvist) ist beeindruckend, kein Fall ist für den schwedischen Polizisten zu schwierig. Nur einen einzigen konnte er in seiner langen Laufbahn nie aufklären. Ausgerechnet der, der ihm am nächsten ist: Er weiß bis heute nicht, wer 53 Jahre zuvor seine Kindheitsfreundin Sally (Thea Sannert) ermordet hat. Das will er nun ändern. Gemeinsam mit dem Spurensicherer Peter Niemi (Rolf Lydahl), dessen Tochter Alice (Mira Lydahl Bodell) und seinem Nachbarn, dem Kinderdetektiv Edvin (Elvis Stegmar), reist er nach Mallorca, wo er endlich Antworten zu finden hofft und damit seine Quote auf 100 Prozent steigern kann. Doch dabei kommt ihm eine andere Geschichte in die Quere, als im Pool der Hotelanlage eine Männerleiche gefunden wird …
Krimi aus Schweden
Sonntagabend laufen im Spätprogramm des Ersten und des ZDF immer mal wieder Krimiserien, welche die Sender aus dem Ausland importiert haben. Neben britischen Produktionen sind dann vor allem skandinavische angesagt. Unter anderem sind dann so Titel wie Mord im Mittsommer und Dan Sommerdahl angesagt. Ebenfalls aus dem Norden stammt Kommissar Bäckström, eine schwedische Serie, die 2020 ihren Anfang nahm und bei der ARD gelandet ist. Bei der ersten Staffel ging es um einen gefundenen Schädel, der eine Ermittlung in Thailand nach sich zieht. Die zweite Staffel von 2022 drehte sich um eine Pinocchio-Figur, die angeblich Unglück bringt. Nun steht die dritte Staffel an, erneut geht es um einen Mord, welchen der schwedische Polizist zusammen mit den anderen aufklären muss.
Dafür hat er reichlich Zeit: Wie schon bei den ersten beiden Staffeln gibt es – angefangen bei Der ungelöste Fall – sechs Folgen, welche einen durchgängigen Fall behandeln. Wobei Kommissar Bäckström diesmal eigentlich sogar zwei hat. Nicht nur, dass das Rätsel um den toten Mann im Pool gelöst werden muss. Der Protagonist hat sich zudem in den Kopf gesetzt, einen Cold Case zu knacken, einen mehrere Jahrzehnte zurückliegenden Fall, der ihm besonders am Herzen liegt, da er seine Jugendfreundin betrifft. Meistens sind solche Parallelstränge irgendwie miteinander verknüpft. Hier verzichtet man darauf. Tatsächlich ist die Geschichte um das tote Mädchen nur eine Nebenangelegenheit, die vereinzelt angesprochen wird, aber nie so richtig konsequent verfolgt wird. Da ging es wohl mehr darum, noch ein bisschen Tragik hineinzubringen.
Nicht wirklich interessant
Das führt zu diversen starken Schwankungen bei der Tonalität. So gibt es immer wieder Szenen, in denen das Drehbuchteam auf Humor setzte. Tatsächlich ist der gesamte Einstieg recht heiter gehalten, man hat den Eindruck, man wäre hier bei einer Klassenfahrt dabei – und das nicht nur, weil zwei Kinder prominent in Szene gesetzt werden. Auch Teresia „Tussan“ Carlsson (Helena Bergström), Mutter von Backströms Kollegin Annika „Ankan“ Carlsson (Agnes Lindström Bolmgren), ist als Geliebte des Toten mit komischen Szenen dabei. Nicht immer funktionieren diese Witze dabei. Streckenweise ist Kommissar Bäckström amüsant, an anderen Stellen jedoch eher bemüht und ein wenig anstrengend.
Der Krimipart ist auch nicht übermäßig interessant. Zwar hat die Serie im Lauf der sechs Folgen schon einiges zu bieten, es wird nicht nur bei der einen Leiche bleiben. Und natürlich darf man lange überlegen, wer denn nun den Mord begangen hat – und aus welchem Grund. So richtig spannend ist Kommissar Bäckström dabei aber nicht. Man hat da zuweilen das Gefühl, dass die vielen Dinge, die hier so geschehen, in erster Linie drin sind, um auf die nötige Laufzeit zu kommen, weniger weil man etwas erzählen wollte. Schlecht ist der dritte Aufritt des schwedischen Ermittlers mit der fast makellosen Bilanz zwar nicht. Aber er ist auch nicht so gut, dass man wirklich sechs Folgen anschauen müsste, um die Auflösung zu erfahren.
OT: „Bäckström“
Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Jonathan Sjöberg, David Berron
Drehbuch: Leif G.W. Persson, Jonathan Sjöberg, Dennis Magnusson
Musik: Eric Rosse
Kamera: David Hellman
Besetzung: Kjell Bergqvist, Agnes Lindström Bolmgren, Helena Bergström, Julia Marko Nord, Rolf Lydahl, Pekka Strang, Filip Berg, Peshang Rad, Victoria Dyrstad, Malgorzata Pieczynska, Elvis Stegmar, Mira Lydal Bodell
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