Der Schock ist groß bei der Hochzeitsplanerin Laura Russo (Amy Mußul), als sie erfährt, dass ihre Mutter einen Schlaganfall hatte. Sofort sind ihre Sachen gepackt, um in der Not beizustehen. Für ihren Kollegen Tom Cramer (Jan Hartmann) bedeutet das, dass er sich allein um die derzeitigen Paare kümmern muss. Dabei haben diese mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. So musste der Topmanager Oliver Schäfer (Tom Mikulla) erfahren, dass ihm gekündigt wurde. Das bedeutet für seine Frau Carla Cavalcanti (Doris Schretzmayer), dass sie ihm erst einmal nichts von ihrem Roman erzählen kann, den sie heimlich geschrieben hat und der zu einem Bestseller wird. Smilla Jensen (Lena Meckel) und Carsten Meinke (Max Felder) haben ein ganz anderes Problem: Smillas Mutter Sabine (Tina Ruland) hat sich ausgerechnet in Carstens besten Freund Nils Ebert (Raul Richter) verliebt, einen notorischen Schwerenöter …
Ein Schiff voller Probleme
Insgesamt 37 Mal ging das aus Das Traumschiff bekannte Kreuzfahrtschiff vor Anker, um in dem Spin-off Kreuzfahrt ins Glück Paare zusammenzubringen bzw. ihnen eine unvergessliche Zeit zu bereiten. Nachdem die Reihe Anfang 2024 eingestellt wurde, bleibt Fans nur die Möglichkeit, auf Wiederholungen älterer Titel zu warten. Gerade erst war Hochzeitsreise nach Tirol zu sehen, das ursprünglich 2021 schon ausgestrahlt wurde. Nun kommt zur Stopfung des Sommerlochs mit Hochzeitsreise ins Piemont eine noch ältere Folge. Genauer handelt es sich um die 28. Episode, ursprünglich gesendet im Jahr 2018. Das bedeutet auch, dass hier noch Figuren zu sehen sind, die später fortgingen, allen voran der von Sascha Hehn gespielte Kapitän Viktor Burger. Amy Mußul, die insgesamt viermal eine Hochzeitsplanerin spielte, ist hier sogar zum letzten Mal zu sehen.
Grund für Nostalgie ist das eher nicht. Dafür ist die Folge letztendlich zu schlecht, hält sich mit Problemen auf, bei denen man nicht ganz nachvollziehen kann, warum es Probleme sein sollen. Sicher, wenn Oliver direkt zur Hochzeit gefeuert wird, ist das ein verständlicher Stimmungskiller. Umso mehr, wenn es sich dabei um einen Workaholic handelt, der sich über seine Arbeit definierte und sich daraufhin als nutzlos ansieht. Weniger überzeugend ist bei Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise ins Piemont jedoch der Handlungsstrang um den Roman, von dem Oliver nichts wissen darf. Zwar wird irgendwann angesprochen, dass Carla in diesem eine frühere Beziehung verarbeitet. Das ist aber kaum ein nachvollziehbarer Grund dafür, dass die Nachwuchsautorin die ganze Zeit geschwiegen hat und erst bei der Hochzeitsreise die Bombe platzen lassen will.
Schlampig erzählt
Der zweite Hauptstrang ist auch nicht besser. Dass ein Mann Mitte dreißig, der sich auf keine Beziehung einlassen will und ständig irgendwelche Frauen aufreißt, sich ausgerechnet in die ältere Schwiegermutter seines besten Freundes verliebt, das ist sicher nicht das glaubwürdigste Szenario. Vor allem kann man sich bei Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise ins Piemont aber nicht darauf einigen, was genau denn nun das Problem sein soll. So ärgert sich Smilla zwar darüber, immer von ihrer Mutter überschattet worden zu sein. Was genau das mit dieser speziellen Beziehung zu tun haben soll, wird aber nie verraten. Die Befürchtung, Sabine könnte vielleicht von Nils verletzt werden, wirkt aufgesetzt. Auch sonst ist das alles sehr schwammig, schlampig erzählt. Zwar liegt der Verdacht nahe, dass auch der Altersunterschied eine Rolle spielen könnte. Das wird aber ebenso wenig konsequent verfolgt wie die anderen Themen.
Klar, man schaut sich diese Filme nicht an, um realistische Geschichten zu sehen oder tiefgründige Figurenporträts. Derart genügsam muss das aber auch nicht ausfallen, vor allem bei den obligatorischen Happy Ends gab man sich keinerlei Mühe, diese wirklich zu erarbeiten. Ein bisschen dramatische Zuspitzung hier, dort eine vom Himmel gefallene neue Harmonie – mehr als das gibt es nicht. Dafür hagelt es wieder schöne Bilder. Zwar ist die Destination der Hochzeitsreise auch wieder eher weniger für Schiffe geeignet, weshalb der Titel Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise ins Piemont nicht zu wörtlich genommen werden sollte. Aber es gibt reizvolle Aufnahmen von Landschaften und kleinen Dörfern. Da nehmen dann genügend Leute in Kauf, dass hinter der Kulisse ein inhaltliches Nichts wartet.
OT: „Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise ins Piemont“
Land: Deutschland
Jahr: 2018
Regie: Christoph Klünker
Drehbuch: Barbara Engelke
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Holger Greiß
Besetzung: Jan Hartmann, Amy Mußul, Doris Schretzmayer, Tom Mikulla, Anna Puck, Roman Rossa, Lena Meckel, Max Felder, Tina Ruland, Raul Richter
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