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Mord im Mittsommer: Die Toten von Sandhamn

Mord im Mittsommer Staffel 1
„Mord im Mittsommer: Die Toten von Sandhamn“ // Deutschland-Start: 28. Mai 2014 (ZDFneo) // 30. Mai 2014 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatten die Kinder von Nora Linde (Alexandra Rapaport) nur mit den anderen im Wald spielen wollen, als sie einen grausigen Fund machen: ein abgetrennter Arm. Doch zu wem gehört dieser? Und wie kommt er dorthin? Kommissar Thomas Andreasson (Jakob Cedergren) und seine Kollegin Mia Holmgren (Sandra Andreis) gehen der Sache nach und stellen dabei fest, dass es sich um die Leiche der 18-jährigen Linda handelt, die vor einiger Zeit spurlos verschwunden war. Bislang war man davon ausgegangen, dass sie nach einem Bootsunfall, der für einen Freund tödlich ausgegangen war, Selbstmord begangen hatte. Jetzt sieht die Sache anders aus. Die Polizei geht der Spur nach und befragt insbesondere Jakob Sandgren (Sebastian Hiort af Ornäs) und Sara Hammarsten (Mikaela Knapp), die beiden anderen Überlebenden der verhängnisvollen Bootsfahrt …

Viel kompliziertes Drama in Staffel drei

Aller guten Dinge sind drei, dachte man seinerzeit wohl bei ZDFneo, als der Sender Mord im Mittsommer nach Deutschland brachte. Daheim in Schweden hatte zwischen den ersten Staffeln immer einige Zeit gelegen. So ging es dort Ende 2010 mit Tod im Fischernetz los, bei dem eine Leiche an der Küste gefunden wurde. Zwei Jahre später war Tod im Schärengarten an der Reihe, wo eine Segelregatta durch einen Mord vorzeitig ein Ende findet. Ende 2013 kam dann schließlich Die Toten von Sandhamn, die dritte Staffel, auch dieses Mal geht es um den Fund einer Leiche und eine Bootsfahrt. Hierzulande wurden die drei Fälle jedoch quasi am Stück im Frühjahr 2014 gezeigt, wobei die drei Folgen pro Staffel jeweils zu einem einzigen Film zusammengeschnitten wurden.

Der dritte Auftritt des Duos Thomas und Nora setzt dabei keine wirklichen Vorkenntnisse voraus. Die Scheidung von Nora, welche die ersten beiden Staffeln entscheidend mitprägte, ist hier bereits Geschichte. Da ist dann zwar noch die vorsichtige Romanze der beiden Hauptfiguren. Die rückt aber in den Hintergrund, auch weil mit Segellehrer Magnus (Martin Wallström) ein Konkurrent für Thomas auftritt, der sich sehr um die Aufmerksamkeit von Nora bemüht. Thomas wiederum sieht seine Exfrau Pernilla (Ane Dahl Torp) wieder, was mit jeder Menge komplizierter Gefühle verbunden ist. An Drama mangelt es in Mord im Mittsommer: Tod im Schärengarten also mal wieder nicht. Wie schon bei den ersten beiden Staffeln darf man sich mitunter fragen, ob das hier nicht doch eher eine Seifenoper ist, bei der das mit dem Mord nur ein Vorwand ist.

Krimi ohne Sinn und Verstand

Inhaltlich darf man aber ohnehin keine größeren Erwartungen haben. Dass zum Beispiel wieder Nora in die Geschichte involviert ist, ist so eine typische Drehbuchkonstruktion. Beim Auftakt hatte das noch funktioniert. Wenn aber jemand dreimal dabei ist, wenn eine Leiche gefunden wird, ist das einfach nur noch lächerlich. Bei den späteren Staffeln fand man einen Weg, wie das gehen kann. Hier wird einfach so getan, als wäre es das normalste der Welt, dass ein Polizist eine zivile Person derart in die Ermittlungen integriert. Sonderlich viel Sinn ergibt Mord im Mittsommer: Die Toten von Sandhamn aber sowieso nicht. Die Figuren verhalten sich zum Teil völlig willkürlich – was bei einem Krimi, der viel mehr Wert auf die Figuren legt als auf die Geschichte schon etwas heißt.

Insgesamt kann man sich den Krimi dann auch getrost sparen. Zwar wurde schon versucht, ein paar falsche Fährten einzubauen, um das Publikum in die Irre zu führen. Das klappt aber kaum, man ahnt hier sehr schnell, wer dahintersteckt. Der klägliche Versuch, auf den letzten Metern noch Spannung zu erzeugen durch eine Zuspitzung der Lage, ist sowieso ein Schuss nach hinten. Nicht nur, dass diese Passage erneut ohne Sinn und Verstand ist. Man weiß zudem, wie das Ganze ausgehen wird. Nach den mittelprächtigen ersten beiden Staffeln ist Mord im Mittsommer: Die Toten von Sandhamn dann noch einmal ein ganzes Stück schwächer. Schade um die Besetzung und die erneut hübschen Aufnahmen eines idyllischen Schwedens.

Credits

OT: „Morden i Sandhamn: I grunden utan skuld“
Land: Schweden
Jahr: 2013
Regie: Niklas Ohlson, Mattias Ohlsson
Drehbuch: Hans Rosenfeldt, Camilla Ahlgren
Vorlage: Viveca Sten
Musik: Fredrik Emilson
Kamera: Trolle Davidson
Besetzung: Jakob Cedergren, Alexandra Rapaport, Sandra Andreis, Ane Dahl Torp, Mikaela Knapp, Sebastian Hiort af Ornäs, Tomas Norström, Alba August, Martin Wallström, Kenneth Milldoff

Bilder

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Mord im Mittsommer: Die Toten von Sandhamn
fazit
In „Mord im Mittsommer: Die Toten von Sandhamn“ wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die nach einem tragischen Zwischenfall spurlos verschwunden war. Mal wieder gibt es ganz viel Drama statt eines cleveren Krimis. Dieses Mal wird es besonders unsinnig, weshalb man sich das hier getrost sparen kann.
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