Prophecy Die Prophezeiung
© OFDb Filmworks

Prophecy – Die Prophezeiung

Prophecy Die Prophezeiung
„Prophecy – Die Prophezeiung“ // Deutschland-Start: 20. September 1979 (Kino) // 10. Juli 2024 (Mediabook)

Inhalt / Kritik

Dr. Robert Verne (Robert Foxworth) und seine Frau Maggie (Talia Shire) reisen nach Maine, um in der Nähe eines Reservats der dortigen Ureinwohner Untersuchungen im Boden und im Wasser durchzuführen. Die Ureinwohner bezichtigen die Besitzer einer Papierfabrik, ihre Giftstoffe in den nahen Fluss, den Androscoggin River, zu leiten und allgemein zur Zerstörung der Umwelt beizutragen. Dagegen hält Bethel Isely (Richard A. Dysart), Inhaber der Fabrik,, dass dies nicht nur falsch sei sondern den Ureinwohnern, angeführt von John Hawks (Armand Assante), als Entschuldigung diene, ihre Arbeit zu behindern. Der Konflikt hat nun eine neue Stufe erreicht, denn mehrere Mitarbeiter der Fabrik sind verschwunden, ebenso wie ein Rettungsteam, das nach ihnen sucht. Maggie und Robert geraten zwischen die Fronten, jedoch scheint an den Anschuldigungen der Ureinwohner etwas dran zu sein, als sie um den Fluss herum seltsame Beobachtungen machen und Mutationen bei den Tieren bemerken. Auch unter den Ureinwohnern gibt es seltsame Todesfälle und die Legende von einem Rachegeist, der nun durch die Wälder streift und all jene zur Rechenschaft zieht, die seiner Heimat schaden.

Mensch gegen Natur

Regisseur John Frankenheimer (Der Gefangene von Alcatraz, French Connection II) war einer der besten Filmemacher seiner Generation und hat besonders das Genre des Politthrillers durch Meisterwerke wie Botschafter der Angst und Der Mann, der zweimal lebte nachhaltig geprägt. Von daher ist ein Film wie Prophecy – Die Prophezeiung ein sehr ungewöhnlicher Eintrag in seiner Filmografie, denn im Horrorgenre hatte Frankenheimer sich noch nicht versucht. Was vor allem wundert, ist die Tatsache, dass das Subgenre des Naturhorrors gegen Ende der 70er Jahre ausreichend bedient war und das Publikum sich nach Filmen wie John Carpenters Halloween eher dem Slasherfilm zuwandte. Frankenheimer sah seinen Film jedoch weniger als einen Horrorfilm, sondern als eine Geschichte über die Anmaßung des Menschen in die Natur einzugreifen, deren Prozesse er weder verstehen noch kontrollieren kann.

So ganz kann Frankenheimer doch nicht von den Genre abrücken, was er gut beherrscht. Fast noch wichtiger als der eigentliche Horroranteil von Prophecy ist in der ersten Hälfte vor allem der Konflikt zwischen den Vertretern der Papierfabrik und den Ureinwohnern, der mittlerweile einen Grat der Schärfe erreicht hat, welcher schon beim Eintreffen der beiden Hauptfiguren in Maine mehr als deutlich wird. Mit einer Kettensäge wird da aufeinander losgegangen und zugleich die Machtverhältnisse affirmiert, was verständlicherweise verstört und schockiert. Ein Thriller ist Prophecy wegen solcher Szenen noch lange nicht, aber der Kampf des Einzelnen oder in diesem Falle einer Minderheit gegen einen übermächtigen Gegner ist gelungen inszeniert und auch schauspielerisch ansprechend dargestellt. Beim Kampf des Menschen gegen die Natur, jenen Konflikt, auf den der Film eigentlich hinaus will, hapert es an so manchen Stellen, in erster Linie weil dies erzählerisch und von den Effekten her einfach zu sehr 08/15 ist.

Den Wald vor lauter Bäumen

Als hätten die Macher geahnt, dass der Konflikt von Mensch und Natur den Film nicht tragen wird, hat man noch ein paar mehr in die Handlung eingearbeitet. Talia Shires Figur ist nämlich schwanger, wie wir früh erfahren, und hat dies ihrem Lebenspartner noch nicht gesagt, aus Angst vor dessen Reaktion. Die Konfrontation mit den potenziell schädigenden Einflüssen, den Giftstoffen im Wasser oder der Gefahr durch die Kreatur im Wald, soll so verstärkt werden. Robert Foxworth spielt dabei einen Mediziner und Aktivisten, dem das Wohl der Menschen wichtig ist, der aber den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, was ein generelles Problem der Figuren ist. Das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren, ihre Dynamik und die Bedrohung, in die sie sich begeben, ist darstellerisch ansprechend, was sicherlich auch der Aspekt ist, welcher den Zuschauer bis zum Schluss in diesem ansonsten recht durchschnittlichen Öko-Horrorfilm fesseln kann.

Credits

OT: „Prophecy“
Land: USA
Jahr: 1979
Regie: John Frankenheimer
Drehbuch: David Seltzer
Musik: Leonard Rosenman
Kamera: Harry Stradling Jr.
Besetzung: Talia Shire, Robert Foxworth, Armand Assante, Richard A. Dysart

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Prophecy – Die Prophezeiung
fazit
„Prophecy – Die Prophezeiung“ ist ein Öko-Horror, der vor allem darstellerisch punkten kann. John Frankenheimers Film merkt man an, dass das Horrorgenre nicht sein Fachgebiet war, denn die recht vorhersehbare Inszenierung und die thematisch unterkomplexe Ausrichtung tragen dazu bei, dass der Film leider eher durchschnittlich bleibt.
Leserwertung0 Bewertungen
0
6
von 10