Franklin ist es gewohnt, sich ständig neue Freunde suchen zu müssen. Schließlich arbeitet sein Vater beim Militär, das bedeutet für die Familie regelmäßig umzuziehen. Jetzt ist es mal wieder so weit, eine neue Stadt steht an. Glücklich ist der Junge darüber nicht. Aber er ist fest entschlossen, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Ausgerüstet mit einem kleinen Notizbuch, in dem er Ratschläge seines Großvaters niedergeschrieben hat, wie man Freunde findet, macht er sich auf die Suche nach Gleichaltrigen. Dabei gestaltet sich die Suche schwierig, regelmäßig geht trotz bester Absichten etwas schief. Erst als er Charlie Brown über den Weg läuft, scheint sich sein Schicksal zum Besseren zu wenden …
Die Sehnsucht nach Freunden
Seit einiger Zeit schon hat Apple TV+ die Lizenz, mit den beliebten Peanuts von Charles M. Schulz zu arbeiten. Seither sind diverse Serien und Specials erschienen, die vielleicht nicht das ganz große Publikum gefunden haben, dafür bei den Fans gut ankamen. Das gilt auch für Snoopy präsentiert: Willkommen zu Hause, Franklin, ein weiteres Special rund um die Figuren, die 1950 das erste Mal in Comic-Strips auftraten. Der Titel nimmt es bereits vorweg, dass hier der Junge Franklin Armstrong im Mittelpunkt steht. Als der 1968 das erste Mal zu sehen war, war das schon etwas Besonderes. Schließlich war er der erste dunkelhäutige Charakter in der Reihe, zu einer Zeit, als schwarze Figuren allgemein kaum vertreten waren – und wenn, dann als Karikatur.
Dennoch, Franklin war eine Nebenfigur, über die man nie so viel erfuhr. Sie hatte nicht die Marotten der anderen, war eher unauffällig. Normal. Wenn Snoopy präsentiert: Willkommen zu Hause, Franklin nun mehr über ihn verrät, ist das gewissermaßen überfällig. Dabei gelingt es dem knapp 40 Minuten langen Kurzfilm, ihn zu einem echten Menschen zu machen, der sich überhaupt nicht durch seine Hautfarbe definiert. Tatsächlich wird sie gar nicht angesprochen. Stattdessen ist seine Geschichte eine sehr universelle, wenn er versucht, in der neuen Stadt Freunde zu finden. Das ist ein Thema, mit dem sich sehr viele werden identifizieren können. Selbst wer nicht umzieht, ist immer wieder dazu gezwungen, alles neu und anders zu machen, sei es in der Schule oder bei der Arbeit.
Humor und Herz
Wenn Franklin darum kämpft, von den anderen akzeptiert zu werden, dann ist das durchaus komisch. Es geht aber auch zu Herzen: Die Sehnsucht des Jungen, der einen Platz bei den anderen sucht, hat einige emotionale Momente zur Folge. Der vielleicht schönste ist ganz zum Schluss, wenn der Neuankömmling in Snoopy präsentiert: Willkommen zu Hause, Franklin sich zu den anderen setzen darf. Das ist eine direkte Referenz an ein früheres Special, genauer A Charlie Brown Thanksgiving von 1973. Dort gibt es eine Szene, die später kontrovers aufgefasst wurde, weil Franklin allein auf einer Seite des Tisches sitzt, während die weißen Kinder gedrängt auf der gegenüberliegenden sitzen. Wenn die neue Geschichte diese Szene aufgreift und auflöst, dann mag das nur ein Detail sein. Aber es ist eines, das einem schon Tränen der Rührung in die Augen treiben darf – egal ob langjähriger Fan oder nicht.
OT: „Snoopy Presents: Welcome Home, Franklin“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Raymond S. Persi
Drehbuch: Robb Armstrong, Craig Schulz, Bryan Schulz, Cornelius Uliano
Vorlage: Charles M. Schulz
Musik: Jeff Morrow
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