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Wilsberg: Vaterfreuden

Wilsberg Vaterfreuden
„Wilsberg: Vaterfreuden“ // Deutschland-Start: 18. April 2020 (ZDF) // 3. Juli 2020 (DVD)

Inhalt / Kritik

Im Leben von Ekki Talkötter (Oliver Korittke) geht es gerade drunter und drüber. So taucht auf einmal seine Ex-Freundin Silke Sestendrup (Nadja Becker) bei ihm auf und sagt ihm, dass er der Vater ihrer Tochter Hanna (Charlotte Schliewe) ist. Mehr noch, er solle doch bitte schön Unterhalt zahlen – für die letzten sechs Jahre. Während er mit seinem Anwalt Rainer Rohr (Michael Rotschopf) das zu verhindern versucht, gibt es auch beruflich Ärger. Seine Hoffnung auf eine Beförderung zerschlägt sich, stattdessen soll seine Kollegin Lavinia Westerwinter (Wanda Perdelwitz) die Stelle bekommen. In der Überzeugung, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, engagiert er seinen Freund Georg Wilsberg (Leonard Lansink), der Geschichte auf den Grund zu gehen …

Wo ist das Verbrechen?

Kaum eine deutsche Krimireihe ist derart produktiv und konstant wie Wilsberg. 1995 bzw. 1998 gestartet, bringt es die ZDF-Produktion auf mittlerweile über 80 Filme, jedes Jahr kommen drei bis vier neue hinzu. 2024 ist diese Quote bereits erfüllt, im Mai lief mit Datenleck der dritte neue Titel. Aktuell heißt es jedoch erst einmal wieder warten, während der Sommerpause kommt da nichts. Aber da sind ja noch die regelmäßigen Wiederholungen, im Fernsehen ist der Privatdetektiv und Buchhändler eigentlich dauern zu sehen. Nun auch mit Vaterfreuden, das ursprünglich 2020 gezeigt wurde und jetzt wieder als Lückenfüller dienen muss.

Der Anfang ist da noch einigermaßen überraschend: Es fehlt die Leiche. Genauer gibt es überhaupt kein Verbrechen, das aufgeklärt werden müsste. Stattdessen befasst sich der Film mit den privaten und beruflichen Problemen von Ekki. In beiden Fällen geht es um das Verhältnis von Männern und Frauen. Wie häufiger bei der Reihe versucht man sich an einem gesellschaftlichen Thema, wenn Geschlechterrollen angesprochen werden, Diversität und die Frage, was Feminismus bedeutet. Wilsberg: Vaterfreuden kombiniert das Ganze aber wieder mit Humor. Zu diesem Zweck wird auch wieder Overbeck (Roland Jankowsky) bemüht, der sich – welch Überraschung! – als großer Frauenversteher verkaufen will, ohne davon Ahnung zu haben. So wie immer eben.

Konstruiert und langweilig

Ein weiterer Punkt, den Fans gewohnt sind: Man tut sich schon sehr schwer damit, die einzelnen Figuren sinnvoll unterzubringen. Dass beispielsweise Anwältin Alexandra Holtkamp (Ina Paule Klink) ausgerechnet die Ex-Freundin von Ekki vertritt und „zufällig“ noch eine persönliche Beziehung besteht, das ist so eine typische Drehbuchkonstruktion, wie man sie in der Reihe häufiger findet. Die Polizei wiederum wird integriert, indem dann später noch ein richtiges Verbrechen eingebaut wird. Aber auch das wirkt bei Wilsberg: Vaterfreuden wie ein verzweifelter Versuch, alles irgendwie zusammenbringen zu können. Dafür kommt es auch einfach zu spät und wird nie konsequent genug weitergeführt. Schließlich springt der Film zwischen mehreren Handlungssträngen hin und her.

Dafür gibt es dann schon eine Begründung, das soll es alles irgendwie zusammenhängen. Überzeugend ist das Ergebnis aber kaum, die Geschichte ist ebenso konstruiert wie die anderen Faktoren. Es ist vor allem ziemlich langweilig: In den anderthalb Stunden kommt kaum Spannung zusammen, weder beim Verbrechen noch der Zuspitzung, wenn es dramatisch werden soll. Nicht einmal die Auflösung hinterlässt größeren Eindruck. Als Krimi kann man sich das hier ziemlich sparen, man weiß zu früh, was da gespielt wird. Da können die gelegentlichen humorvollen Einlagen nicht viel ändern, dafür sind diese zu einfallslos. Wilsberg: Vaterfreuden ist daher eine der weniger gelungenen Massenproduktionen der Reihe. Warum ausgerechnet diese Folge für eine Wiederholung ausgesucht wurde, bleibt ein Geheimnis.

Credits

OT: „Wilsberg: Vaterfreuden“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Martin Enlen
Drehbuch: Markus Altmeyer
Musik: Matthias Weber
Kamera: Philipp Timme
Besetzung: Leonard Lansink, Oliver Korittke, Ina Paule Klink, Rita Russek, Roland Jankowsky, Vittorio Alfieri, Janina Fautz, Rainer Laupichler, Nadja Becker, Charlotte Schliewe, Isabell Polak, Isabell Gerschke, Michael Rotschopf, Wanda Perdelwitz, Maja Bothe

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Wilsberg: Vaterfreuden
fazit
In „Wilsberg: Vaterfreuden“ hat der Finanzbeamte mit einer verpatzten Beförderung und einer ungeahnten Vaterschaft zu tun. Als Krimi ist das völlig unbrauchbar, zumal das Verbrechen lange auf sich warten lässt. Das Ganze ist zu konstruiert, ohne Spannung, selbst der Humor lässt zu wünschen übrig.
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