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© ZDF/Gordon Muehle

Der Mann ohne Schatten

Der Mann ohne Schatten Die letzte Instanz Das Kindermaedchen
„Der Mann ohne Schatten“ // Deutschland-Start: 12. Januar 2015 (ZDF) // 13. Februar 2015 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich waren Joachim Vernau (Jan Josef Liefers) und Marie-Luise Hoffmann (Stefanie Stappenbeck) gerade damit beschäftigt, die Kanzlei einzuräumen, als plötzlich Katherina Gebhardt (Gudrun Landgrebe) vor ihnen steht. Diese beauftragt den Anwalt mit einem schwierigen Fall: Er soll ihren Bruder Martin (Henry Hübchen) finden, der seit 30 Jahren verschollen ist und dessen Unterschrift sie braucht, um das Elternhaus verkaufen zu können. Für sie steht fest, dass dieser noch lebt, selbst nach dieser langen Zeit, und vermutet ihn in Kuba. Also macht sich Vernau auf die Reise zum karibischen Inselstaat. Kaum dort angekommen, findet er tatsächlich Spuren, die die Vermutung der Schwester bestätigen. Nur scheint sich der Vermisste noch immer zu verstecken, möchte als Mann ohne Schatten von niemandem gefunden werden – nicht einmal von seiner Schwester …

Dritter Teil der Krimireihe

Als Jan Josef Liefers 2012 das erste Mal die Rolle des Rechtsanwalts Vernau übernahm, war dies für das ZDF ein beachtlicher Erfolg. Immerhin 6,7 Millionen Menschen schalteten bei Das Kindermädchen ein und sahen mit an, wie der Protagonist über die Familiengeschichte seiner künftigen Frau stolperte und dabei einem großen Geheimnis auf die Spur kam. Insofern wunderte es dann auch nicht wirklich, dass der Sender kurze Zeit drauf bereits die nächsten Titel in Auftrag gab. Und so gab es 2014 gleich doppelten Nachschub. Erst wurde im Januar, knapp zwei Jahre nach dem ersten Teil, Die letzte Instanz ausgestrahlt. Ein Dreivierteljahr später feierte Der Mann ohne Schatten auf dem Filmfest Hamburg Premiere, bevor dann erneut ein regulärer Sendetermin Anfang 2015 anstand.

Wer quer einstieg, musste sich dabei keine Sorgen machen. Der Fall des dritten Films steht völlig für sich. Auch bei den Figuren braucht es keine Vorkenntnisse. Vernaus Mutter Hildegard (Elisabeth Schwarz) und deren Freundin Hüthchen (Carmen-Maja Antoni) tauchen wieder auf, sind aber so kurz zu sehen, dass man sie gleich ganz hätte weglassen können. Hoffmann hat eine etwas größere Bedeutung, spielt aber ebenfalls keine nennenswerte Rolle. Im Mittelpunkt steht bei Der Mann ohne Schatten dann doch der Anwalt. Und eben die Familie, in deren Geschichte er wieder hineingezogen wird. Insofern erinnert der dritte Teil an den Auftakt. In beiden Fällen geht es um Familiendramen und lang zurückliegende Geschichten, die wieder ans Tageslicht kommen.

Geschichtsstunde ohne Geschichte

Drehbuchautorin Elisabeth Herrmann, die einen ihrer Romane adaptierte, versuchte zudem erneut, einen Teil der deutschen Geschichte einzubauen. Ging es beim Auftakt noch um die Verbrechen des Dritten Reichs, steht diesmal die DDR auf dem Programm. Wobei Der Mann ohne Schatten sich nur zum Teil mit dem Staat als solchen auseinandersetzt. Zwischendurch wird es zwar ein wenig politisch. Aber da ist nicht genug dabei, um daraus wirklich etwas Substanzielles zu ziehen. Weder hat der Film gesellschaftlich etwas zu sagen, noch lernt das Publikum etwas Relevantes über die damalige Zeit. Krankte der Reihenbeginn noch darunter, eine bereits auserzählte Geschichte auszupacken, ist hier nicht einmal genug Substanz für eine Wiederholung.

Vor allem aber ist der Film erneut sehr langweilig. Krimifans bekommen nicht wirklich etwas zu tun, weil da zunächst kein Rätsel ist, das gelöst werden müsste. Bei der Handlung ist, mal vom Ende vielleicht abgesehen, nichts dabei, was viel Spannung erzeugen würde. Eine interessante Wendung hat Herrmann zwar schon eingebaut, die wohl niemand kommen sieht. Die Geschichte wird dabei sehr dramatisch, aber auch ziemlich konstruiert. Ein bisschen seltsam ist Der Mann ohne Schatten schon. Leider aber eben nicht interessant genug, um die anderthalb Stunden rechtfertigen zu können. Die Originalaufnahmen auf Kuba machen dabei schon etwas her und sorgen für Atmosphäre. Das allein macht aus der Romanadaption aber keinen guten Film.

Credits

OT: „Der Mann ohne Schatten“
Land: Deutschland
Jahr: 2014
Regie: Carlo Rola
Drehbuch: Elisabeth Herrmann
Vorlage: Elisabeth Herrmann
Musik: Christian Brandauer
Kamera: Frank Küpper
Besetzung: Jan Josef Liefers, Stefanie Stappenbeck, Henry Hübchen, Gudrun Landgrebe, Alina Levshin

Bilder

Filmfeste

Filmfest Hamburg 2014

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Der Mann ohne Schatten
fazit
„Der Mann ohne Schatten“ folgt dem Anwalt nach Kuba, wo er einen vor 30 Jahren verschwundenen Mann zu hoffen findet. Das Setting ist atmosphärisch, später kommt es auch zu einer unerwarteten Wendung. Ansonsten ist die Romanadaption aber ziemlich langweilig, da geschieht nichts, was für Spannung sorgen würde, zu rätseln hat man bei dem Krimi auch nicht viel.
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