Hunters on a White Field Jakt på ett vitt fält
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Hunters on a White Field

Hunters on a White Field Jakt på ett vitt fält
„Hunters on a White Field“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Seit vielen Jahren schon sind Hendrik (Jens Hulten) und Alex (Magnus Krepper) miteinander befreundet, haben viel zusammen erlebt. Dazu gehören auch die gemeinsamen Jagdausflüge in die Wälder, wo Hendrik eine Hütte hat. Dieses Mal ist aber alles anders. So hat Alex seinen jüngeren Angestellten Gregor (Ardalan Esmaili) eingeladen, sie bei der Jagd zu begleiten. Zunächst fühlt sich dieser dabei nicht so wirklich wohl, ist aber fest entschlossen, seinen Boss zu beeindrucken. Mit der Zeit entdeckt er seinen Spaß und sein Talent, die drei gehen regelmäßig nach draußen, um nach Tieren Ausschau zu halten, die sie erledigen können. Doch dann verschwinden die Tiere plötzlich und das Trio ist völlig auf sich allein gestellt …

Gemächliche Jagd mit unheilvoller Stimmung

In den letzten Jahren hat es eine ganze Reihe von Filmen gegeben, in denen Menschen aufeinander Jagd machen. Kürzlich etwa versuchte in Hunted – Menschenjagd ein räuberisches Quartett, eine vermögende Familie auszunehmen, wird in dessen Landhaus aber überrascht – mit unangenehmen Folgen. Auch The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt, eine der vielen Adaptionen der gleichnamigen Kurzgeschichte, handelte von einer solchen Menschenjagd. Insofern ist es naheliegend, bei der schwedischen Produktion Hunters on a White Field etwas Ähnliches zu erwarten. Hinzu kommt: Wenn ein dunkelhäutiger Untergebener mit zwei älteren weißen Männern ins Nirgendwo fährt, schreibt sich die Geschichte quasi von selbst. Zumindest sollte man das erwarten.

Der schwedische Film geht aber in eine andere Richtung. Zwar ist er auf mehreren Genrefestivals zu sehen, darunter etwa dem Fantasy Filmfest. Man kann sich aber darüber streiten, ob es sich wirklich um einen Genrebeitrag handelt. Über lange Zeit passiert in Hunters on a White Field nämlich nichts. Wir sehen die drei Männer bei Gesprächen, sehen sie bei der Jagd. Das ist zwar immer mit einer unheilvollen Stimmung verbunden. Man spürt hier schon, dass da etwas Böses passieren wird. Man muss sich aber gedulden. Auch die offizielle Inhaltsbeschreibung, wonach irgendwann die Tiere verschwunden sind, ist irreführend. Denn das geschieht ziemlich spät. Ab dem Zeitpunkt nimmt der Film auch mehr Fahrt auf. Aber selbst dann wird er nicht zum nervenaufreibenden Thriller, den manche vermutlich erhoffen werden. Da wird es nicht wenige im Publikum geben, die sich schlichtweg langweilen werden.

Nicht wirklich konkret

Das bedeutet aber nicht, dass Hunters on a White Field nichts zu bieten hätte. Da wäre zum einen die gelungene Atmosphäre, eine Mischung aus unheimlich und mysteriös. Dann ist da das immer wieder denkbare Setting eines abgelegenen Waldes, in dem meilenweit keine andere menschliche Seele zu finden ist. Das führt dann auch zu dem Gefühl, ausgeliefert zu sein, was immer geschehen mag. Außerdem hat die Adaption des Romans Jakt på ett vitt fält von Mats Wägeu einiges zu sagen. Da geht es um Machtverhältnisse, geht es um Männlichkeitsbilder, wenn die drei die Jagd auch als Form der Selbstbehauptung brauchen. Und natürlich spielt die dunklere Hautfarbe von Gregor eine Rolle, selbst wenn sie nie zum Mittelpunkt wird. Das hier ist kein Get Out.

Insgesamt ist Hunters on a White Field ein wenig unbefriedigend, wenn man sich so manches hier griffiger und konkreter gewünscht hätte. Der Film schwankt zwischen Charakterporträt und Thriller, macht aber zu beidem letztendlich nicht genug. Er hat zudem einige Längen, obwohl er mit 100 Minuten gar nicht so lang ist. Für ein Publikum, das sich für das Zwischenmenschliche interessiert und für sich wechselnde Dynamiken innerhalb einer Gruppe, kann hier mal einen Blick wagen und mitansehen, wie drei Männer sich immer mehr in etwas hineinsteigern. Nur darf man sich davon keinen nennenswerten Nervenkitzel erwarten, der Film gibt das so einfach nicht her.

Credits

OT: „Jakt“
AT: „Jakt på ett vitt fält“
Land: Schweden
Jahr: 2023
Regie: Sarah Gyllenstierna
Drehbuch: Sarah Gyllenstierna
Vorlage: Mats Wägeus
Musik: Ola Fløttum
Kamera: Josua Enblom
Besetzung: Ardalan Esmaili, Magnus Krepper, Jens Hultén

Bilder

Trailer

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Hunters on a White Field
fazit
„Hunters on a White Field“ folgt drei Männern in einen einsamen Wald, wo sie der Jagd nachgehen wollen. Das ist nicht der nervenaufreibende Thriller, den man erwarten könnte, sondern ein recht ruhiges Porträt, das vor allem von der Dynamik innerhalb der Gruppe erzählt. Das ist einen Blick wert, allein schon wegen Setting und Atmosphäre, solange man keine Hochspannung erwartet.
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