Monsieur Foucault und seine Schüler Les Grands esprits Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Monsieur Foucault und seine Schüler

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„Monsieur Foucault und seine Schüler“ // Deutschland-Start: 28. August 2024 (arte)

Inhalt / Kritik

Bislang war François Foucault (Denis Podalydès), Lehrer an einem renommierten Lycée in Paris, in einer recht komfortablen Position gewesen. Das ändert sich, als er eines Tages aufgrund eines Missverständnisses an eine Schule in der Vorstadt versetzt wird. Für ihn, der sonst über große Schriftsteller sprach, ist dieser Wechsel ein Schock. Nicht nur, dass seine Klasse wenig übrig hat für die alten Meister. Sie interessiert sich auch nicht dafür, was er selbst zu sagen und zu unterrichten hat. Der Frust ist große, das Entsetzen ebenso angesichts der eklatanten Wissenslücken. Doch Foucault ist beharrlich, reagiert mit Härte auf den undisziplinierten Haufen. Vor allem an dem Schüler Seydou (Abdoulaye Diallo) beißt er sich zunächst die Zähne aus, ist aber fest entschlossen, ihm den Weg zu weisen …

Kampf mit einer Problemklasse

Der Lehrberuf ist sicherlich einer der wichtigsten, wenn es darum geht, jungen Menschen den Weg ins Erwachsenenalter zu ebnen und sie auf die Unwegsamkeit des Lebens vorzubereiten. Aber er kann auch verdammt schwierig sein, zwischen bürokratischen Hürden, sich einmischenden Eltern – und eben schwierigen Schülern und Schülerinnen. Das Motiv, dass jemand eine Problemklasse annimmt und auf Vordermann bringen muss, findet sich in zahlreichen Filmen. Das kann mal komisch sein wie bei dem Fack ju Göhte, wo sich ein Gauner in eine Schule einschleicht, um an seine Beute zu kommen und dabei mit aufmüpfigen Schülern und Schülerinnen aneinandergerät. Dramatischer ging es bei Die Schüler der Madame Anne zu, bei dem eine Geschichts- und Kunstlehrerin an eine Klasse aus einem sozialen Brennpunkt gerät. Monsieur Foucault und seine Schüler versucht es mit einem Mittelweg.

Der Film setzt dabei vor allem zu Beginn auf den Kontrast zwischen dem versnobten, privilegierten Lehrer, der feststellen muss, dass sich niemand um das schert, was er sagt. Dabei darf Hauptdarsteller Denis Podalydès (Rückkehr nach Korsika, All eure Gesichter) sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen, ohne dass dabei zwangsläufig klassische Gags gebraucht würden. Das ist unterhaltsam, wie so oft, wenn zwei Welten aufeinanderprallen. Gleichzeitig ist es Monsieur Foucault und seine Schüler aber durchaus ernst mit der Geschichte. Regisseur und Drehbuchautor Olivier Ayache-Vidal, der hiermit sein Filmdebüt vorlegte, hatte zuvor lange an einer solchen Schule recherchiert. Die Kinder und Jugendlichen wurden für den Film dann auch aus der Umgebung engagiert bei dem Versuch, möglichst nahe an der Realität zu sein.

Zu gefällig und einfach

Das ist löblich, grundsätzlich auch gelungen. Das Nachwuchsensemble spielt natürlich genug, damit man den Ablauf der Geschichte abkauft. Das Problem ist nur, dass diese Geschichte ein klein wenig nichtssagend ist. Natürlich baute Ayache-Vidal einige Punkte ein, die gesellschaftlich relevant sind und zu Diskussionen anregen sollen. Vor allem geht es um die Frage, wie man jungen Menschen hilft, die keine Perspektive haben und sich nicht helfen lassen wollen. Wie begeistert man jemanden dafür, etwas aus sich zu machen, der keinen Anlass dafür sieht? Nur macht es sich Monsieur Foucault und seine Schüler da schon ziemlich einfach, wenn die Lösung recht spontan auftaucht. Überhaupt ist die Entwicklung zum Ende hin recht flott, nachdem es lange nicht voranging. Da funktioniert das mit der Balance nicht so richtig.

Hinzu kommt: So gut die Absicht war, dem Publikum etwas Hoffnung zu spenden, der Film folgt da den üblichen dramaturgischen Stationen, ohne viel Eigenarbeit investieren zu wollen. Das muss einen nicht stören, das Wohlfühlende wird sicherlich vielen gefallen. Und da sind ja auch gute Momente, gerade solche, die sich um Seydou drehen, der stellvertretend für die Klasse aus der Perspektivlosigkeit geführt wird. Für einen Film, der sich vorgenommen hat, viel über die Realität zu sprechen und die wirklichen Verhältnisse ins Bewusstsein zu rufen, ist Monsieur Foucault und seine Schüler dann aber doch etwas zu märchenhaft geworden. Und etwas zu austauschbar, wenn man die Tragikomödie kaum von den diversen Titeln unterscheiden kann, die ähnliche Geschichten zu erzählen haben.

Credits

OT: „Les Grands esprits“
Land: Frankreich
Jahr: 2017
Regie: Olivier Ayache-Vidal
Drehbuch: Olivier Ayache-Vidal
Kamera: David Cailley
Besetzung: Denis Podalydès, Pauline Huruguen, Emmanuel Barrouyer, Alexis Moncorgé, Abdoulaye Diallo, Léa Drucker

Bilder

Trailer

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Monsieur Foucault und seine Schüler
fazit
In „Monsieur Foucault und seine Schüler“ verschlägt es einen privilegierten Lehrer an eine Schule in einem Vorort, wo er an einer ungebildeten Klasse verzweifelt. Der Film kombiniert Komik und Tragik und funktioniert vor allem wegen seines guten Ensembles. Inhaltlich ist das jedoch wenig ambitioniert, es hapert auch bei Balance und einer zu märchenhaften Auflösung.
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