Kenya Denise McQueen (Sanaa Lathan) ist es gewohnt, die Kontrolle zu haben. Auf diese Weise ist sie zu einer erfolgreichen Wirtschaftsprüferin geworden, die nichts dem Zufall überlässt – beruflich wie privat. Um Letzteres zu ändern, überredet sie ihre Freundin Leah Cahan (Katharine Towne) zu einem Blind Date. Ein bisschen Lockerheit kann ihr nicht schaden. Tatsächlich lässt sich Kenya darauf ein, ist jedoch schockiert, als sie feststellt, dass Brian Kelly (Simon Baker) weiß ist. Für sie, eine stolze Afroamerikanerin, kommt das nicht in Frage. Und so lässt sie ihn auch recht schnell stehen, macht sich auf den Weg in der Überzeugung, ihn nicht mehr wiederzusehen. Unerwartet begegnet sie ihm kurze Zeit später jedoch erneut auf der Party von Leahs Eltern, deren Garten er neu gestaltet. Angetan von dem, was sie dort sieht, engagiert Kenya Brian damit, ihren eigenen Garten in Angriff zu nehmen – und kommt ihm dabei immer näher …
Eine Liebe mit Hindernissen
Man kennt das Szenario aus unzähligen Liebesfilmen: Zwei Menschen, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, laufen sich über den Weg, können auf Anhieb auch nicht wirklich miteinander, bis es dann später „zufällig“ zu einer weiteren Begegnung kommt. Viele Missverständnisse und Hindernisse später ist die Annäherung aber da, am Ende fallen sich alle in die Arme und sind glücklich bis ans Ende aller Tage. Ob es nun die unzähligen Netflix-Liebeskomödien sind oder auch die Herzkino-Romanzen, die sonntäglich das Publikum zum Schmachten bringen: An diesem Szenario wird nicht viel getan. Und auch Öfter mal was Neues folgt diesem Schema, wenn gleich zu Beginn zwei Menschen aufeinandertreffen, die ganz offensichtlich füreinander bestimmt sind, selbst wenn es zunächst nicht klappt.
Wobei es zwei Punkte sind, welche die Liebeskomödie, die hierzulande auch unter dem Titel Neue Liebe, neues Glück bekannt ist, von der Konkurrenz unterscheidet. Üblicherweise sind die anfänglichen Probleme und Streitigkeiten von beiden Seiten aus. Sie können einfach nicht miteinander. Bei Öfter mal was Neues ist die Ablehnung hingegen einseitig, lediglich Kenya stört sich an der Konstellation, Brian zeigt von Anfang an Interesse. Der andere Punkt ist, dass die Hautfarbe zum Hinderungsgrund wird. Das ist grundsätzlich zwar schon denkbar. Dass in den USA diese eine größere Rolle spielt, zeigt sich aktuell mal wieder in dem Wahlkampf, bei dem es immer wieder zu rassistischen Übergriffen kommt. Ungewöhnlich ist jedoch, dass hier eine Schwarze partout keinen Weißen will, was nicht zuletzt auch durch ihr Umfeld geprägt ist. Denn dort wird unentwegt über Weiße hergezogen.
Nervig und oberflächlich
Prinzipiell ist das mal eine interessante Umkehrung, wenn der Rassismus in die andere Richtung geht. Es ist auch nicht so, als hätte Öfter mal was Neues nichts zu dem Thema zu sagen. Drehbuchautorin Kriss Turner, selbst Afroamerikanerin, findet eine Reihe von Beispielen, wie sich der Punkt einbauen lässt und wie etwas, das eigentlich eine Banalität sein sollte, dann irgendwie doch komplizierter ist. Allerdings führt das dazu, dass ein Großteil der Figuren dermaßen anstrengend und unsympathisch ist, dass man sich das konstante Gemecker einfach nicht mehr anhören mag. Selbst die Protagonistin ist dabei nicht unbedingt liebenswürdig. Es wird nie ganz klar, was Brian denn nun an ihr findet – von dem sehr guten Aussehen einmal abgesehen. Grundsätzlich sind ambivalente Figuren nicht verkehrt. Bei Öfter mal was Neues sind sie letztendlich aber oft zu einseitig, fast schon Karikaturen.
Etwas interessanter ist der Aspekt des Klassenunterschieds. So ist Kenyas Familie vermögend und blickt deshalb etwas auf Brian herab, der „nur“ Gärtner ist. Der Film mischt also zwei Punkte miteinander, die gar nicht direkt zusammenhängen und doch zu einem Zusammenspiel führen. Da ist also schon einiges in Öfter mal was Neues, was es wert gewesen wäre, etwas ausführlicher zu behandeln. In der vorliegenden Form ist das aber zu wenig, wenn der gesellschaftliche Aspekt an der Oberfläche bleibt und ansonsten nur Klischees geboten werden, während alles in einem obligatorischen Zucker-Happy-End endet, das sich gar nicht mit dem Stoff wirklich auseinandersetzt. Schade um das vertane Potenzial, das Szenario hätte mehr verdient. Da war beispielsweise die Serie Dear White People um Klassen besser.
OT: „Something New“
AT: „Neue Liebe, neues Glück“
Land: USA
Jahr: 2006
Regie: Sanaa Hamri
Drehbuch: Kriss Turner
Musik: Lisa Coleman, Wendy Melvoin, Tanisha Harper
Kamera: Shane Hurlbut
Besetzung: Sanaa Lathan, Simon Baker, Mike Epps, Donald Faison, Blair Underwood, Wendy Raquel Robinson, Alfre Woodard
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