Pokemon Legenden Arceus
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Pokémon-Legenden: Arceus

Pokemon Legenden Arceus
„Pokémon-Legenden: Arceus“ // Deutschland-Start: 28. Januar 2022

Inhalt / Kritik

Seitdem Pokémon: Rot / Blau weltweit zur Sensation wurde, gab es unzählige Spin-offs, Mangas und die langlebige Animeserie, die alle auf ihre Weise den Klassiker weiter vorantrieben. Natürlich blieb auch die Hauptreihe nicht ohne ihre Veränderungen, im Laufe der Zeit experimentierte man mit den unterschiedlichsten Mechaniken. Bei Pokémon: Let’s Go, Pikachu / Evoli! etwa, einer Neuinterpretation des ersten Spiels, war das Fangen der Monster mit einer Geschicklichkeitsprüfung verbunden. Pokémon: Schwert / Schild führte neben einem offenen Areal, in dem man sich frei bewegen konnte, noch Riesenvarianten der Pokémon ein. Doch keiner der Hauptteile zeigte sich so experimentierfreudig wie Pokémon-Legenden: Arceus, das Anfang 2022 in vielfacher Hinsicht neue Wege beschritt und aufzeigte, dass in der Reihe noch aufregende Ansätze möglich sind.

Offene Landschaften und viele Missionen

Zum einen wurde das Konzept des offenen Areals noch deutlich ausgeweitet. So gibt es hier gleich vier solcher Areale, die man mehr oder weniger nach Belieben erkunden kann, von einer Sumpflandschaft über Wiesen bis zu schneebedeckten Bergen. Teile davon sind nicht von Anfang an begehbar, da braucht es Fähigkeiten, die man erst im weiteren Verlauf erhält. Beispielsweise findet man später Wesen, mit deren Hilfe man Berge besteigen oder sich auf Wasser bewegen kann. So erweitert sich nach und nach der Bewegungsradius, man findet immer mehr Orte. Dieses Erkunden wird in Pokémon-Legenden: Arceus auch durchaus belohnt, wenn in versteckten Höhlen oder ähnlichen abgelegenen Orten seltene Pokémon zu finden sind. Schließlich ist und bleibt ein Reiz dieser Spiele, möglichst viele dieser Wesen zu entdecken und zu katalogisieren.

Aber auch das läuft hier anders ab, als man es von der Reihe gewohnt ist. Üblicherweise reicht es, wenn man ein Pokémon einmal sieht und einfängt. Bei Pokémon-Legenden: Arceus gilt es vielmehr, verschiedenste Aufgaben zu erledigen. Das kann mal die Anwendung einer bestimmten Attacke sein oder auch, dass das entsprechende Pokémon unbemerkt gefangen wurde. Das Besiegen kann ebenfalls Punkte bringen. Die Aufgaben unterscheiden sich dabei von Art zu Art, wodurch für Abwechslung gesorgt ist. Und für eine ausgedehnte Spielzeit: Wer zum Sammeln neigt, kommt gar nicht mehr dazu, die Geschichte voranzutreiben, da es mitunter mehrere Stunden dauert, nur um einen einzigen Pokédex-Eintrag zu vervollständigen. Und als wäre das nicht schon Ablenkung genug, gibt es noch Dutzende von Nebenmissionen, die man erfüllen kann.

Vielversprechender Auftakt

Die Geschichte selbst ist dabei leider ein Schwachpunkt. So ist es zwar reizvoll, wenn einen das Spiel mitnimmt in eine lang zurückliegende Vergangenheit. Wo die neuen Teile in einer Art Gegenwart spielen, erinnert Pokémon-Legenden: Arceus stärker an das alte Japan. Viel draus gemacht wurde aber nicht. Anfangs wird noch mit einem gewissen Mystery-Faktor gespielt, wenn der Protagonist auf rätselhafte Weise in dieser fremden Welt landet. Aber das ist ebenso wenig ergiebig wie die ständigen Streitigkeiten der diversen Clans, die an Pokémon: Diamant / Perle angelehnt sind. Sicher, diese Spiele haben nie interessante Geschichten gehabt. Der Versuch bei Schwert / Schild, mehr zu machen, war eher kläglich. Dennoch, etwas enttäuschend ist es schon, dass im Rahmen des Neustarts nicht mehr getan wurde. Gerade beim Finale hätte man sich mehr gewünscht.

Davon einmal abgesehen ist Pokémon-Legenden: Arceus aber einer der stärksten Teile der Reihe. Ob es das Startdorf ist, das mit der Zeit immer weiter anwächst, die ausgedehnten Erkundungstouren durch die abwechslungsreichen Landschaften oder auch weitere Neuerungen wie sporadische Raum-Zeit-Verzerrungen oder die Möglichkeit, eigene Items herzustellen – man bekommt hier schon sehr viel zu tun. Dabei ist das meiste davon optional, man kann sich auf die Punkte konzentrieren, die einem persönlich Spaß machen. Nicht alles ist dabei gelungen. Die Beschränkung bei den Items macht vieles etwas zäh, die geschicklichkeitsbasierten Bosskämpfe sind auch nicht unbedingt ein Highlight. Als Auftakt einer neuen Nebenreihe ist das aber alles sehr vielversprechend. Umso neugieriger darf man sein, wie das für 2025 angekündigte Pokémon Legends: Z-A ausfallen wird und welche Experimente an der Standardformel dieses Mal durchgeführt werden.

Credits

OT: „Pokémon Legends: Arceus“
Land: Japan
Jahr: 2022
Director: Kazumasa Iwao
Producer: Shigeru Ohmori, Akira Kinashi, Toyokazu Nonaka, Takanori Sowa, Kenji Endo
Texte: Toshinobu Matsumiya
Musik: Go Ichinose, Hitomi Sato, Hiromitsu Maeba
Publisher: Nintendo
Entwickler: Game Freak
Plattformen: Nintendo Switch

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fazit
„Pokémon-Legenden: Arceus“ versuchte auf vielfältige Weise, die Standardformel der beliebten Rollenspielreihe neu zu denken. Nicht alles davon ist geglückt. Dennoch macht das Abenteuer viel Spaß, wenn man nach Herzenslust erkunden darf und die Vervollständigung der Sammlung zu einer Lebensaufgabe wird.
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